Sport

Das Problem mit dem Schalthebel

Der Großsaaraer Motocrosser Daniel Wagenpfeil wil nach Rang 214 beim Enduropale in Calais im August zum nächsten WM-Lauf nach Argentinien. Foto: privat

Erschienen am 05.03.2025| Jahrgang: NG 5/2025

Von Jens Lohse

Großsaara (NG). Bei seinem dritten Start beim Enduropale in Calais hat Motocrosser Daniel Wagenpfeil aus Großsaara am Atlantik-Strand von Calais im Norden Frankreichs Rang 214 in der Gesamtwertung unter 1.400 Startern belegt.
Sein bestes Abschneiden mit Platz 200 bei seinem Debüt 2022 verpasste er knapp. Durch seine Einschreibung in die Sandrace-WM-Wertung hatte der 33-Jährige keine Probleme mehr, beim Traditionsrennen einen Startplatz zu ergattern. Im Vorjahr war ihm dies nicht gelungen. Weil er bei den letzten Weltmeisterschaftsrennen 2024 in Loon Plage (Frankreich) als 20. und in Bibione (Italien) als Neunter schon einige Punkte gesammelt hatte, durfte der Großsaaraer von Position 199 starten. „So weit vorn war ich noch nie. Zum ersten Mal habe ich die Startschnur gesehen", verriet Daniel Wagenpfeil, der sich darüber freute, dass nach dem Regen am Morgen zum Rennbeginn am Sonntag die Sonne hervorkam.
„Zum ersten Mal war ich mit meiner Husqvarna dabei. Alles lief bei Höchstgeschwindigkeiten bis 160 km/h hervorragend, so dass ich bereits in der ersten Runde mehr als 100 Plätze gut machen konnte und auf Position 91 lag. Bei einer Überrundung ist mir dann aber ein Fahrer ins Motorrad gefahren und hat mir den Schalthebel abgefahren. Zum Glück hatte ich gerade den dritten Gang eingelegt, so dass ich mich noch in die Box retten konnte", erzählte der 1,93 m große Modellathlet, der sich den ganzen Winter über auf das Rennen in Frankreich vorbereitet hatte. „Dadurch bin ich natürlich weit zurückgefallen. Die ganze Rennstrategie war damit hinfällig. Zum Glück hatten wir noch einen Schalthebel mit dabei, so dass ich damit den Enduropale fortsetzen konnte. Zwar gingen anfangs zwei Gänge nicht. Erst ab der vierten Runde war alles wieder intakt", so Daniel Wagenpfeil. Von Platz 450 fuhr der Großsaaraer, der sich körperlich in bester Verfassung präsentierte, noch auf den 214. Rang nach vorn. In der WM-Wertung sprang sogar der 21. Platz heraus, der noch einen WM-Punkt einbrachte.
„Trotz des abgefahrenen Schalthebels war es ein tolles Erlebnis. Weil es das 50. Jubiläum des Enduropales war, waren 400.000 Zuschauer an der Strecke. Wenn ich durchgekommen wäre, wäre eine Platzierung zwischen Rang 80 und 120 realistisch gewesen. Am Ende war ich froh, überhaupt das Ziel erreicht zu haben. Angesichts von 1.400 Fahrern gehört auch etwas Glück dazu, um kolissionsfrei anzukommen", meinte der 33-Jährige, der mit seiner Husqvarna vom Team Zweirad-Pfeil aus Dreitzsch sehr zufrieden war.
2025 hat sich Daniel Wagenpfeil viel vorgenommen. Als Deutscher Cross Country-Meister plant er in diesem Jahr als Privatfahrer die Teilnahme an der Sandrace-Weltmeisterschaft.
Das nächste Rennen steht im August in Argentinien an, ehe im Herbst weitere Läufe in Portual und Italien folgen. „Dafür sind natürlich erhebliche finanzielle Aufwendungen erforderlich. Deshalb werde ich noch viele Klinken putzen müssen. Negativ bemerkbar wird sich auf jeden Fall der Verlust von 2.500 Euro machen, die eigentlich die Sportförderung von KTM für die gewonnene deutsche Meisterschaft beschert hätte. Aber KTM befindet sich in Insolvenz, so dass diese Mittel wohl nicht fließen werden", weiß Daniel, der am 13. April in Triptis in die diejährige Deutsche Cross Country-Meisterschaft einsteigen wird, die für ihn diesmal aber keine Priorität genießt. „Mein Fokus liegt auf der WM. Bisher unterstützen mich die Dekra, Raiffeisen-Baustoffe Gera, Reifen Seiferth aus St. Gangloff, der MC Münchenbernsdorf im ADAC, dem ich auch beigetreten bin, und der MSV ´Kühns Höh'Bad Klosterlausnitz. Wenn ich wirklich nach Südamerika will, brauche ich noch ein paar Unterstützer mehr", sagt Daniel Wagenpfeil, der noch viel Arbeit auf und neben der Strecke vor sich hat.

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