Kultur

Schwerpunkt Johanniskirche

Horst Richter zeigt einen Erinnerungsklinker als Spende zur Fassadensanierung der Johanniskirche und hofft auf weitere finanzielle Zuwendungen. Foto: W. Hesse

Erschienen am 25.02.2022

Von Wolfgang Hesse

Mit einem neuen Vorstand startet der Ökumenische Kirchbauverein in ein neues Jahr. Pfarrer Andreas Schaller wurde zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Dekan Bertram Wolf von der Katholischen Pfarrei St. Elisabeth. Horst Richter, Lars Prüfer, Martin Hesse und Ralf Rauch gehören ebenfalls dem Vorstand an. Mit dieser Leitung möchte sich der Verein neu orientieren, die Auswirkungen der Pandemie verarbeiten und an bewährten Aufgaben festhalten. Allein Schatzmeister Horst Richter hat als Gründungsmitglied die Entstehung des Vereins im Jahre 1998 miterlebt.

„Als Gründungszweck stand damals der Neubau der Katholischen Kirche St. Elisabeth und die Fassadensanierung der Ev. Kirche St. Johannis im Fokus", erinnert sich Horst Richter. Der Verein verstand sich stets als Partner der Bauprojekte in Form von Öffentlichkeitsarbeit und Einwerbung von Spenden. Am 15.11.2003 konnte der Neubau der Katholischen Kirche eingeweiht werden. „Das Ziel, die komplette Fassadensanierung der Johanniskirche, wurde nicht erreicht. Der finanzierte Bauabschnitt endete 2006 mit der Fertigstellung des Kirchturmes", bemerkt Richter. „Die komplette Restfassade steht also noch aus". Ab dem Jahr 2002 übernahm der Verein die Trägerschaft über das Kirchenprojekt im Hofwiesenpark auf der Bundesgartenschau 2007. Open Air Gottesdienste erinnern noch heute an die Zeit am ehemaligen Rosenzelt. Mit dem Ziel, die Werkstein- und Fassadensanierung an der Geraer Johanniskirche nicht aus dem Auge zu verlieren, ist im Jahre 2019 wieder Bewegung in eines das ursprünglichen Vorhaben gekommen. „Zur Unterstützung der Kirchengemeinde haben wir eine Projektgruppe ins Leben gerufen", sagt Horst Richter, als Sprecher dieser Projektgruppe. „Die Johanniskirche hat eine zentrale Bedeutung für Gera und das nicht nur als sakrales Gebäude, sondern auch als stadtbildprägendes Denkmal", bemerkt Horst Richter. Zunehmende Bedeutung bekommt die Kirche St. Johannis für die Christliche Gemeinschaftsschule Gera (CGG). Mit steigenden Schülerzahlen soll die Kirche von der Schule regelmäßig genutzt werden. Natürlich sei auch hier die Bedeutung als Konzertkirche und als Zentrum kultureller und gesellschaftlicher Veranstaltungen und Ausstellungen genannt. „Aufgrund historischer Bedeutung in der Vergangenheit und zur Zeit der friedlichen Revolution 1989, wurde St. Johannis Gera seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Jahre 1999 als City-Kirche eingestuft", erklärt Horst Richter. Im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung freut sich Horst Richter über das klare Bekenntnis der Stadt Gera für die Erhaltung der Kirche, das Oberbürgermeister Julian Vonarb in einem Schreiben deutlich zum Ausdruck brachte. Das Projekt soll im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt werden. Aktuelle Gesamtkostenschätzungen belaufen sich aktuell auf 3,6 Millionen Euro. Das ist ein Mehrfaches gegenüber der Planung vor 20 Jahren. Als ersten Bauabschnitt nennt Horst Richter die Sanierung der Westfassade des Gotteshauses. „Die Konzentration richtet sich hierbei auf eine vollständige Neuverfugung des Mauerwerkes, den Ersatz von stark verschlissenen Mauerwerkssteinen sowie der Instandsetzung bzw. Austausch von Sandsteinelementen." Die Kosten allein für diesen Bauabschnitt belaufen sich auf 540.000 Euro. Eine sanierte Westfassade (Verhinderung des Eindringens von Feuchtigkeit) wäre auch die Voraussetzung für den letzten Bauanschnitt der Gewölbesanierung oberhalb der Winterkirche und die geplante Restaurierung der Kreutzbach-Orgel, die zu diesem Zweck ausgebaut werden muss. „Seitens der Kirchengemeinde werden Förderanträge gestellt und unser Verein bemüht sich um weitere Spenden. In den drei Jahren haben wir, bis zum Stand 31.12.2021, insgesamt 36.305 Euro an Spenden gesammelt, für die wir uns bei privaten Spendern und Unternehmen sehr herzlich bedanken", so Richter. Unter dem Motto „Ein Stein für die Johanniskirche" begann 2020 eine Spendenaktion. „Jede Spende ab 50 Euro wird mit einem durchnummerierten Klinkerriemchen, das symbolisch für einen Stein an der Kirche steht, honoriert. „Wir hoffen sehr, dass die beantragten Fördermittel genehmigt werden und uns weitere Spenden erreichen, damit der erste Bauabschnitt in diesem Jahr in Angriff genommen werden kann." Aktuell hat der Ökumenische Kirchbauverein 24 Mitglieder. Falls die Pandemie abklingt, sind in diesem Jahr wieder Veranstaltungen geplant. Am 25. Juni wird der verschobene Fachtag „Zukunft von Kirchengebäuden" nachgeholt. Eine Weinverkostung vom Weingut Ruppert- Deginther, seit 2002 Lieferant des vom Verein angebotenen Kirchbauweins, ist für Juni 2022 geplant. Als öffentliche Veranstaltung zum Schütz-Jubiläum 2022 ist ein Besuch im Schütz-Geburtshaus Bad-Köstritz vorgesehen. Beginnend 2022 möchte der Verein gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenkreis Gera und der Katholischen Pfarrei St. Elisabeth einen Kirchbaupreis ausloben. Kleinere ehrenamtlich organisierte Kirchbaumaßnahmen sollen mit diesem Preis honoriert werden. Dazu wird in Kürze aufgerufen. „Unser Verein sucht natürlich weiterhin Mitglieder, die uns unterstützen", wünscht sich Horst Richter. Ein längst überfälliger Internetauftritt soll dabei helfen, den Verein weiter bekannt zu machen. Zweckgebundene Spenden zur Sanierung der Johanniskirche bitte auf folgende Kontonummer bei der Sparkasse Gera-Greiz: IBAN: DE32 8305 0000 0014 3761 72. Der Kirchbauverein Gera e.V. kann auf Wunsch Spendenquittungen ausstellen.

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