Kultur

Tag des offenen Denkmals 2021

Am 12. September öffnen viele Kulturdenkmale ihre Türen und laden zum (Wieder)-Entdecken ein

Erschienen am 03.09.2021

Ein großer Teil der Geraer Kulturdenkmale sind normalerweise nicht oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Nicht so am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, am dem sich die Stadt Gera auch 2021 wieder mit einem eigenen Programm beteiligt. „Es ist zur Tradition bei uns geworden, dass einmal im Jahr die Erhaltung von Kulturdenkmalen im Vordergrund steht", freut sich Sabine Schellenberg, Leiterin des Amtes für Denkmalschutz, und fährt fort: „Wir wollen mit unserer Teilnahme die herausragenden Leistungen von Eigentümern zur Rettung von Kulturdenkmalen in der Stadt würdigen." 

Dazu können am 12. September zwischen 11 und 17 Uhr Architekturgeschichten und -geschichte in Gera im Rahmen von über 10 Programmpunkten erlebt werden. Eröffnet wird der Tag des Offenen Denkmals 10.30 Uhr im Campus Rutheneum durch OB Julian Vonarb. Ein weiteres Highlight des Tages erwartet die Besucher auf dem Areal von Schloss Osterstein. Seit rund 800 Jahren thront es – auch als Ruine – hoch über der Weißen Elster auf dem Hainberg in Gera. Die ersten Vorbereitungen für die Revitalisierung im unteren Hof haben begonnen. Auf Informationstafeln erfahren Interessierte Wissenswertes zum abgestimmten Gesamtkonzept für das Schloss. 

In der Altstadt Geras gibt es ein weiteres barockes Kleinod zu besichtigen. Das Portal Große Kirchstraße 7 gehört zu den opulentesten spätbarocken Sandsteinportalen in Mitteldeutschland mit reich gegliedertem Zierrahmen und figürlichem Schmuck. Es wird derzeit saniert. Das Vorhaben wird mit Fördermitteln des Landes Thüringen unterstützt. Interessierte haben die Möglichkeit, im Beisein des Restaurators das Portal und seine Figuren über ein Gerüst aus der Nähe zu betrachten. Für das gründerzeitliche Wohngebäude Clara-Zetkin-Straße 20 von 1879 kam die Rettung in letzter Minute. Durch eindringendes Wasser waren die Decken bereits durchgebrochen. Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten zu großen Teilen abgeschlossen, so dass das Gebäude bereits wieder genutzt wird. Auch seine Straßenfassade erstrahlt in historischen Farben in neuem, altem Glanz. Besucherinnen und Besucher werden von den Eigentümern persönlich durch das Haus geführt und erfahren viel Wissenswertes rund um Sanierung und Geschichte des Gebäudes. In unmittelbarer Nähe – in der Laasener Straße 1 – erwarben die Eigentümer ein weiteres historisches Eckhaus, dessen Erdgeschoss bis 1990 die bei alteingesessenen Geraern bekannte Drogerie Feyler beherbergte. Eine Besonderheit des Gebäudes sind die runden Glasecken in den Schaufenstern. Die Gestaltungsdetails haben ihren Ursprung um 1905 und sind dem Jugendstil angelehnt. Interessierte können die Wohnungen des Hauses besichtigen. 

Neben Schloss Osterstein sind in Untermhaus weitere Objekte zu besichtigen. Das Fachwerkhaus Gries 5 gilt aufgrund seines historischen Treppenturmes als kulturelles Kleinod. Viele Jahre war die Zukunft des 1606 errichteten Fachwerkgebäudes über einem Sandsteingeschoss ungewiss, weil der Verkauf wegen Eigentumsfragen blockiert war. Seit zwei Jahren wird das Gebäude nun aufwändig saniert. „Die Schäden und der Substanzverlust an den Holzkonstruktionen waren sehr weit fortgeschritten, so dass mit großem Aufwand viel erneuert werden musste", kommentiert Sabine Schellenberg die Bauarbeiten. Das Projekt wird mit Mitteln der Städtebauförderung und der Denkmalpflege unterstützt. Alle Informationen unter www.gera.de/Denkmaltag

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