Feinoptiker wird Hightech-Beruf
Jan Schubach, Geschäftsführer der POG Präzisionsoptik Gera GmbH (rerchts) im Gespräch mit Matthias Säckl, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung in der IHK Ostthüringen. Foto: K.Schubach-Friedel, IHK Ostthüringen
Gera (NG). Maschinenbauer, Medizinproduktehersteller oder Life-Sciences-Unternehmen benötigen maßgeschneiderte weltmarktfähige optische Lösungen. Ostthüringer Unternehmen der Photonikbranche gehören weltweit zu den Taktgebern für diese Spitzentechnologie. „Weltspitze fängt mit der Ausbildung an", betont Matthias Säckl, Leiter des Bereichs Aus- und Weiterbildung bei der IHK Ostthüringen. Umso mehr freut ihn, dass zum 1. August die neue Ausbildungsordnung im Beruf Feinoptiker in Kraft trat, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie auch der IHK Ostthüringen modernisiert hat.
Nach 20 Jahren erhält das Berufsbild viele wichtige Neuerungen, die den Traditionsberuf in Optik und Photonik fit für die Zukunft machen. Die neuen Ausbildungsinhalte tragen der Digitalisierung deutlich stärker Rechnung, zudem nehmen die Auswahl von Mess- und Prüfmitteln sowie deren Kalibrierung und Funktionsüberwachung zentrale Rollen ein. Neu eingeführt wurde auch die Bearbeitung von Kunststoffen. Zusätzlich werden den Auszubildenden künftig umfassende Kenntnisse zur Bedienung und Steuerung von Produktionsanlagen vermittelt und damit ein stärkerer Fokus auf die vernetzte Produktion und den Einsatz von Robotern gelegt.
„Mit dieser Ausbildungsordnung bietet die Optik- und Photonik-Branche angehenden Schulabgängern noch spannendere Entwicklungsmöglichkeiten und macht den Feinoptiker endgültig zum Hightech-Beruf", so Säckl. In zwölf Ostthüringer Unternehmen erlernen derzeit 110 Auszubildende den Beruf des Feinoptikers. Die Ostthüringer IHK prüft jährlich ca. 30 Azubis ihrer Unternehmen sowie weitere Prüflinge aus anderen Bundesländern.
Auch das Berufsschulzentrum Jena-Göschwitz ist als eines von drei länderübergreifenden Schulstandorten in Deutschland gerüstet, mit den wichtigen Anpassungen die Ausbildung noch besser auf die Bedürfnisse der Industrie abstimmen zu können.
Aufbauend auf die Modernisierung der Ausbildung sind auch Neuerungen in der Höheren Berufsbildung für den Industriemeister Optik geplant. Nach Evaluierung des IHK-Studiengangs werden die Absolventen ab 2025 den Titel „Geprüfter Industriemeister Optik Bachelor Professional" tragen dürfen. Damit wird auch in der Berufsbezeichnung die Gleichstellung mit dem akademischen Abschluss sichtbar. Der nächste Studiengang zum Industriemeister Optik beginnt in der IHK Ostthüringen am 22. November 2024 in Jena. Interessierte haben ansonsten nur noch in der IHK Lahn-Dill (Hessen) die Möglichkeit zu diesem Studiengang. Zu den Ostthüringer Unternehmen, die seit vielen Jahren auf die eigene Ausbildung von Fachpersonal in den Berufen des Feinoptikers setzen, gehört POG Präzisionsoptik Gera GmbH in Löbichau.
„Aktuell haben wir 23 Auszubildende in drei Berufen bei uns im Unternehmen. In das neue Lehrjahr sind wir mit unserem persönlichen Rekord von neun Auszubildenden gestartet. Darunter gleich sechs Feinoptiker und Feinoptikerinnen, sowie zwei Mikrotechnologinnen und ein Industriemechaniker", erklärt Geschäftsführer Jan Schubach.
Die Ausbildung eigener Fachkräfte hat für das Thüringer Unternehmen schon seit 30 Jahren Tradition und ist aus der Geschäftsphilosophie nicht wegzudenken. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an die hergestellten Optiklösungen der Photonikbranche immer weiter, eine Anpassung des Rahmenplans der Feinoptikerausbildung kommt daher gerade rechtzeitig. „Wir setzen bereits seit Jahren auf die Verwendung moderner Technologien, um den Kundenansprüchen gerecht zu werden. Unsere Azubis lernen daher neben dem traditionellen Handwerk auch die Bedienung verschiedener neuer, moderner Anlagen. Es ist gut, dass diese gelebte Realität jetzt auch in den Lehrplan eingearbeitet wurde", sagt Sophia Gepfner, Ausbilderin Feinoptik der POG. Das Optikunternehmen aus Löbichau blickt positiv in die Zukunft: „Wir sind optimistisch auf die nächsten Jahre eingestimmt. Entgegen vieler anderer Branchen und Unternehmen sind wir nach wie vor auf Wachstumskurs", so Jan Schubach.
Die POG Präzisionsoptik Gera GmbH hat sich auf die Herstellung kundenspezifischer Optischer Systeme und Mikrostrukturen spezialisiert und bedient mit ihren innovativen Produkten Kunden aus den Bereichen der Halbleiterindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik und vielen weiteren Branchen.
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