Ein denkwürdiger Denkmaltag
Dr. Steffen Skudelny, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Geras OB Kurt Dannenberg, Dr. Volker Kielstein als Eigentümer des Hauses Schulenburg, MdB Elisabeth Kaiser und Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (v.l.) eröffneten auf der Bühne vor dem Geraer Kultur- und Kongresszetrum offiziell den Tag des offenen Denkmals. Fotos (4): Jens Lohse
Von Jens Lohse
Gera (NG). Der Tag des offenen Denkmals am letzten Sonntag umfasste deutschlandweit mehr als 9.000 Angebote an rund 6.500 Denkmalen in 2.300 Städten und Kommunen.
Der Republik größtes Kulturevent bewegte damit zum wiederholten Male mehrere Millionen Besucher, sich auf individuelle Weise mit dem baukulturellen Erbe auseinanderzusetzen. Dem Aufruf der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Koordinatorin des Groß-Events, sich als Gastgeber zu beteiligen, folgten Tausende engagierte Denkmalpfleger, die ihre Denkmale bewohnen, betreuen und mit Leben füllen.
Das Resultat dieser gelebten Denkmalpflege zeigte sich nicht nur in sanierten Schlössern oder Fachwerkbauten, die Gäste im Rahmen von Führungen bewundern durften, sondern auch in laufenden Baustellen, Ausgrabungen oder Bauvorhaben, die noch ganz zu Anfang ihrer Neubelebung stehen. Das Jahresmotto „Wertvoll: unbezahlbar oder unersetzlich?" nahmen die Veranstalter zum Anlass, die Schätze ins Rampenlicht zu stellen, die den Wert ihrer Bauten für sie maßgeblich mitbestimmen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz selbst versammelte bei ihrer Eröffnungsveranstaltung in Gera ganztägig über 17.000 Gäste in mehr als 40 Denkmalen und auf dem Veranstaltungsplatz.
„Dass nicht nur hier so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen, sondern auch bundesweit und gar in ganz Europa zeigt, dass Kultur keine Übersetzung braucht", so Dr. Steffen Skudelny in seinem Grußwort auf der Bühne vor dem Kultur- und Kongresszentrum.
Die bundesweite Eröffnung bündelte mit ihrem Markt der Möglichkeiten und den stadtweit exklusiv geöffneten Denkmalen ein besonderes Erlebnis, auch mit dem Fokus auf die jüngeren Epochen wie der Ostmoderne und der Bauhaus-Architektur.
Dies war neben der besten Bewerbung ein Grund dafür, nach Gera zu kommen. „Wir sind eine stolze Stadt mit langer Historie. Dieses Haus packen wir an", meinte Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg mit Blick auf die Sanierung des Kultur- und Kongresszentrums, in das die Stadt gemäß einstimmigen Stadtrat-Beschlusses zunächst einmal 3,2 Millionen Euro an Eigenmitteln investiert, um nicht auf den noch nicht vorhandenen Bundeshaushalt und den zögernden Freistaat warten zu müssen. Aus den Händen von Dr. Steffen Skudelny nahm Geras Stadtoberhaupt einen 3D-Druck des Kultur- und Kongresszentrums entgegen.
Ministerpräsident Mario Voigt gab einen Ausblick für Thüringen: „Denkmale sind Zeichen von Geschichte, aber auch von Heimat. Orte, an denen man Heimat nicht erzählen muss, weil man sie fühlen kann. Hier braucht es einen Blick voraus, keinen Blick zurück. Diesen Gedanken immer wieder wach zu rufen, dafür braucht es Tage des Wachrüttelns - wie heute."
Damit war der Tag des offenen Denkmals eingeläutet, der ein breites Angebot von 50 städtischen Programmpunkten in mehr als 40 Denkmalen umfasste. Lange Schlangen gab es trotz des wechselhaften Wetters mit einigen Regenschauern am Kultur- und Kongresszentrum, an der Villa Hirsch, am Schloss Osterstein oder am Haus Schulenburg. Den krönenden Abschluss bildete am Abend das Konzert von „The Magic of Santana" vor Hunderten Besuchern im Park der Villa Jahr.
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