Kultur

„Ich investiere in den Schutz der Tiere”

Hund Butch, Vogel, Igel und Waschbär – Die 33jährige Franziska Heinelt lebt für die Vierbeiner

Erschienen am 25.11.2020

Von Franziska Heinelt kann man sich eine Scheibe abschneiden – jedoch sollte es Käse statt Wurst sein. Seit vier Jahren ist sie Vegetarierin, seit drei Jahren aktiv als Tierschützerin. Sie macht vieles fernab jeglicher Öffentlichkeit, für sich, ihre Untermieter in ihrem Garten und Nachbarn im angrenzenden Wald.

Angefangen hat alles mehr oder weniger mit Facebook. „Ungefähr vor vier Jahren habe ich mich entschieden, auf Fleisch zu verzichten. Ich habe schon immer wenig Fleisch gegessen. Ausschlaggebend waren die vielen Grillabende im Garten. Ich habe den Geschmack am Fleisch verloren, mich dann zunehmend belesen und auch auf Facebook meine Einstellungen dahingehend geändert. Ich bekam immer mehr Informationen zum Umgang mit Tieren im Allgemeinen und auch zur Fleischproduktion im Speziellen, welche auch enorme Auswirkungen und Folgen auf unser Ökosystem hat. Naja, und das schreckte mich mehr und mehr ab", erinnert sich die junge Frau zurück.
Noch immer grillen sie in ihrem Garten, heute eben Käse statt Wurst, Gemüsespieße statt Schaschlik.

Ihr Blick hat sich ganzheitlich auf die Tierwelt geändert. Schon immer hatte sie ein Herz für Tiere: Ratten, Mäuse und Hunde gehören und gehörten zu ihren Mitbewohnern. Doch mit Herzblut aktiv etwas für den Tierschutz zu leisten, entwickelte sich nachdem sie Vegetarierin wurde. Seit einigen Jahren kümmert sie sich auch um ihre tierischen Nachbarn und Untermieter. „Es ist wie mit allem, umso mehr man sich mit einem Thema beschäftigt, umso bewusster wird man sich dieser Sache. Wir haben seit zehn Jahren einen kleinen Schrebergarten am Wald gelegen. Vor wenigen Jahren begann ich den Wald vom Müll zu befreien, in diesem Jahr stellten wir erstmals Schilder auf, mit der Bitte keinen Müll im Wald zu hinterlassen – es hat funktioniert. Seit einiger Zeit haben wir für unseren Garten auch eine Wildtierkamera, nun können wir beobachten welche Untermieter sich jeden Abend bei uns verlustieren und noch ein paar schmackhafte Gaumenfreuden vom Kompost naschen. Während sich die gefiederten Freunde tagsüber zu uns gesellen, watscheln Igel und Waschbär nachts über unseren Rasen", erfreut sie sich am nächtlichen Gewusel.

Damit sich alle wohl fühlen und ausreichend Nahrung, vor allem im kalten Winter finden, hat Franziska Heinelt ihren Garten mit zahlreichen Vogeltränken, Futtertrögen und Igelhäusern bestückt und stattet diese regelmäßig mit Maisenknödeln, Sonnenblumenkernen und Mehlwürmern aus. Den einen oder anderen stacheligen Vierbeiner hat sie auch schon aufgepeppelt und in den Wald zurückgeschickt. Doch damit noch nicht genug. Für unsere süßen Honigboten und nützlichen Kriechtiere stehen Insektenhäuser und Bienenhotels bereit. Allein ist Franziska Heinelt bei ihrem Tierschutz nicht. Ihr Partner Sven Schütze sitzt im gleichen Boot. Neben den Waldbewohnern sorgen sich beide auch um die wildlebenden Katzen, die in der Gartenanlage ihr Zuhause haben. „Gemeinsam mit der Tierrettung und dem hiesigen Tierschutz fangen wir die Samtpfoten ein, kastrieren sie und setzen sie natürlich wieder hier aus", erklärt sie die Intention eines gesunden Tierschutzes, der darauf aufbaut, dass sich Vierbeiner nicht unkontrolliert vermehren, dabei Krankheiten entstehen oder gar zur Plage werden können. Franziska Heinelt unterstützt, wie sie kann. Sie ist Mitglied im Tierschutzverein und bei Animal Equality und spendet regelmäßig für den Gnadenhof.

Fanny Zölsmann

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