Sport

Der Traum von Olympia 2026 in Mailand

Die 25-jährige Josie Hofmann von den Speedskatern des RSV Blau-Weiß Gera hat sich auch auf dem Eis einen Namen gemacht. Mit Unterstützung eines von der Sparkasse Gera-Greiz initiierten Sponsorenpools will sie nun Olympia 2026 in Mailand in Angriff nehmen. Foto: J. Lohse

Erschienen am 07.10.2022

Von Jens Lohse Gera (NG). G-OS 26 - so lautet das Kennzeichen am neuen Ford Tourneo von Eisschnellläuferin Josie Hofmann. OS 26 steht dabei für Olympische Spiele 2026, an denen die Geraerin teilnehmen will. Das zumindest ist der Traum der 25-Jährigen, die sehr viel in den Leistungssport investiert. Die 43-fache Deutsche, zweifache Europa- und Weltmeisterin im Speedskating will nun den nächsten Schritt machen und sich auf dem Eis etablieren. Auch dort hat sie als zweifache Deutsche Meisterin im Massenstart und zweifache Siegerin des Gesamtweltcups der U23 schon erste Meriten sammeln können. Der große Durchbruch blieb ihr aber bisher versagt. Aufgeben ist aber nicht das Ding der Josie Hofmann. Als sie sich bei den Geraer Rollsporttagen im Ufer-Elster-Park im Mai mit Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb unterhielt, kam das Gespräch auch auf die mangelhafte finanzielle Unterstützung der Olympia-Kandidatin, die quasi zwischen den Stühlen der beiden Sportverbände Deutsche Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) und Deutscher Rollsport- und Inline-Verband (DRIV) sitzt. Das Stadtoberhaupt versprach schnelle Hilfe und kurbelte mit der Sparkasse Gera-Greiz ein Sponsoring-Projekt an, das in Gera bisher seinesgleichen sucht. Mit Hilfe der Sparkassenvorstände Dr. Hendrik Ziegenbein und Sören Albert konnten mit der Geraer Wohnungsbaugesellschaft GWB „Elstertal", den IT-Spezialisten von Gera-Web, dem Geraer Autozulieferer Meleghy Automotive, dem Sanitätshaus Serimed aus Zeulenroda, der Energieversorgung Gera, dem Autohaus Poser, der Bauerfeind AG, der Orthopädieschuhtechnik Schuh-Petters in Gera und der Sparkassen-Versicherung leistungsstarke Unterstützer für das Projekt gewonnen werden. Sogar ein nagelneuer Ford Tourneo mit schmucker Werbung für Josie Hofmanns Olympia-Traum sprang heraus. „Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Durch die großzügige Unterstützung muss ich nun erst einmal nicht mehr ständig auf mein Konto schauen und überlegen, ob ich mir das leisten kann. Es macht mich stolz, meine Heimatstadt repräsentieren zu dürfen. Im Speedskating hat Gera schon einen Namen. Im Eisschnelllauf ist das anders. Das soll sich nun aber so schnell wie möglich mit mir ändern", rief Josie Hofmann ihren Sponsoren zu. Durch Platz sieben beim jüngsten Berlin-Marathon hatte die Geraerin den Gesamtsieg im World Inline-Marathon-Cup geholt. Seit Anfang September trainiert die 25-Jährige aber schon wieder auf dem Eis. Ende Oktober steht für die Fernstudentin (Prävention&Gesundheitsmanagement) in Inzell die Weltcup-Qualifikation an. „Ich bin guter Dinge, dass ich mich qualifizieren kann, wenngleich ich bis dahin noch viele Schritte machen werde. Auf Inlinern oder Skates unterwegs zu sein, sieht ähnlich aus, ist aber eine komplett andere Sportart. Die Technik ist komplexer. Man läuft nur gegen einen Gegner und gegen die Uhr. Jeden Schritt im Training mache ich die nächsten drei Jahre für Olympia. Ich gebe mein Bestes!", sagte sie. Josie Hofmann trainiert derzeit täglich in Berlin und wohnt im „Haus der Athleten" in unmittelbarer Nähe der Eisschnelllaufhalle in Hohenschönhausen. Unter Bundestrainer Alexis Contin bereitet sie sich in der Hauptstadt auf die Qualifikationswettkämpfe in Inzell vor, wohin die Trainingsgruppe bereits am 12. Oktober reisen wird. Ihr Hauptaugenmerk liegt dann auf den 3000 m, den 5000 m und dem Massenstart-Rennen über 16 Runden. Am letzten Wochenende gönnte sich Josie Hofmann freilich eine sportliche Auszeit. Im dänischen Kolding heiratete sie den australischen Eisschnellläufer Daniel Greig. „In Deutschland sind internationale Hochzeiten unwahrscheinlich kompliziert. Deshalb sind wir nach Dänemark ausgewichen", erklärte sie den Ort ihrer Vermählung. Wie man es schafft, zu Olympia zu kommen, darüber kann sie sich nun auch Rat bei ihrem Ehemann holen. Der hatte sich 2014 für Olympia im russischen Sotschi qualifiziert. Die einzige Olympia-Teilnahme der Familie Greig/Hofmann soll das aber nicht bleiben.

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