Auf dem Dach wird künftig Strom gezapft
Auf dem Dach des IHK-Gebäudes erläutern Andrè Sack, Peter Höhne und Stefan Fritschek die Anlage. Eingefügt: Blick auf das Gebäudedach mit 194 Solarmodulen auf 689 Quadratmetern. Fotos: Erika Baumann/IHK
Von Harald Baumann
Gera (NG). Etwas Ungewöhnliches, Originelles, Verallgemeinerungswürdiges ist in Gera passiert. Zwar ist das Ganze vorerst nur in bescheidenem Maßstab geschehen. Aber es ist allemal berichtenswert. Hintergrund sind die aus dem Ruder geratenen Energiepreise. Beispiel die Stromkosten. Wir brauchen eine Energiewende, gerade auch besonders lokal wie regional in Gera und in Thüringen. Davon ausgehend hat sich die Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera (IHK) etwas einfallen lassen.
Worum es dabei geht, darüber berichtete der erfahrene langjährige Hauptgeschäftsführer Peter Höhne auf einer Pressekonferenz, so dass die Öffentlichkeit in Ostthüringen und darüber hinaus Kenntnis bekommt. Viele schätzen die IHK als öffentlich-rechtliche Institution, die die Interessen der Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Handel sowie weiteren Bereichen gegenüber Politik und Verwaltung vertritt. Derzeit nutzen diese Dienstleistungen in Ostthüringen rund 33.000 Mitgliedsunternehmen. Jetzt hat die Kammer mit einem eigenen Beispiel ein allgemein nutzbares Projekt vorgestellt.
Wir treffen uns auf dem Dach des respektablen Geraer IHK-Gebäudes. Höhne erläutert das gelungene Vorhaben. Es ist eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage, ein Gemeinschaftswerk der Stromerzeugung, mit der man einen Beitrag zur CO²-Reduzierung leisten will. So etwas lässt sich natürlich nur in konstruktiver Partnerschaft realisieren. Gemeinsam gingen IHK, Stadtwerke Energie Jena-Pößneck und Servicum Jena GmbH ans Werk, das auf die bitternotwendige Energiekostensenkung zielt. Hauptgeschäftsführer Peter Höhne und die Partner-Geschäftsführer Andrè Sack (Jenaer Stadtwerke) und Stefan Fritschek (Jena Servicum) eint die gemeinsame Vision, dass die Unternehmen in Handwerk, Industrie und Handel dem Geraer Vorhaben offen und ehrlich gegenüberstehen. Die IHK bietet jedem Interessenten Hilfe an. Was sie empfiehlt, ist nur ein kleiner Schritt, aber mit großer Bedeutung und dem Mut zur Nachahmung.
Die auf dem Dach arbeitende Anlage will helfen, die Energiekosten dauerhaft zu senken. Mit einer Leistung bis 89 Kilowattpeak deckt die Photovoltaik-Anlage ein Viertel des Strombedarfs der IHK und reduziert die CO²-Belastung jährlich um 34 Tonnen. Insgesamt wurden 194 Solarmodule auf 689 Quadratmetern Dachfläche installiert, ebenso zwei Wallboxen für den eigenen Fuhrpark. Insgesamt konnten sich die beiden Jenaer Unternehmen erfolgreich gegen andere Anbieter durchsetzen. Im September war der Startschuss für den Anlagenbau gefallen.
Das Projekt soll noch bis Jahresende in Betrieb gehen. Fürs Nachahmen wichtig: Überall gibt es auf den flachen Dächern in Gera und der Region nutzbare Flächen. Und es müssen wie die Jenaer Firmen Stadtwerke Energie und Servicum zeigen, zur fachlichen Hilfe Partner bereit sein, um nach dem Beispiel der Geraer IHK kostensparende Energielösungen anzubieten.
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