Geraer Sebastian Seyfarth mit längeren Atem
Der Allgäuer Jürgen Schmidt gewinnt mit großem Vorsprung über die 17+km-Distanz. Fotos (4): Jens Lohse
Von Jens Lohse
Weißendorf (NG). Der Weidatalcross wächst weiter. Im Vergleich zur Auflage 2024 durften die Veranstalter um Torsten Jung gut 200 Teilnehmer mehr begrüßen. 1.528 Starter hatten gemeldet, wobei die Begleitpersonen beim Schülercross gar nicht erfasst wurden. „Das ist nochmals eine beachtliche Steigerung und zeigt uns, dass wir den Nerv der Läufer treffen. Das Wetter war natürlich perfekt. Wir haben nur positives Feedback erhalten. Zum Schluss ging es einen Kilometer durch ein Maisfeld", war Torsten Jung stolz, der sich am Wettkampftag auf die Unterstützung von mehr als 120 Helfern verlassen konnte.
„Zwei Sonnabende haben wir zu fünft gebraucht, um mit der Schubkarre die Querwege im Maisfeld herzurichten. Das war extrem viel Arbeit. Das wird es die nächsten drei, vier Jahre nicht wieder geben, weil die Bauern ihre Fruchtfolge auf dem Feld vorgegeben haben", verriet der Organisationschef.
Über die 17+km gab es einen Allgäuer Doppelerfolg. Der 44-jährige Jürgen Schmidt vom Team KumpelMaus aus Schwäbisch Hall gewann in 1:34:25 Stunden mit mehr als sechseinhalb Minuten Vorsprung vor seinem Vereinskollegen Thomas Dahmen. „Freunde von mir haben schon letztes Jahr hier mitgemacht. Sie haben mich eingeladen. Es war ein tolles Rennen, das mir unheimlich viel Spaß gemacht hat", berichtete der erschöpfte Sieger im Ziel. Zum dritten Mal in Folge Dritter wurde Steve Pitschel vom „Clan der Haldenländer", der mit einem Handicap zu kämpfen hatte. „Letzte Woche habe ich mir bei den Großensteiner Alten Herren noch eine Zerrung zugezogen. Mit einer kleinen Schmerztablette war davon aber nichts mehr zu spüren. Ich habe mir die Kräfte gut eingeteilt, kenne die Strecke. Solche Läufe liegen mir", erzählte er im Ziel. Ihren Hattrick machte Kathleen Alles vom OCR-Powerteam des KSC Motor Jena perfekt. Die 48-Jährige hatte schon in den letzten beiden Jahren auf dem langen Kanten gewonnen. Zugleich gehörte sie mit Stiev Riedel, Alexander Beer und Sebastian Schulz zum erfolgreichen Jenaer Team. „Die Männer haben mich gezogen. Dadurch ging es leichter", meinte sie, die in 1:53:18 Stunden Tanja Schienagel (Team KumpelMaus) und Anne Kilian (OCR Squad Erfurt) auf die weiteren Podestplätze verwies. Das OCR-Powerteam des KSC Motor Jena nutzte den Weidatalcross als Generalprobe für die OCR-Weltmeisterschaft in der kommenden Woche in Schweden, wo Strecken über drei und zwölf Kilometer sowie ein Teamlauf zu absolvieren sind.
Auf der 8+km-Distanz konnte der Geraer Sebastian Seyfarth seinen letztjährigen Erfolg wiederholen. In 56:08 Minuten musste er sich mächtig strecken, um Lokalmatador Christan Seiler (Traktor Pöllwitz) um eine gute Minute hinter sich zu lassen. „In der ersten Schlammgrube bin ich irgendwie steckengeblieben und musste das Feld von hinten aufrollen. Am letzten langen Berg habe ich dann die Führung übernommen und bis ins Ziel nicht mehr abgegeben", verriet Sebastian Seyfarth im Ziel. Dritter wurde Kay Giertzuch (Heimathafen Erfurt).
Schnellste Frau war Katrin Wagner (RFV Rot am See). Im Vorjahr hatte sich die vorherige Seriensiegerin mit Platz zwei begnügen müssen. Diesmal holte sie sich in 1:10:03 Stunden den Erfolg zurück. „Wenn die Skischanze geschafft ist, bin ich erleichtert. Es hat sich gut laufen lassen", meinte der 39-jährige gebürtige Zeulenrodaerin.
Knapp 650 Kinder- und Jugendliche bis 15 Jahren stellten unter Beweis, dass auch die jüngste Generation den Weidatalcross in ihr Herz geschlossen hat. Während beim Bambini- und Schülercross ohne Wertung gelaufen wurde, ging es beim Junior-Race der Zwölf- bis 15-Jährigen über 4 km zur Sache. Die schnellsten Beine hatte Ben Schneevoigt, der den Zwötzener Triathleten John Arjen Liebscher um eine halbe Minute hinter sich ließ. Bei den Mädchen holte sich Marlene Schille (Papa´s Krieger) den Tagessieg. Praktisch auf der Zielgeraden hielt sie Hannah Smolinski (KS-Sportsworld) auf Distanz.