Gesellschaft

Erste Staatliche Gemeinschaftsschule

Ostschule: Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport bestätigt neue Schulform

Erschienen am 28.05.2021

Die bisherige Ostschule Gera Staatliche Regelschule startet in das neue Schuljahr 2021/22 als Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS). „Es freut mich sehr, dass wir nach intensiver Vorarbeit und sehr engem Austausch mit der Ostschule offiziell verkünden können, die erste staatliche Gemeinschaftsschule in Gera zu stellen. Doreen Amberg als Leiterin der Ostschule hat hier Herausragendes geleistet. Ihr gilt mein besonderer Dank", so Oberbürgermeister Julian Vonarb und gratuliert weiter: „Ich wünsche der Ostschule einen erfolgreichen Start als Gemeinschaftsschule, weiterhin viele neugierige und motivierte Schülerinnen und Schüler, die idealerweise künftig auch wieder gemeinsam vor Ort lernen können". 

Die Besonderheit einer Gemeinschaftsschule ist das gemeinsame Lernen bis zur Klassenstufe 8 sowie die breite Abschlussvielfalt. Ob Hauptschulabschluss, qualifizierender Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, schulischer Teil der Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife – die Entscheidung darüber treffen die Schülerinnen und Schüler erst nach der Klassenstufe 8. Ab der Klassenstufe 9 wird dann abschlussbezogen unterrichtet. Der im Vergleich zu den weiteren Schulformen deutlich längere Zeitraum des gemeinsamen Lernens wirke sich positiv auf die Lernmotivation und die schulische Entwicklung aus und erlaube es, innerhalb stabiler Lerngruppen durch individuelle Förderung auf die größere Vielfalt der Lern- und Entwicklungsbedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen, heißt es über die pädagogischen Vorteile der TGS im aktuellen Schulnetzplan der Stadt Gera. 

Die Thüringer Gemeinschaftsschule startet ab dem kommenden Schuljahr mit der Klassenstufe 5. Im darauf folgenden Schuljahr 2022/2023 werden erstmals Erstklässler aufgenommen, die dann bis zur 10. Klasse geführt werden. Der Bedarf an dieser pädagogischen Neuausrichtung der Ostschule bestätigt die hohe Anzahl an Anmeldungen der künftigen 5. Klassen im Schuljahr 2021/2022. „Das große Interesse an dem neuen Bildungsangebot in der Stadt Gera hat uns selbst überrascht. Wir haben uns deshalb entschlossen, trotz großer personeller und räumlicher Herausforderungen sogar eine zusätzliche Klasse zu bilden, um keinen interessierten Schülerinnen und Schüler abweisen zu müssen", erklärte Schulleiterin Doreen Amberg. Damit startet die Bildungseinrichtung in der neuen Schulform mit drei statt wie bisher vorgesehen zwei fünften Klassen. 

Die Ostschule gehört zu den traditionsreichsten Schulen der Stadt mit lebhafter Geschichte. Sie war eine Gemeinschaftsschule in der Weimarer Republik, bis 1991 die POS „Karl Liebknecht" und seit der Wiedervereinigung eine staatlich anerkannte Regelschule. In den beiden Weltkriegen diente ihr solider Ziegelbau als Lazarett für Verwundete. 2009 erhielt die Ostschule vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport den Namenszusatz „Europaschule", womit ihr europaorientiertes interkulturelles Bildungsprofil angesprochen ist, das durch die zielgerichtete Förderung der interkulturellen Kompetenzen in allen Jahrgangsstufen zum Ausdruck kommt – etwa in Form der curricularen Integration europäischer Themen, Fremdsprachenlernen sowie projektorientierte Schulpartnerschaften und Praktika. 

Im direkten Zusammenhang mit dem Wechsel der Schulart steht auch die derzeitige grundlegende Gebäudesanierung. Während der gesamten Bauzeit dient das Schulgebäude in der Eiselstraße 44 als Ausweichstandort.

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