Sport

Corona-Krise trifft Vereinssport hart

Deutlicher Mitgliederschwund: Gerüstet für den Wiedereinstieg – SSB setzt auf gute Zusammenarbeit mit Stadt und Infraprojekt

Erschienen am 16.04.2021

Die Pandemie hat die Sportvereine fest im Griff und lässt nicht locker. Die einen trifft es stärker, die anderen weniger stark – betroffen sind allerdings fast alle. So verzeichnen auch die Geraer Sportvereine im Jahr 2020 einen Mitgliederschwund. Hatten sich die Vereine vom ersten Lockdown erholt, trifft sie das zweite Sportverbot umso härter. Viele Mitglieder sind schlicht nicht mehr bereit, Geld ohne Gegenleistung zu zahlen. Solidarität hin oder her. Die Perspektive? Schwierig. 

Das erwartete Minus ist gekommen und es kommt für einige Vereine ziemlich hart. „Aktuell stehen wir bei einem Mitgliederrückgang von 1.378 (ca. 8,6 Prozent. Damit liegen wir über dem LSB-Durchschnitt, der mit einem Rückgang von 15.300 Mitgliedern bei 4,2 Prozent liegt", erklärt Markus Morbach, Präsident des Stadtsportbundes Gera. Umso erfreulicher sei es, so der SSB-Präsident, dass von den 114 Vereinen 26 ihre Mitgliederzahl konstant halten konnten und 38 sogar Zuwächse aufweisen. Einen deutlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen der Reitverein Gera/Thüringen (+24) sowie der Geraer Volleyballclub (+22), trotz Hallensperrung. Abgesehen von der Altersgruppe 70+ mit zwei Zugängen, verzeichnen alle anderen Rückgänge, besonders in den Altersgruppen 51-60, 27-40, 0-4. Besonders betroffene Sportarten sind der Behinderten- und Rehasport (-797), Schwimmen (-88), Wushu (-47) und das Kinderturnen (-45). Gemeinsam mit den Vereinen wird der Stadtsportbund die Ursachen im Detail analysieren und nach Lösungen suchen, um den Rückgang wieder wett zumachen. Die Bilanz der Mitgliederentwicklung im Geraer Vereinssport ist ernüchternd. Dennoch zeigt man sich im Präsidium des Stadtsportbundes zuversichtlich. „Der Optimismus, dass sich die Menschen den Vereinen wieder anschließen werden, ist groß", versichert Markus Morbach und sieht vielleicht einen gegenteiligen Effekt: In Gesprächen und Anfragen beim Stadtsportbund sei deutlich zu erkennen, dass sich viele wieder nach Bewegung sehnen. Die Menschen lechzen gewissermaßen nach Bewegung und Gemeinschaft. „Was unser Geraer Vereinssport braucht, ist einen kräftigen Schub und ein starker Rückenwind, um aus diesem Dilemma wieder herauszukommen, um am Ende besser da zu stehen, als der thüringer Durchschnitt. Eine Aufgabe, die wir gemeinsam in Angriff nehmen müssen. Und wenn ich gemeinsam sage, dann meine ich im Schulterschluss zwischen SSB, Vereine und der Stadt", so Markus Morbach und verweist auf das am 16. Februar 2021 vom SSB-Präsidium dem Kultur- und Sportausschuss vorgelegte Positionspapier (www.ssb-gera.de/Downlods/Hinweise). „Was wir als Sport brauchen", so der SSB-Präsident weiter, „ist eine Perspektive nach dem Lockdown. Wir alle müssen vorbereitet sein, um schon bei der beginnenden Lockerung der Maßnahmen, sofort wieder einsteigen und damit durchstarten können." 

Verständnis zeigt man im SSB-Präsidium für die Nutzung des Panndorfhalle als Impfzentrum. Allein für den Vereinssport gehen rund 2.340 Nutzungsstunden bis zum Schuljahresende verloren. Hier gilt es, schnell und unkompliziert gute Lösungen zu finden, wie trotz Wegfall der Panndorfhalle die Vereine ihrem Trainings- und Wettkampfbetrieb nach Wiederanlauf nachgehen können. Gerne bringt sich der Stadtsportbund hierbei mit ein. Anzustreben sei beispielsweise eine längere Öffnung der Sportstätten in den Abendstunden sowie an den Wochenenden. Die „Stadtverwaltung sucht nach weiteren möglichen Alternativen. Dazu gab es neben Gesprächen mit Sportvereinen u.a. bereits Anfragen bei weiteren Hallenbetreibern u.a. bei privaten Schulen und der Bundeswehr zu weiteren Nutzungsmöglichkeiten", sagt René Soboll, Leiter der Abteilung Sport.

Reinhard Schulze

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