Wirtschaft

Hochleistungsscanner bei Ratiodata

Ratiodata-Verwaltungsleiter Carsten Globerger zeigt in eine der großen Produktionshallen, in denen demnächst mittels Hochleistungscannern Millionen von Dokumenten digitalisiert werden. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 02.04.2025| Jahrgang: NG 7/2025

Von Jens Lohse

Weida (NG). Es geht voran bei Ratiodata in Weida. In der Schlossmühlengasse unterhalb der historischen Osterburg ist ein modernes Digitalisierungszentrum entstanden, das kurz vor seiner Fertigstellung steht. Der Neubau schafft bis zu 150 Arbeitsplätze im Bereich der Dokumentendigitalisierung. Derzeit sind die ersten 20 Mitarbeiter samt zweier Führungskräfte vor Ort tätig, um die 4.000 Quadratmeter Arbeitsfläche einzurichten. Hinzu kommen zahlreiche, meist ortsnahe Handwerker und Kleinunternehmen, die dabei unterstützen. „Jeden Monat kommen Mitarbeiter hinzu. Die ersten Neueinstellungen haben wir zum 1. April begrüßt. Mit der vollen Besetzung rechnen wir bis Jahresende, wobei noch nicht alle Stellen besetzt sind und wir uns teilweise immer noch im Rekruting befinden", sagt Carsten Globerger, Verwaltungsleiter bei Ratiodata, dem Gebäude und Standorte zugeordnet sind. Das Grundstück ist sogar 10.000 Quadratmeter groß. Derzeit wird im Außenbereich noch an etwa 80 Parkplätzen gearbeitet. Außerdem steht im Frühjahr mit den steigenden Temperaturen die Begrünung der Außenflächen an.
Das Digitalisierungszentrum in Weida wird über großzügige Produktions- und Lagerflächen sowie einen Verwaltungstrakt verfügen. Neben modernen Arbeitsplätzen und Produktionshallen mit acht Hochleistungsscannern bekommt auch das Thema Nachhaltigkeit einen großen Stellenwert. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem die Installation einer Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, die Beheizung mittels Wärmepumpe sowie die Bereitstellung von E-Ladesäulen. Neben Velburg bei Nürnberg, Münster und Duisburg wird Weida der vierte Standort des Unternehmens im Bereich Scan- und Dokumentenservice. Der Auftrag für Weida umfasst die Konzeption, die Einrichtung und den Betrieb einer skalierbaren, mandantenfähigen Scanlösung für Schriftgut sowie die Lagerung und Vernichtung von Papierdokumenten. Der Auftrag hat einen Höchstwert von über 110 Millionen Euro netto und eine maximale Laufzeit von acht Jahren.
„Von unseren Auftraggebern werden Papiere und Akten eingelagert, die dann in unterschiedlichen Bearbeitungszeiten digitalisiert und in Datenräume verbracht werden. Die Dokumente gehen dann entweder an den Auftraggeber zurück oder werden profesionell vernichtet", verrät Carsten Globerger. Der Bedarf an der Dokumentendigitalisierung in Deutschland ist groß. „Das stellt an uns natürlich große Herausforderungen in Hinblick auf die Datensicherheit. Deshalb musste das Gebäude massiv und einbruchssicher gebaut werden. Teilweise wird erforderlich sein, dass 24/7 Wachmänner vor Ort im Einsatz sind", weiß der 44-Jährige.
Die Hochleistungsscanner wurden bereits im März angeliefert. Damit es im April losgehen konnte, waren viele fleißige, meist regionale Handwerker und Reinigungsfirmen vor Ort. „Darauf achten wir. Die kurzen Wege und Reaktionszeiten ortsansässiger Firmen machen das Arbeiten einfacher und sorgen für ein gutes Verhältnis an den Standorten. Unsere Mitarbeiter sind derzeit alle in der Pension ´Zur Altstadt' untergebracht", berichtet Carsten Globerger.
Quereinsteiger sind bei Ratiodata gern gesehen. „Unsere Belegschaft reicht vom Flüchtling bis zum Dozenten. Wir bilden einen Querschnitt der Gesellschaft ab", sagt der Verwaltungsleiter, der nochmals die sehr professionelle Zusammenarbeit mit der Wirtschäftsfördergesellschaft Ostthüringen lobt. Manche Stellen sind noch nicht besetzt. Mit den neuen Mitarbeitern wird es ab Anfang April zunächst Schulungsmaßnahmen und Einweisungen geben. Eventuell wird kurzzeitig an anderen Standorten hospitiert. Die offizielle Eröffnung wird dann im September nach dem Weidaer Kuchenmarkt mit einem großen Familienfest für alle Mitarbeiter und die Weidaer Bevölkerung gefeiert.

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