Gera bleibt 2025 ohne Neujahrsbaby

Chefarzt Dr. Norman Krause, Geras OB Kurt Dannenberg, Schwester Franziska und Oberärztin Claudia Linke (v.l.) freuen sich über das Silvesterbaby Divora, das am letzten Tag des alten Jahres um 9.23 Uhr das Licht der Welt erblickte. Foto: Jens Lohse
Von Jens Lohse
Gera (NG). Gera wartete vergeblich auf sein Neujahrsbaby. Nach intensiven Geburtsaktivitäten zu Weihnachten und zwischen den Feiertagen blieb die Stadt am Neujahrstag ohne Entbindung. Statt dessen gab es in der Geburtsklinik im SRH Wald-Klinikum Gera eine Niederkunft zu Silvester. Divora erblickte am 31. Dezember um 9.23 Uhr das Licht der Welt. Das Mädchen, dessen Mutter aus Eritrea im Nordosten Afrikas stammt, war 50 Zentimeter groß und wog 3580 Gramm. Mutter und Kind sind wohlauf. „Divora ist bisher ein sehr friedliches Kind, das sich durch Nichts aus der Ruhe bringen lässt", erzählte Schwester Franziska von der Neugeborenenstation. Oberbürgermeister Kurt Dannenberg freute sich bei seinem ersten Termin des neuen Jahres, der auch für ihn Neuland war. „Hier ist die Welt noch in Ordnung", meinte er zufrieden und überbrachte Divora und ihrer Mutter einen kleinen Geschenkbeutel.
Chefarzt Dr. Norman Krause nutzte die Gelegenheit, gemeinsam mit Oberärztin Claudia Linke die Entbindungszahlen 2024 des hiesigen SRH Wald-Klinikums zu präsentieren. 735 Geburten fanden statt, was im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 85 entspricht. „Die Ursachen liegen in der Demografie. Davor können auch wir uns nicht verschließen", meinte der Chefarzt. Insgesamt wurden sogar 742 Kinder geboren, weil unter den Entbindungen sieben Zwillingsgeburten waren. 388 Jungen standen 354 Mädchen gegenüber. 243 Kinder kamen per Kaiserschnitt zur Welt, wobei nicht erfasst wurde, ob der Kaiserschnitt von der Schwangeren gewünscht oder medizinisch notwendig war. 33 Kinder befanden sich in Beckenendlage. Sechs Mal wurde eine Wendung im Mutterleib versucht, die drei Mal gelang. Die geburtenreichsten Tage waren mit jeweils sieben neuen Erdenbürgern der 25. Juli und der 3. September. Das schwerste Kind wog 4900 Gramm, das leichteste 1460 Gramm. Am häufigsten nannten die Eltern ihr Mädchen Ella, nämlich fünf Mal. Als Jungennamen waren Leo und Emil mit jeweils vier Nennungen am beliebtesten.
Die Schwestern Saskia und Miriam hatten am Neujahrsmorgen Dienst auf der Geburtsstation. „Wir haben wechselnde Gruppen. Die einen arbeiten Weihnachten, die anderen Silvester. Nächstes Jahr wird dann getauscht", verriet Schwester Miriam, die während der Feiertage von einer entschleunigten Zeit auf Station sprach. „Das ist wahrscheinlich mit Ausnahme der Rettungsstelle im ganzen Haus so", meinte sie und war auch persönlich mit den Geburtenzahlen zufrieden. „Wir halten uns insgesamt stabil, haben im Oktober und November ein paar Rückstände vom Jahresbeginn aufholen können", berichtete sie. Schwester Saskia lobte die schöne Atmosphäre auf Station. „Wir haben uns gegenseitig kleine Geschenke bereitet. Ein Glücksschweinchen war auch darunter", erzählte sie. Dass die Silvesterfeier für sie etwas kürzer als sonst und alkoholfrei ausfiel, störte sie wenig: „Wenn man kleine Kinder hat, dann steht man trotzdem zeitig auf. Da ist der Unterschied zum Frühdienst zu Neujahr nicht so groß."
Auch der Geburtenausblick Richtung Januar war durchaus positiv. Viele Frauen haben sich in Gera angekündigt. Nur das Neujahrsbaby ließ eben auf sich warten.
-
Aktuelles
Betrugsmaschen wieder analog
Die gefälschten Briefe wirken täuschend echt und wollen Empfänger über QR-Codes zur Preisgabe vertraulicher Daten …
-
Aktuelles
Frank Rüdiger und Ulla Spörl berichten
Ulla Spörl und Frank Rüdiger während einer Buchvorstellung zu „Island – Insel der Kontraste“ in der Geraer …