Noch spannender als ein Olympia-Finale

Ist das der Urschrei? Ho Jin Lee (l.) und Torwart Filip Kraus freuen sich über den Turniersieg der Jungen mit ihrer Klasse 13 m. Foto: Jens Lohse
Von Jens Lohse
Gera (NG). Die Tradition lebt! Zum bereits 79. Handball-Schulturnier hatte das Geraer Rutheneum seit 1608 am Dienstag seine Schüler in die Panndorfhalle eingeladen.
Zwölf Jungen- und elf Mädchen-Mannschaften stritten um die Pokale. Mehr als acht Stunden flogen die Bälle umher. Bei den Jungen machte die Klasse 13 m ihren Hattrick perfekt. Zum dritten Mal in Folge trug man sich in die Siegerlisten ein.
Die Entscheidung fiel erst im letzten Turnierspiel, das die Musikklässler - dafür steht das „m" - unbedingt gewinnen mussten, um noch an der 11 Mathe/Deutsch 2 vorbeizuziehen. Die 13 m begann wie die Feuerwehr. Gustaf Keßler mit zwei Toren und Ho Jin Lee sorgten für die schnelle 3:0-Führung der Titelverdiger. Doch die Elftklässler hielten dagegen. Es wurde recht ruppig. Ohne gegnerische Einwirkung verletzte sich Gustaf Keßler am Knie und schied aus. Nur zu siebent angetreten, stand kein Wechselspieler zur Verfügung.
Dann musste Ho Jin Lee nach einem Foul für eine Minute vom Feld. Friedrich Salden sah gar die rote Karte. Trotz doppelter Unterzahl erhöhte Ho Jin Lee auf 4:2. Nach dem Anschlusstreffer kam die 11 Mathe/Deutsch 2 nochmals in Ballbesitz. Neun Sekunden waren noch zu spielen. Die Spannung war auf dem Siedepunkt, glich einem Olympa-Finale. Als Torwart Filip Kraus den letzten Wurf parierte, fielen sich die Sieger in Arme, während die Verlierer traurig auf dem Boden saßen.
Bei den Mädchen setzte sich die Klasse 10/2 durch. Mit der als beste Spielerin geehrten Greta Bartsch siegte man in der Finalrunde sowohl gegen die 11/12/13 m mit 3:1 als auch gegen die 11 Deutsch 1/Mathe mit 3:2. „Wir wollten das Turnier gewinnen. Aber alles war sehr knapp. Im Schulsport haben wir zuletzt öfter Handball gespielt", verriet die Harpersdorferin, die beim SV Hermsdorf aktiv Handball spielt und deshalb auch im Jungen-Team der 10/2 zum Einsatz kam, sich auch als Torschützin auszeichnete. Mit Rollhockey-Nationalspielerin Amelie Franke, weiteren Tänzerinnen und Volleyballerinnen war das Team sehr sportlich aufgestellt. Weitere Einzelauszeichnungen gingen an die beste Torfrau Juliane Bruckner (12 Deutsch1), an den besten Torhüter Hagen Zenner (12 Englisch1) und den besten Spieler Richard Kielstein (10/3).
Turnier-Cheforganisator Matthias Bauer zog ein positives Fazit: „Es war ein sehr ausgeglichenes Turnier mit vielen knappen Ergebnissen. Insgesamt war es sehr fair, was auch an den von ehemaligen Schülern gestellten Schiedsrichtern lag. Die Qualität war hoch. Dementsprechend schwer war es auch, die Einzelauszeichnungen zu vergeben." Einen besonderen Dank zollte er dem Praktikanten Georg Hobein, der selbst beim HSV Weimar in der Oberliga aktiv ist. Das Mädchen-Turnier pfiffen die Schiedsrichter aus den verschiedenen Klassen. Jede von ihnen hatte zwei Referees zu stellen, die im Vorfeld von Nino Radziej geschult worden.
Auch die Handball-AG der Schule wurde im Januar zur Vorbereitung auf das Turnier reaktiviert.
Im kommenden Jahr steht mit dem 80. Handball-Traditionsturnier des Rutheneums ein Jubiläum an. Parallel dazu ist das aller fünf Jahre stattfindende Ehemaligen-Turnier, das seine vierte Auflage erlebt, für den 6. Februar 2026 in der Ostvorstädtischen Turnhalle geplant.
-
Sport
Das Problem mit dem Schalthebel
Der Großsaaraer Motocrosser Daniel Wagenpfeil wil nach Rang 214 beim Enduropale in Calais im August zum nächsten …
-
Sport
KäseKross-Premiere mit zwei Geraer Siegern
Die erste Herausforderung für die Teilnehmer der KäseKross-Premiere war die Durchquerung des Saarbachs. Fotos …