Kultur

Der mit dem Fuchs spricht

Puppenbühne macht Grenzübertretung greifbar

Erschienen am 27.11.2020

Puppenspieler Tobias Weishaupt führt das Stück „Der mit dem Fuchs spricht" auf. In dem Stück wird Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen thematisiert und aufgezeigt, wie wichtig ein Gesprächspartner ist, dem man seine schlimmsten Erlebnisse und Träume erzählen kann.

Ein 10jähriger Junge hat sich den Namen Nase gegeben und lebt in einem Bus auf dem Autofriedhof. Warum? Darüber spricht er nicht gern. Wenn er sich allein fühlt, redet er mit dem Fuchs, der schon lange sein Freund ist, auch als er noch zu Hause gewohnt hat. Doch dann war Onkel Sven bei ihnen eingezogen. Eines Nachts war er in Nases Bett gekommen, und dann immer wieder. Da war Nase abgehauen. Auf dem Friedhof fühlt er sich sicher. Doch eines Abends schleicht ein Mensch zwischen den alten Bussen umher, der Clown. Auch er ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

In dem von Caren Pfeil inszenierten Stück sollen Kinder in der Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse und Grenzen gestärkt werden. Es macht Grenzübertretungen auf spielerische Weise erlebbar, aber auch die Erfahrung von Vertrauen. Sexueller Missbrauch wird dabei nicht vordergründig als eine Art „Fallstudie" gezeigt, sondern bildet den Hintergrund für die Entscheidung des Jungen, von seiner Familie wegzugehen. In der ungewöhnlichen Begegnung mit dem Clown lernt der Junge, wie hilfreich und heilend menschliche Gemeinschaft sein kann und wie Vertrauen wieder möglich wird.

Wer das Stück mit Nase und dem Clown im Puppentheater erleben möchte, kann dies am 3./4./5./6./25./26./27. November um jeweils 10 Uhr. Geeignet ist das Stück für Kinder ab sieben Jahre. Nach der ca. 50minütigen Vorstellung bietet das Haus ein Publikumsgespräch an.

 

Lars Werner

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