Sport

„Papa´s Krieger Familienbande“ fliegt ins Ziel

Papa´s Krieger Familienbande“ mit Henry Zorn, Marlene und Aaron Schille (v.l.) wiederholt bei den Familienstaffeln ihren Vorjahreserfolg. Fotos (4): Jens Lohse

Erschienen am 11.06.2025| Jahrgang: NG 12/2025

Von Jens Lohse

Gera (NG). Dass Wasser zum Triathlon gehört, liegt angesichts des integrierten Schwimmens in der Natur der Sache. Doch auch das Wasser von oben steckten die Teilnehmer des 29. Geraer Powertriathlons weg, wenngleich es einen solch verregneten Sonntag schon lange nicht mehr gegeben hatte. Auf die Leistungen der Starter hatte das Wetter keinen Einfluss. Wenngleich beim Powertriathlon über die olympische Distanz wegen der zeitgleichen Eröffnung der Bundesliga-Saison die ganz schnellen Zeiten ausblieben, hatte der Wettbewerb über 1.500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen seinen Reiz. Bei der Männern stand er ganz im Zeichen der Routiniers. Der Tagessieg ging an den Jenaer Hubert Hammerl. Der 53-Jährige war mächtig stolz darauf, 15 Jahre nach seinem ersten Sieg in Gera wieder ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, obwohl er auf dem Rad in einer Kurve auf nassem Untergrund weggerutscht und gestürzt war. „Ich zehre noch von meinem früheren Leistungsvermögen. Momentan absolviere ich mehr Schwimm- als Laufkilometer, weshalb das Laufen ziemlich hart war. Mein Sohn und meine Tochter sind am Erfurter Sportgymnasium, wollen beide Radprofi werden. Dadurch habe ich wieder etwas mehr Zeit zum Traineren", erzählte er, der sich vor zwei Jahren bei einem schweren Radunfall zahlreiche Knochen gebrochen hatte. In 2:11:03 h ließ Hubert Hammerl wie 2010 den Münchner Thomas Hildebrandt-Strobl hinter sich. Bei den Frauen gab es einen Doppelsieg für Triathlon Gera. Beate Zanner gewann in 2:21:46 h mit knapp dreieinhalb Minuten Vorsprung vor Anne-Katrin Leich und der Erfurterin Anna Feuer. „Auf dem Rad habe ich meine Stärke ausgespielt und nach 30 Kilometern die Führung übernommen. Beim Laufen habe ich den ersten Platz nur noch abgesichert", berichtete die einstige Etappensiegerin der in diesem Jahr gestrichenen Thüringen-Rundfahrt der Frauen. Auf regennasser Straße hatte die 42-Jährige im Vorfeld den Reifendruck etwas abgesenkt und vorsichtig begonnen. Es läuft bei Beate Zanner, die sich Ende April in Alsdorf bereits die Duathlon-Weltmeisterschaft in der AK 40 auf der Mitteldistanz gesichert hatte.
Beim Regionalliga-Wettbewerb sorgte Emi Hiegemann vom TSV 1880 Zwötzen für eine Überraschung. Als Gesamtdritte überzeugte die 17-Jährige bei ihrem Debüt und trug mit ihrer Leistung maßgeblich zum guten dritten Platz des Triathlon Teams Thüringen bei. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis, bedenkt man, dass die aufstrebende Nachwuchstriathletin zwischen den Realschulprüfungen in Deutsch und Mathematik an den Start ging und sich nach dem Wettkampf am Sonntag Vormittag gleich wieder ans Lernen machte. „Es war richtig cool, im Team zu starten. Die Windschattenfreigabe auf dem Rad habe ich genossen", erzählte sie im Ziel und ließ in der Endabrechung immerhin Langstreckenspezialistin Maja Betz (5.) hinter sich. Eisschnelllauf-Olympiakandidatin Josie Hofmann lief im Rookie-Triathlon als Erste über die Ziellinie. „Für mich war das ein schöner Ausgleich und eine gute Abwechslung im Training. So bleibe ich im Wettkampf-Rhythmus und konnte mich in Sachen Intensität austesten", analysierte sie mit der Finisher-Medaille um den Hals.
Gut besetzt waren die Staffeln. Unter den 20 Firmenstaffeln setzte sich das erste Kaeser-Trio mit Niklas Koepp, Christoph Mai und Falk Haase mit großem Vorsprung per Start-Ziel-Sieg durch und blieb in 58:06 min als einziges Team unter der Ein-Stunden-Marke. Auf den Podestplätzen folgten die Smart Property Group und Kaeser 2. Bei den Familien-Staffeln wiederholte „Papa´s Krieger Familienbande" ihren Vorjahreserfolg. Tochter Marlene Schille im Wasser, Vater Henry Zorn auf dem Rad und Sohn Aaron Schille entrissen dem „Team aus dem Weg" der Zwötzener Triathlon-Familie Ruhmland noch den schon sicher geglaubten Sieg. „Erst hundert Meter vor dem Parkcafé bin ich an die Spitze gelaufen", verriet der förmlich zum Sieg fliegende Aaron Schille hinterher.
Für gute Ergebnisse sorgte auch der Zwötzener Nachwuchs. Emma Wagner trumpfte bei den Schülern C auf und gewann mit 23 Sekunden Vorsprung vor Jolina Blanquett (Weimar) und ihrer Vereinskollegin Lotte Kriedemann. Die Neunjährige aus der Zwötzener Grundschule war ziemlich stolz. „Am liebsten schwimme und laufe ich. Auf dem Rad habe ich immer ein paar Probleme mit den Pedalen", verriet sie im Nachhinein, war aber auf allen drei Teilstücken die schnellste. Bei den Schülern B schaffte es Lore Berz auf Rang zwei hinter der Jenaerin Hanna Ommer. Bei den gleichaltrigen Jungen standen mit Luca Kramer (2.) und Lennard Geßner (3.) gleich zwei TSV-Triathleten auf dem Treppchen. Felix Köhler landete bei den Schülern A auf Platz drei. In der Jugend A gab es durch Angelina Dehnert und Alea Zabel einen Zwötzener Doppelerfolg.

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