Kultur

Gemeinschaftsprojekt in St. Johannis

Bereits 2018 führten beide Chöre ein gemeinsames Oratorienkonzert in der Geraer Johanniskirche auf. Foto: Wolfgang Hesse

Erschienen am 02.05.2023

Von Wolfgang Hesse 

Gera (NG). Dona Nobis Pacem (Schenke uns Frieden), so enden die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart und die Messe „Mass of the children" von John Rutter. Das ist auch der Grund, weshalb die Singakademie Gera ihr Festkonzert unter dieses Motto gestellt haben. Bereits 1970 fanden sich musikbegeisterte Sängerinnen und Sänger am Geraer Theater zusammen, um gemeinsam einen gemischten Chor zu gründen. Ziel sollte es sein, bei den Aufführungen und symphonischen Konzerten, Chor und Orchester des Theaters zu unterstützen. Auch eigene Chorkonzerte brachten den Namen „Singakademie" in die Kulturlandschaft Geras. Die a-capella Konzerte - besonders zur Adventszeit - waren damals schon Publikumsmagnete.

 Singakademie heute 

„Seit 1990 sind wir ein eingetragener Verein und heute besteht die Singakademie aus 46 Sängerinnen und Sängern", weiß Sylvia Kühn, die Vorsitzende. „Wir haben sogar noch drei Gründungsmitglieder in unseren Reihen", freut sie sich. „Eigentlich sollte das Chorjubiläum mit einem Festkonzert im Jahre 2020 stattfinden, musste jedoch aus den bekannten Gründen ausfallen, obwohl die Proben damals bereits begonnen hatten." Jetzt steht also das Jubiläum 50+3 an. „Gemeinsam mit dem Heinrich-Schütz-Chor Gera werden wir unser Festkonzert nachholen", so Sylvia Kühn, die inzwischen selbst 20 Jahre bei der Singakademie dabei ist. 

Fruchtbares Miteinander 

Die aktuelle Aufführung am 7. Mai ist nicht die erste Zusammenarbeit der beiden Geraer Laienchöre. „In den Jahren 2018 und 2019 hatten wir mit dem Heinrich-Schütz-Chor gemeinsame Konzerte und unterstützen uns auch gegenseitig bei Konzerten", erinnert sich Chorleiter Benjamin Stielau. „Unsere Projekte waren stets fruchtbringend für beide Chöre und es macht allen Beteiligten viel Freude miteinander zu musizieren", ergänzt Kantor Martin Hesse, der Chorleiter des Heinrich-Schütz-Chores. 

Benjamin Stielau ist froh, dass die kirchenmusikalischen Werke in der St. Johannis Kirche zur Aufführung kommen, denn diese Musik gehöre einfach dorthin. „Wir sind mit unserem Chorleiter Benjamin Stielau sehr glücklich und zufrieden. Der Chor hat sich unter seiner Leitung in den letzten zehn Jahren sehr erfolgreich entwickelt", schätzt die Vereinsvorsitzende. „Benjamin Stielau ist sehr engagiert. Sein Qualitätsanspruch ist hoch, motiviert uns und macht Mut bei der Probenarbeit." 

In diesem Jahr stehen neben dem Festkonzert in der Johanniskirche, die 2. Symphonie von Gustav Mahler mit vierhändiger Klavierbegleitung und Beethovens 9. Symphonie auf dem Aufführungsplan. Die Vogtland Philharmonie Greiz-Reichenbach, mit der die Singakademie schon eine geraume Zeit zusammenarbeitet, hatte den Chor dazu eingeladen. 

Verbinden von Epochen 

Im Festkonzert erklingen in der Johanniskirche Werke aus ganz unterschiedlichen Epochen. „Es sind zwei Messen mit den lateinischen Texten, die sich liturgisch einander ergänzen", weiß Kantor Martin Hesse. Neben Mozarts Messe C-Dur, der sogenannte Krönungsmesse, stammt die Komposition von John Rutter aus dem 21. Jahrhundert. „Das Werk als große Orchesterfassung hat eine sehr klangfarbige Besetzung, bringt mit Schlagwerk und Harfe Elemente der modernen Orchestermusik ein", betont Martin Hesse. 

Seit Januar proben beide Chöre für das Festkonzert separat. Gemeinsame Probenwochenenden und eine Probe mit dem Orchester runden die Vorbereitung ab. Es wird von allen Sängerinnen und Sängern viel Zeit investiert, damit die Aufführung gut wird. Den Kinderchor-Part in „Mass of the Children" übernehmen die jungen Stimmen des Mädchenchores vom Rutheneum. Dr. Alexander Köhler übernimmt die Einstudierung. Es musizieren die Vogtland Philharmonie Greiz-Reichenbach und die Solisten Annick Vettraino (Sopran), Claudia Müller (Alt), Algin Özcan (Tenor) sowie Kammersänger Roland Hartmann (Bass). Die Gesamtleitung hat Benjamin Stielau. Die Aufführung findet am Sonntag, 7. Mai um 19.30 Uhr in der Johanniskirche statt. Es sind Karten an der Abendkasse verfügbar.

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