Wirtschaft

Schießsportarena Aga geht nächsten Schritt

Investor Uwe Meißner, die Bauleiter Inka und Thomas Richter, Schießsportarena-Geschäftsführerin Kathrin Richter und Andreas Günther (v.l.) von der Agentur GüntherEvent freuen sich auf die Eröffnung.

Erschienen am 31.03.2023

von Jens Lohse 

Große Dinge hat man in der Schießsportarena Aga vor. Seit Juli 2021 sind bereits der Wettkampfstand Wurftaube für die olympischen Disziplinen Trap, Skeet und Doppeltrap sowie die 50 m-Bahnen für stehende Ziele und den Laufenden Keiler in Betrieb. 

Nun geht man in der ehemaligen Tongrube im Geraer Norden den nächsten Schritt zur modernen Schießsportanlage. Noch im April sollen die 100- und 300 m-Bahnen sowie die 15- und 25 m-Bahnen, die auch zum Duell genutzt werden können, offiziell abgenommen werden. Die große Eröffnung der Schießsportarena ist dann für den 16. Juni geplant. Mit dem Electric Light Orchestra performed by Phil Bates geben sich Stars der internationalen Musikszene die Ehre. Das Electric Light Orchestra steht für große Stimmen und unvergessene Welthits wie „Don´t bring me down", „Mr. Blue Sky" und „Evil Woman". 

 

Überhaupt macht es sich die Schießsportarena zur Aufgabe, Kultur und Sport miteinander zu verbinden. „Hier soll nicht nur geballert werden. Wir wollen zum kulturellen Hotspot der Region werden", sagt Andreas Günther von der Agentur GüntherEvent aus Zwickau. Kontakte sind schon mit dem Theater Altenburg Gera und der Vogtland Philharmonie Greiz geknüpft. Für zehn Großveranstaltungen im Jahr liegt die behördliche Genehmigung vor. Auch Messen und Festivals könnten vor Ort stattfinden. 

„Unsere Lage ist in Thüringen einmalig. Das Einzugsgebiet ist groß. Wir müssen jetzt den Bürgern zeigen, was wir haben und die Werbetrommel rühren", so Günther. 

Die Erstidee für eine Schießsportarena stammt bereits aus dem Jahr 2004. Damals wurde wurde der Investor Uwe Meißner von der Adelheid Meißner GmbH von einem regionalen Schützenverein gefragt, ob er nicht für ihr Training ein paar Wälle schieben könnte. Diese unspektakuläre Frage war Auslöser für den Bau einer hochmodernen und vielseitigen Sportanlage mit Veranstaltungsfläche. Bis zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts vergingen 17 Jahre, gefüllt mit Planung, Erstellung von Gutachten für Geologie, Gewässer- und Naturschutz, aufwändigen Genehmigungsverfahren. Bisher wurden 2,5 Mio Tonnen Material verbaut. Die Lärmschutzwälle sind 21 Meter hoch - so groß wie ein siebengeschossiges Haus. Allein die Baukosten seit Baubeginn betrugen bis zum Jahresende 2022 1,8 Mio Euro. Den Umweltschutz nehmen sowohl der Investor Adelheid Meißner GmbH als auch der Betreiber Schießsportarena Aga GmbH sehr ernst. So wird das Vorhaben vom Planungsbeginn an, über die Bauausführung bis hin zum Betrieb der Anlage zu den Themen Geologie, Wasser-, Boden- und Artenschutz sowie Artenerfassung durchgängig per jährlichem Monitoring wissenschaftlich begleitet. Teilweise wird Grundlagenforschung betrieben. Allein sieben Studienabschlussarbeiten der letzten Jahre haben sich in der die Bergakademie Freiberg mit dem Thema Renaturierung beschäftigt. „Wir erfüllen alle Auflagen, dürfen deshalb auch mit Blei schießen. Es besteht keinerlei Gefahr für das Grundwasser. 

Die Wildvögel stört der Lärm nicht. Auf unserer 50 m-Bahn hat sich gleich nach deren Errichtung ein Feldlerchen-Pärchen eingenistet. Den Mähroboter können wir jetzt freilich erst einmal nicht fahren lassen", verrät Uwe Meißner, der mittlerweile in Aga wohnt und eigentlich Angler und nicht Schütze ist, und ergänzt: „Durch die Renaturierung von 4,8 Hektar Fläche der alten Tongrube haben sich einige Biotop-Bereiche entwickelt, in denen 24 Arten leben, die auf der Roten Liste stehen. Der Nabu kommt gern zu uns." 

Auch ohne bisherige Werbung ist das Interesse an der Schießsportarena Aga groß. „Anfragen von Schützen erreichen uns aus Bayern, Sachsen, Brandenburg und Berlin. Nur zwei Schießsportanlagen in Deutschland können mit uns in Sachen Angebots­umfang konkurrieren. 

Für den 21. April hat die Untere Jagdbehörde Greiz ihre erste Prüfung bei uns angesetzt. Bis dahin ist noch einiges zu tun", erzählt Schießsportarena-Geschäftsführerin Kathrin Richter, die neben Jägern und Sportschützen auch interessierte Laien im Blick hat. Über das Buchungssystem können bereits jetzt Termine von Montag bis Sonntag vereinbart werden.

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