Collagen, die Erste

Die Künstlerinnen Stefanie Hollerbach (rechts) und Maja Behrmann mit ihren Arbeiten. Foto: Wolfgang Hesse
Von Wolfgang Hesse
Gera (NG). Das Jahr im Kunstverein Gera steht ganz im Zeichen der Collagen. „Insgesamt sind vier Ausstellungen geplant, zwei Doppelausstellungen, eine Einzelausstellung und eine Gruppenausstellung", bestätigt Thomas Bender der Vorsitzende des Vereins. „Wir wollen die ganzen Facetten der Collagen zeigen, angefangen von der klassischen Collage bis zu digitalen Collagen."
Den Anfang machen zwei junge Künstlerinnen, die sich dieser Kunst in vielfältiger Form nähern. Beide arbeiten mit dem Raum, der Wahrnehmung im Raum mit Formen und Materialeigenschaften. Maja Behrmann aus Leipzig und Stefanie Hollerbach aus Dresden treffen sich das erste Mal mit ihren Werken in einer gemeinsamen Ausstellung. Thomas Bender ist auf diese Arbeiten aufmerksam geworden und lud beide zur ersten Doppelausstellung 2025 in die Räumlichkeiten des Kunstvereins ein.
Den Titel „On-load on loop" steht über der Schau und stammt von den beiden Protagonistinnen selbst. „Unsere Last in der Schleife, so könnte man diese Überschrift übersetzen", meint Dr. Juliane Rückert in ihrer Laudatio. „Collage setzt eine Sammlung von Dingen voraus, denn bevor man etwas zusammenfügen kann, muss man es zusammentragen" Selbst das Internet, sagt die Kunstwissenschaftlerin aus Jena, könnte man quasi als eine Collage bezeichnen, denn hier werden viele Daten gesammelt und auf unterschiedliche Weise präsentiert.
Maja Behrmann und Stefani Hollerbach trafen sich erstmals in den Ausstellungsräumen, um diese Doppelausstellung mit Leben zu füllen. „Wir wollten uns einander begreifen und haben jeweils einen eigenen Raum gestaltet. In der Mitte begegnen sich unsere Arbeiten und versuchen miteinander zu korrespondieren", erklärt Maja Behrmann. Sie stellt aller zwei Jahre in der Galerie EIGEN + ART des Kulturquartiers Leipziger Baumwollspinnerei aus.
Stefanie Hollerbach arbeitet mit Stahl und Keramik und malt mit Ölfarben. Ein Querschnitt ihres Wirkens ist in der Schau zu sehen. Aktuell studiert die 25-Jährige an der Hochschule für Bildende Kunst in Dresden und zeigt parallel eine Personalausstellung in der Elbestadt. Das „Loop", die Schleife findet man in vielen ihrer Arbeiten. Da ist eine Stahlstange, die durch die Wand eine Schleife bildet oder ein Kissen unter Stahlträgern zu sehen. „Das Spiel mit Illusion, Wirklichkeit und Leichtigkeit trifft sich in der Form der Belastung", beschreibt Juliane Rückert die Arbeiten während ihrer Laudatio. Oft solle die Realisierung für die Betrachtenden ein Rätsel bleiben.
Die Ausstellung „on-load on loop" ist bis zum 12. April in der Räumlichkeiten des Kunstvereins, Markt 8/9 zu sehen. Interessierte können hier die Jahrescollage 2024 von Wolfgang Schwarzentrub und ein Buch über die Ausstellungen der letzten 13 Jahre im Kunstverein erwerben. Insgesamt 170 Künstler haben während dieser Zeit ausgestellt. Öffnungszeiten: Freitag/Samstag 15 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung.