Kultur

Ganz-Nah-Betrachten

Freizeitmalerin Sabine Burgold in ihrer neuen Austellung. Foto: Maria Riedel/WG „Neuer Weg“

Erschienen am 11.06.2025| Jahrgang: NG 12/2025

Gera (NG). Sabine Burgold zeichnete schon als Kind gern und war auch in einem Zeichenzirkel. So richtig startete die gelernte Bürokraft mit ihrer Leidenschaft aber erst jetzt im Ruhestand durch. Seit 15 Jahren malt und experimentiert sie nun schon und hat nach eigenen Schätzungen inzwischen über 100 Bilder erstellt – vorwiegend im abstrakten Stil.
Einige davon stellt sie nun in der Geschäftsstelle der Wohngenossenschaft „Neuer Weg" eG aus. Besucher können an ihre Werke ganz nah herantreten (aber nicht berühren) und sich von ihnen inspirieren lassen. Nach der Ausstellung in der Stadtbibliothek Anfang dieses Jahres ist dies Sabine Burgolds zweite Ausstellung.
Ihre eigene Inspiration kann sie in allem finden: Beginnt sie zunächst die leere Leinwand zu betrachten und zu erfühlen, bestreicht sie sie danach mit Wasser oder Farbklecksen. Ein Motiv oder eine fertige Vorstellung hat sie dabei eher selten im Kopf, sondern lässt das Bild Schritt für Schritt entstehen. Anfangsideen werden immer wieder verworfen, manchmal beginnt sie zwar mit einer festen Absicht, aber dann lässt sie sich ganz auf den Prozess ein und alles Weitere entsteht beim Tun.
Großen Einfluss haben dabei die verwendeten Materialien. Diese wählt sie ebenso spontan, zum Beispiel aus der eigenen Küche, wenn sie sich beim Malen an die rote Beete oder den Kaffeesatz erinnert. Auf die Frage, mit welchen Materialien sie schon gearbeitet habe, antwortet sie: „Mit ganz vielen, neben Kreide, Acrylfarbe und Acryl-Spray und Tusche habe ich auch schon Salz, Sand und verschiedenen Erden, Algen oder aufgeschwemmten Ton benutzt. Auch zu Ölen und Säuren etwa wie Essig oder Zitrone habe ich schon gegriffen. Mal verwende ich es zum Grundieren, mal zum Malen, mal gemischt und mal pur – das ergibt sich."
Fixieren möchte die kreative Malerin die Farben auf ihren Bilder nicht. „Das verfälscht das Ergebnis." lacht Sabine Burgold und fügt hinzu: „Die natürlichen Farben wirken im Raum viel besser und harmonischer." Die Künstlerin probiert sich in verschiedenen Techniken, arbeitet nicht mit Pinsel – eher mit Spachtel und Kratztechniken. Früher hat sie mehrere Tage an detailreichen Bildern gearbeitet, heute eher intuitiv und der Trocknungsprozess gibt die Geschwindigkeit vor.
Bis 3. September ist die Ausstellung noch zu sehen in der WG „Neuer Weg"-Geschäftsstelle in der Schmelzhüttenstraße 36 zu den regulären Öffnungszeiten Montag, Mittwoch und Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Dienstag 8 bis 15 Uhr und Freitag 8 bis 13 Uhr.

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