Mit 80 Jahren fit wie ein Turnschuh

Fit wie ein Turnschuh: Der 80-jährige Michael Götz vom TSV 1880 Zwötzen zeigt am Barren, was er noch alles drauf hat. Foto: J. Lohse
Von Jens Lohse
Gera (NG). Bescheidenheit gehört zu den Eigenschaften von Seniorenturner Michael Götz vom TSV 1880 Zwötzen. Ende Januar feierte er seinen 80. Geburtstag. „Erst mit 17 Jahren habe ich in einer im Winter eiskalten Halle mit dem Turnen begonnen. Das ist eigentlich zu spät. Da wird man kein deutscher Meister mehr", sagt der gebürtige Werdauer, dem es aber auch nicht in erster Linie darum ging, irgendwo auf dem Podest zu stehen oder Pokale einzuheimsen. 1969 zog er nach Gera, turnte in der Ostvorstädtischen Turnhalle für Modedruck. Kreis- und Bezirksmeisterschaften waren die Höhepunkte. „An die Städtewettkämpfe mit Pausa kann ich mich gut erinnern und natürlich an das Friedrich-Ludwig-Jahn-Turnfest in Freyburg", verrät Michael Götz, der auch zwei Mal bei der großen Sportschau im Rahmen des Deutschen Turn- und Sportfests in Leipzig auf dem Rasen stand. Mitte der 1990er Jahre half Michael Götz in der Landesliga aus, leistete seinen Teil zum Zwötzener Landesmeistertitel 1998 vor dem TuS Jena II, als er gemeinsam mit Sohn Christoph in einer Riege stand.
Dem Altersklassen-Turnen blieb er auch im Seniorenalter treu. „Das Turnen hat mich jung und gesund erhalten. Die erlangte Körperbeherrschung nutzt im täglichen Leben. Noch heute sind mir Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft sehr wichtig. Dafür tue ich auch viel", erzählt Michael Götz, der kaum eine Trainingseinheit verpasst, lediglich mittwochs manchmal fehlt, wenn er bei RB Leipzig auf der Tribüne sitzt. „Heute geht es beim Turnen aber nicht mehr nur um den Sport an sich. Die soziale Komponente wird wichtiger. Im Winter geht´s gemeinsam zum Skifahren. Im Sommer steht ein Trainingslager an. Wir halten zusammen. Das ist in der großen Turner-Familie üblich und hilft über schwere Zeiten hinweg", weiß Michael Götz, dessen ebenfalls turnbegeisterte Frau Petra schon vor gut zwölf Jahren verstarb.
Was er am Barren noch drauf hat, bewies der 80-Jährige beim Foto-Termin. Der Winkelstütz forderte ihn eigentlich nicht. Als er sich dann aber aus dem Grätschsitz nach hinten heraushob, da staunten seine Trainingskollegen, lastete doch nun sein ganzes Körpergewicht auf den Unterarmen. Der Dreikampf in der Altersklasse M 80 umfasst Boden, Tiefbarren und Tiefreck . „Das reicht vollkommen. Schließlich geht es nicht mehr um Höchstleistungen, sondern in erster Linie darum fit zu bleiben", sagt er und steigt sofort ins allwöchentliche Training am Montag Abend ein.
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