Drei Meistertitel für Krech-Schwestern

Lucie (l.) und Neele Krech überzeugen bei den Deutschen Kanuslalom-Meisterschaften im tschechischen Roudnice. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 29.10.2025| Jahrgang: NG 22/25

Von Jens Lohse

Roudnice (NG). Für einen gelungenen Saisonabschluss haben die Geraer Krech-Schwestern Lucie und Neele bei den Deutschen Kanuslalom-Meisterschaften im tschechischen Roudnice an der Elbe gesorgt.
Eine Überraschung gelang der 21-jährigen Lucie Krech im C1 der Damen. In Abwesenheit der drei Nationalmannschaftsfahrerinnen, die zur WM in Australien weilten, setzte sie sich mit einer knappen halben Sekunde Vorsprung vor der Nürnbergerin Amelie Plochmann und ihrer Leipziger Vereinskollegin Christin Heydenreich durch. Dabei standen die Zeichen im Vorfeld nicht sonderlich gut.
Erst am Donnerstag vor dem Wettkampf konnte die Wahl-Leipzigerin wegen einer Zwischenprüfung im Rahmen der Ausbildung bei der Sächsischen Landespolizei nach Tschechien nachreisen, hatte schon die letzten vier Wochen kaum trainieren können. Trotz Schmerzen an Schulter und Knöchel nach einem Fahrradunfall in Leipzig wenige Tage zuvor, biss sich Lucie Krech durch. Ohne Streckentraining wegen der späten Anreise lief es in Vorlauf und Halbfinale noch nicht nach Wunsch, ehe sie im Endlauf mit Nervenstärke die Konkurrenz in die Schranken verwies.
Auch Neele Krech trumpfte groß auf. Die 17-Jährige wollte nicht nur im Canadier-Einer die Konkurrenz in die Schranken weisen, sondern auch im K1 den Spezialistinnen das Fürchten lehren. Beides gelang eindrucksvoll. Nachdem sie im K1-Vorlauf noch ein Tor verpasst hatte, sich aber trotz der 50 Strafsekunden mit viel Glück ins Halbfinale rettete, sprang dort bereits Rang zwei heraus. Im Finale legte Neele Krech einen absolut fehlerfreien Lauf hin. Mit 0,95 Sekunden ließ sie sogar die JWM-Dritte Mina Blume aus Halle hinter sich. Dritte wurde die Augsburgerin Carolin Diemer. Auch im C1 zeigte die Kanutin, die einst beim TSV 1880 Gera-Zwötzen das Abc der Sportart vermittelt bekam, der Gegnerschaft ihr Heck. Nach Siegen in Vorlauf und Halbfinale ließ die Geraerin im Endlauf die Zweitplatzierte Mina Blume um mehr als sieben Sekunden hinter sich. „Damit konnte ich meinen Doppelerfolg vom Vorjahr in Hagen-Hohenlimburg wiederholen. Das war mir unfassbar wichtig", meinte Neele Krech, die nach den Mannschaftswettbewerben mit Wut im Bauch gefahren war. „Im C1 sind wir als Leipziger Team vornweg gefahren. Zwei Stunden nach Wettkampfende kam dann aber die Info, dass uns die Kampfrichter 50 Strafsekunden aufgebrummt hätten, weil ich ein Tor nicht vorschriftsgemäß durchfahren hätte. Das Video hat man uns nicht gezeigt. Ich war richtig sauer, weil wir so nur Bronze bekommen haben. Silber hatten wir als Kajak-Mannschaft errungen", schimpfte Neele Krech. Erst nach einer Ansage der Trainer fokussierte sie sich auf die Einzelwettbewerbe, die dann umso erfolgreicher verliefen.
Mit Eric Sörensen (24.) und Yannick Reichenbach (55.) waren auch zwei Zwötzener Kanuten in Roudnice dabei. In der K1-Mannschaft fuhr Eric Sörensen in der Renngemeinschaft Thüringen mit dem Erfurter Robert Herzog und dem Jenaer Friedemann Barthel auf einen starken fünften Platz nach vorn.

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