Gesellschaft

Mobile Funkrauchmelder machen´s möglich

Vor dem Tierheim zeigen Dirk Kortus (Mitte), Bärbel Zimmer und Christoph Bayer die Technik der Mobilfunkrauchmelder. Foto: Erika Baumann

Erschienen am 03.02.2025| Jahrgang: NG 3/25

Von Erika Baumann

Gera (NG). Geras Tierheimleiterin Bärbel Zimmer kann jetzt nachts ruhiger schlafen. Sie zeigt sich sichtlich erleichtert. Guter Grund dafür ist Sicherheitstechnik, die gerade im Testmodus läuft. Genauer gesagt, sind es neun Mobilfunkrauchmelder, also kabellose Technik. Die wurde zunächst in den verschiedenen Bereichen des Tierheimes installiert. Möglich hat das gemacht die Sicherheitsfirma Kortus mit Sitz in Schmölln durch eine Spende von rund 2.000 Euro. „Wir wollten etwas Sinnvolles für die Region machen", betont Geschäftsführer Dirk Kortus bei der Übergabe dieser Tage vor Ort.
Kortus und der Tierheim-Mitarbeiter Christoph Bayer kennen sich durch die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Gera-Mitte bzw. der Freiwilligen Feuerwehr im nahegelegenen Hartmannsdorf. Erst sollte Werbung auf den Autos der Sicherheitsfirma als Unterstützung für die verantwortungsvolle Arbeit des Tierheimes dienen. Doch dann reifte die tolle und nützliche Idee der speziellen Technik. Noch in diesem Jahr sollen weitere neun Rauchmelder angebracht werden. Deren Batterien halten etwa zehn Jahre. Über eine Handy-App im Internet werde im Ernstfall sofort Alarm ausgelöst und schnelle Hilfe durch die Feuerwehr möglich.
Es habe bereits Brände in Tierheimen gegeben, weiß Bärbel Zimmer. Und sogar bei einer Feuerwehr, berichtet Kortus von einem aktuellen traurigen Brand in Treffurt. Der hätte verhindert werden können, wenn es die nötige Technik gegeben hätte. Deshalb ist man im Tierheim froh und dankbar, jetzt Rauchmelder zu haben. Das schafft die Gewissheit, dass die Sicherheit der tierischen Bewohner wie auch die der sieben Mitarbeiter bei einem möglichen Feuer gewährleistet ist. Geras Umweltsamtsleiter Konrad Nickschick würdigt die gespendete Sicherheitstechnik als wertvoll und dankte der Firma Kortus dafür sehr herzlich. Das Tierheim sei zwar Eigentum der Stadt Gera, doch die Vorhaltung einer solchen Technik sehe die Vermieterin Infraprojekt in ihrem Pflichten vorrangig nicht vor.
Die Einrichtung im Franzosenweg besteht seit 1987, wurde vom Hochwasser 2013 heimgesucht, neu gebaut und vor sechs Jahren wieder eröffnet. Sie ist stets ein volles Haus von ausgesetzten, geretteten, verwahrlost aufgenommenen oder abgegebenen Katzen, Hunden und Kleintieren. Man könne kaum noch weitere Tiere aufnehmen, so Leiterin Bärbel Zimmer. Täglich gebe es drei Abgabeanfragen. Deshalb verweist die Chefin nachdrücklich auf die Verantwortung, die man mit einem Tier hat, das man sich zulegt. Vor allem in der Corona-Zeit hätten sich viele Bürger einen Hund angeschafft. Katzen und Hunde seien auch immer ein Geschenk, so zum Beispiel zu Weihnachten. Doch wenn der Alltag mit seinen verbundenen regelmäßigen Aufgaben die angeblichen Tierfreunde wieder einholt oder die Kosten für den Tierarzt zu teuer werden, dann würden viele schnell die Flinte ins Korn werfen. Und so rechnet die Tierheimleiterin auch noch in diesem Monat wieder mit etlichen Leuten, die ihr Tier wieder los werden wollen.
Was die Tierheimmitarbeiter aber freut, ist die Tatsache, dass in all den Jahren viele Tiere ein neues und liebevolles Zuhause fanden. Seit 1994 zum Beispiel ist die mdr-Sendung „Tierisch, tierisch" mit Uta Bresan regelmäßig zu Gast im Tierheim. Den größten Erfolg bei der Tiervermittlung versprechen die Tage der offenen Tür jeweils im September, unterstreicht Bärbel Zimmer. Vor zwei Jahren habe man u.a. die Blindenhündin Fränzi nach Bayern vermittelt, die 35 Bewerbungen aus allen Himmelsrichtungen hatte! Großen Dank möchte sie auch den zahlreichen freiwilligen Gassi-Gängern, den Tierpaten, den Sponsoren und Spendern sagen. Ohne deren Engagement sei die gute Arbeit für das Tierheim gar nicht möglich.

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