Dem Regenwetter getrotzt

In souveräner Manier gewinnt Angelina Otto (vorn) die Geraer Rollsporttage bei den Aktiven Damen. Fotos (4): Jens Lohse
Von Jens Lohse
Gera (NG). „Das Wetter hat die Rollsporttage diesmal ziemlich durcheinandergewirbelt. Einen Tag Regen hatten wir immer mal. Aber an allen drei Tagen - das war schon eine Herausforderung, die das Organisatorenteam aber toll gemeistert hat. Mit der Beteiligung von 466 Sportlern aus 18 Ländern sind wir überaus zufrieden, waren als Gastgeber auch sportlich erfolgreich. Gera hat sich als Europacup-Ausrichter einen Namen gemacht", resümierte Vereinschef Jan Wolf am Sonntagabend nach den 33. Internationalen Geraer Rollsporttagen im Ufer-Elster-Park. Zwar mussten diesmal witterungsbedingt die Staffeln, der Teamsprint und der Sparkassen-Sprintcup ausfallen, doch ging die Sicherheit der Sportler vor.
Der RSV Blau-Weiß Gera räumte ab. Die Gesamtwertungssiege bei den Aktiven von Angelina Otto und Jan Martin Mende ließen die Herzen der Trainer und Betreuer höher schlagen. Jan Martin Mende landete dabei den erhofften Hattrick. In der Endabrechnung verwies er den französischen Marathon-Weltmeister Nolan Beddiaf auf den Ehrenrang. Nach Platz zwei über 200 m folgten anschließend vordere Platzierungen über 1.000 m (5.) und im 10.000 m-Ausscheidungsrennen (6.). Im abschließenden 5.000 m-Punktelauf reichte der dritte Rang hinter seinem Hallenser Teamkollegen Nils Bühnemann und Nolan Beddiaf, um einen knappen Vorsprung ins Ziel zu retten. Bei den Damen trumpfte die 25-jährige Angelina Otto groß auf. Auf drei der vier Strecken war sie erfolgreich, musste sich lediglich über 1.000 m der Tschechin Katerina Kainova beugen, die die letzten beiden Jahre in Gera die Nase vorn hatte. Sogar den 200 m-Sprint hatte Angelina Otto für sich entschieden. „Es waren nicht viele Sprinterinnen da. Aber ich habe mich im High Speed in einem sehr produktiven Wintertrainingslager in Taiwan enorm verbessert. Die drei Wochen dort in einer echt guten Trainingsgruppe haben mir richtg gut getan", verriet die WM-Vierte.
Bei der Jugend Damen überzeugte Nele Gaßmann. Die 15-Jährige belegte in der Gesamtwertung Rang zwei hinter der Tschechin Kristyna Jungova. Der achte Platz im 1000 m-Massenstart-Finale verhinderte ein noch besseres Abschneiden. „Da hatte sie die falschen Rollen aufgezogen. Der nach dem Regen antrocknende Belag hat sie mehrmals wegrutschen lassen. Einen Sturz konnte sie verhindern, hat dann aber jegliches Risiko vermieden", berichtete Cheftrainerin Katharina Berg, die von den Qualitäten der Neuntklässlerin überzeugt ist. „Sie ist ein Riesentalent. Aus Wettbewerben, die sie nicht gewinnt, lernt sie mehr als aus jedem Sieg. Sie muss lernen, hart zu trainieren. Dann wird sie ihren Weg gehen", so die Trainerin. Nach Platz drei über 200 m hatte Nele Gaßmann die 10.000 m-Ausscheidung für sich entschieden. „Irgendwann hat mein Trainer Florian Berg ´Jetzt oder nie!' reingerufen. Das habe ich gehört und mich mit einem Zwischenspurt zwei Runden vor Schluss an die Spitze gesetzt. Damit habe ich eine Lücke gerissen, die die anderen nicht mehr schließen konnten", erzählte Nele Gaßmann, die von ihren Vereinskolleginnen Mariem Oussaifi und Josephine Otto gut unterstützt wurde.
Bei den Kadetten Herren ordnete sich ein Geraer Quartett auf den Rängen zwei bis fünf ein. Nur der körperlich überlegene Diego Mauricio Silva Rangel aus Kolumbien fuhr dem Blau-Weiß-Express noch davon. Doch waren Benjamin Wolf, Pepe Heller, Ben Bachmann und Enzo oft nahe dran am Südamerikaner. „In dieser Altersklasse haben wir sogar neun Jungs, die sich gegenseitig pushen. Das Training schlägt an. Klar haben sie auch mal Blödsinn im Kopf. Aber mit diesem Jahrgang werden wir noch viel Freude haben", lobte Katharina Berg.
Auch in den Schüler-Altersklassen, in denen es noch keine Europacup-Wertung gibt, erreichte der RSV Blau-Weiß Gera viele Platzierungen auf dem Treppchen. Emma Pollex landete bei der Schülerinnen A12 auf Rang zwei. Ken Bachmann wurde bei den gleichaltrigen Jungen Dritter. Bei den Schülern A11 durfte sich Moritz Wolf über den Gesamtsieg freuen. „Im Vorjahr ist er noch viel hinterhergelaufen, ist auch einen Kopf kleiner als seine Konkurrenten. Aber er ist dabei geblieben. Das Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt. Diesmal hat er gewonnen", wollte Katharina Berg die Entwicklung von Moritz Wolf als Vorbild für viele andere Talente verstanden wissen. Bei den Schülerinnen A11 wurde Aliya Oussaifi Zweite. Auch Nikolas Träger (3./Schüler B10), Ronja Klein (2./Schülerinnen B10), Elise Sachs (3./Schülerinnen B10), Leonid Karlyk (1./Schüler B9), Hilda Greve (1./Schülerinnen B9), Jonas Pofahl (1. Schüler C8), Lennard Berg (2. Schüler C8) und Alessa Hinrichs (1./Schülerinnen D) schafften es aufs Podest.
Letztlich waren die 33. Internationalen Geraer Rollsporttagen eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Saisonhöhepunkten. Nächstes Ziel sind die Deutschen Meisterschaften Mitte Juni in Berlin, ehe anschließend die EM in Groß-Gerau, die World Games und die WM jeweils in China warten. In Gera scheint man für alles gerüstet.
-
Sport
„Papa´s Krieger Familienbande“ fliegt ins Ziel
Papa´s Krieger Familienbande“ mit Henry Zorn, Marlene und Aaron Schille (v.l.) wiederholt bei den Familienstaffeln …
-
Sport
Jan Martin Mende will den Hattrick
Der 25-jährige Geraer Allrounder Jan Martin Mende (Mitte) möchte seinen Vorjahreserfolg von den Internationalen …