Sport

Ein Geraer trumpft in der Panndorfhalle auf

Mit Doppelpartner Matti Hintze holt sich der zwölfjährige Geraer Till Besser den Deutschen Badminton-Meistertitel der Altersklasse U 13. Fotos (2): Jens Lohse

Erschienen am 18.12.2024| Jahrgang: NG 26/24

Von Jens Lohse Gera (NG). Historisches bescherte die 13. Deutsche Badminton-Meisterschaft der Altersklasse U 13 dem gastgebenden Verein OTG 1902 Gera. Erstmals ging ein Titel in die Otto-Dix-Stadt. Der zwölfjährige Till Besser durfte sich über Gold im Jungendoppel gemeinsam mit Matti Hintze vom TV Jahn 08 Zizenhausen freuen und über Bronze im Einzel freuen. „Ich bin zufrieden. Es hat mir viel Spaß gemacht, mit dem Heimvorteil im Rücken zu spielen. Besonderen Druck habe ich nicht verspürt, mich aber über die coole Anfeuerung meiner Fans gefreut. Das hat mir stets ein gutes Gefühl gegeben. Wann werden schon einmal deutsche Meisterschaften in der Heimatstadt ausgetragen?", meinte der Siebentklässler vom Jenaer Sportgymnasium, der jeden Tag mit dem Zug in die Saalestadt unterwegs ist. „Um fünf stehe ich jeden Tag auf, bin im Schnitt 18 Uhr zu Hause. Das ist schon anstrengend, aber ich will sportlich noch viel erreichen", verriet Till Besser, der sich mit Matti Hintze im Doppel-Finale gegen Konstantin Du Bois/Jannis Kampmeier (Leverkusen/Hövelhof) mit 21:13 und 21:16 deutlich behauptete. „Das war fast unser leichtestes Spiel. Im Viertel- und Halbfinale war es deutlich enger, auch wenn wir auch da ohne Satzverlust geblieben sind", freute sich der gebürtige Geraer, dessen Vater Karsten Besser als Organisationschef der Titelkämpfe fungierte. Im „Endspiel" zauberte er einige Mal. Im ersten Satz wehrte er einen Angriff der Kontrahenten hinter dem Rücken ohne hinzuschauen per Reflex ab. Im zweiten Durchgang punktete er gar per China-Sprung. „Das passiert nicht allzu oft. Aber es gibt Spiele, da klappt fast alles", berichtete der Zwölfjährige, der mit seinen Aktionen auch bei Landestrainer Mathias Jauk trotz aller Anspannung immer mal wieder für ein Lächeln im Gesicht sorgte. „Er muss dabei aber aufpassen, den Fokus nicht zu verlieren", erwähnte er streng und plauderte weiter aus dem Nähkästchen. „Till Besser ist vor eineinhalb Jahren zu uns nach Jena ans Sportgymnasium gewonnen und hat gesagt, dass er U 13-Deutscher Meister werden will. Das haben wir leider nur zur Hälfte geschafft und deshalb bin ich mit dem Abschneiden auch nicht zufrieden. Wenn ich im zweiten Satz des Einzel-Halbfinals mit 20:16 führe, dann darf ich mir die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Aber so ist der Sport und Till hat noch viel zu lernen. Für seine Entwicklung ist dieses Ergebnis vielleicht sogar besser. Dadurch bleibt er hungrig." 

Es war wohl der einzige Augenblick der Titelkämpfe, in dem Till Besser mit Ausnahme des unglücklichen Ausscheidens im Mixed mit Emma Flemming (Augsburg) trotz Matchballs gegen die späteren Vizemeister am Freitag etwas schwächelte. Nach dem 19:21 im ersten Satz gegen seinen Doppelpartner Matti Hintze führte der Geraer im zweiten Durchgang mit bis zum sechs Punkten. Beim Stand von 20:16 boten sich Till Besser vier Satzbälle und gute Chancen auf den Finaleinzug im dritten Satz. „Aber irgendwie habe ich gedacht, ich kann mich schon für den dritten Satz etwas ausruhen. Das war ein großer Fehler, aus dem ich lernen werde", ärgerte sich der Geraer selbst über sein unnötiges Ausscheiden beim 20:22. Im dritten Durchgang wäre Till Besser nur schwer zu bremsen gewesen. „In Sachen Fitness und Ausdauer bin ich sehr stark. Da bin ich der Letzte, der pustet", erklärte er in seiner erfrischenden Art. Der Traum vom Einzel-Gold war damit geplatzt. Bronze blieb als Trost, während sich der einen Kopf größere Matti Hintze als dreifacher deutscher Meister von Gera zum Dominator der Titelkämpfe aufschwang. 

Ein sehr positives Fazit zog auch Volker Burgold als Präsident des Thüringer Badmintonverbands. „Das waren wieder wunderbar organisierte deutsche Meisterschaften im Freistaat. Damit haben wir ein weiteres Achtungszeichen gesetzt. Sportlich kamen die nächsten beiden Medaillen für den TBV dazu, nachdem in der Vorwoche in Bonn Jule Meinhardt in der U 15 Gold und zweimal Silber sowie Sina Otto in der U 17 Bronze erobert hatten", resümierte der oberste Badminton-Funktionär des Freistaats noch vor der Siegerehrung nach drei spannenden Tagen mit tollem Sport in der Panndorfhalle.

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