Gesellschaft

Bewusst unsere Heimat erleben

Der Buga-Förderverein Gera nimmt den Naturlehrpfad Süd in den Blick. Sascha Neudert (l./OTEGAU) und Roberto Tamaske (Buga-Förderverein) freuen sich über die erste der geplanten neuen Bänke entlang des Naturlehrpfads Süd. Foto: Wolfgang Hesse

Erschienen am 28.11.2022

Von Wolfgang Hesse 

Gera (NG). Viele Geraer nutzen die herrliche Natur rund um ihre Stadt. Manche Wanderer gehen auf Wegen, ohne zu wissen, dass diese zum Naturlehrpfad Süd gehören. Planmäßig wurde vor der Eröffnung der Bundesgartenschau der Naturlehrpfad Gera-Süd im April 2007 an die Bevölkerung übergeben. 

Mit dem Pfad wurde ein Areal erschlossen, in dem sich aufgrund der geologischen Ausgangsbedingungen und der Nutzung des Menschen ein vielfältiges Mosaik aus verschiedenen Biotop- und Nutzungstypen auf engem Raum entwickeln konnte. Der Pfad führt vom Botanischen Garten über den Ferberturm, durch den Zaufensgraben zum landschaftlich reizvollen Gessental. Von dort gelangt man über die Lasur zum Artenschutzturm in Pforten. 

Heute 15 Jahre später fristet dieser Wanderweg ein etwas unterrepräsentiertes Dasein. Es gibt kaum detaillierte Informationen im Internet, weder direkt auf der Homepage der Stadt Gera noch auf den einschlägigen Wanderportalen. Seit zwei Jahren hat deshalb der Buga-Förderverein den Naturlehrpfad besonders im Blick. Mit personeller Unterstützung durch eine Arbeitsförderung bei der OTEGAU konnte eine ausführliche Bestandsanalyse angefertigt werden. 

Unter Federführung des Vereins fanden regelmäßig Beratungen mit dem Umweltamt der Stadt und dem Bereich Stadt und Umwelt bei der OTEGAU statt. „Wir haben das Vorhaben initiiert, weil wir uns für die Stadtverschönerung und des grüne Umfeld von Gera verantwortlich fühlen", fasst Roberto Tamaske, zweiter Vorsitzender des Buga-Fördervereins Vereins das Anliegen zusammen. „Unser Ziel ist es seit jeher die Attraktivität unserer Stadt in der Außenwirkung zu verbessern". 

Am 17. November wurde am Artenschutzturm des ehemaligen Pfortener Gutes ein sichtbares Zeichen für eine Neubelebung des Naturlehrpfades geschaffen. Hier steht direkt am Teich eine aus Holz gefertigte Rehraufe, auch Waldschänke genannt, die zum Verweilen der Wanderer einlädt. 

„Die Bank wurde von den Mitarbeitern der OTEGAU aus einheimischen Materialien, aufgearbeitete Hölzer aus dem Geraer Stadtwald, gefertigt und aufgestellt", erklärt Sascha Neudert, Bereichsleiter Stadt und Umwelt bei der OTEGAU. Die Kosten in Höhe von 800 Euro trägt der Buga-Förderverein. 

Neue Stelen und weitere Bänke geplant

Für das Jahr 2023 hat sich der Verein, gemeinsam mit den Partnern, das große Ziel gesetzt, alle Stelen und Beschilderungen des Wanderweges zu erneuern. Tamaske möchte Firmen und Bürger der Stadt gewinnen, die sich an der Erneuerung der Stelen und der Beschriftung finanziell beteiligen und entsprechend auf den Informationstafeln vermerkt werden. Im Frühjahr ist geplant, eine Musterstele zu errichten und zu testen. Die Stelen sollen witterungsunabhängig sein und einen leichten Austausch der Beschriftungstafeln ermöglichen. Leider komme es häufig vor, dass die Tafeln in der Vergangenheit beschmiert, zerbrochen oder entfernt wurden. Parallel werden an mehreren der 27 Stationen des 11,5 Kilometer langen Naturlehrpfades Sitzgelegenheiten aufgestellt. „Diese Orte sind bereits mit der OTEGAU abgestimmt", bestätigt Tamaske. „Nicht überall wird eine Rehraufe stehen. Das Spektrum soll von einfachen Retrobänken, über befestigte Baumstämme bis hin zu barrierefreien Objekten reichen. Die Kosten dafür generieren wir nicht allein aus Mitgliedsbeiträgen, sondern der eine oder andere Sponsor wird uns unterstützen." 

Digitalisierung als zukünftige Aufgabe 

Der nächste Schritt sei für 2024 geplant, so Robeto Tamaske. „Wir möchten im Rahmen des LEADER-Programms, wo wir bereits zwei Projekte erfolgreich realisiert hatten, Mittel für die Digitalisierung des Naturlehrpfades beantragen. Es soll auch ein Anregung für die Stadt sein, den Naturlehrpfad durch die Digitalisierung bekannter zu machen, zu präsentieren und wieder in das Gedächtnis der Menschen der Region zu bringen." Ein QR-Code an der Beschilderung soll über eine Webseite zielgruppenorientierte Informationen für verschiedene Altergruppen liefern und so für Barrierefreiheit sorgen. 

Alle Informationen der letzten beiden Jahre, die historischen, die aktuellen und die Planungen liegen bei der OTEGAU in digitaler Form vor und sollen bald Schulen, Vereinen und Institutionen bereitgestellt werden. 

Das werde helfen, den Unterricht in der Natur und die Planung von Wanderungen besser vorbereiten zu können, verspricht Sascha Neudert.

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