Sport

Volleyball: Aus Gera nach Padua

Das italienische Lebensgefühl genießt der 22-jährige Geraer Linus Weber in der Superlega bei Pallavolo Padua. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 14.04.2022

Jens Lohse

„Es war für mich die perfekte Entscheidung, nach Padua zu wechseln", sagt Linus Weber rückblickend. Der 22-jährige gebürtige Geraer hat sich in der besten Volleyball-Liga der Welt, der italienischen Superlega etabliert. Nach 16 Spieltagen rangiert Pallavolo Padua auf Rang zehn der 13er-Liga, hat die Qualifikation für die Playoffs aber noch nicht aus den Augen verloren. Alle Statistiken sprechen für den 2,01 m großen Diagonalangreifer. Platz vier nimmt er unter den besten Scorern ein, erzielt pro Spiel im Schnitt fast 17 Punkte. Bei den Aufschlägern ist Linus Weber sogar Zweiter. „Ich habe mich im Vergleich zum Vorjahr in Friedrichshafen noch einmal gesteigert. Hier muss ich in jedem Spiel an meine Leistungsgrenze gehen. Druck haben wir keinen, erfahren aber im Umfeld ungemein viel Bestätigung, wenn wir erfolgreich sind", verrät der 22-Jährige. Von 22 Spielen hat Pallavolo Padua acht gewonnen, fünf davon im Tiebreak, was von der Moral innerhalb des jungen Teams, von dessen Erfolgshunger zeugt.
„Spiele wie in Trentino zu gewinnen, das ist dann immer so etwas wie die Kirsche auf der Torte", sagt er, der nicht ohne Tief durch die bisherige Saison kam, sich nach einem offenen Gespräch mit Trainer Jacopo Cuttini mental und physisch schnell wieder erholte. Die Konstellation mit Zuspieler Jan Zimmermann ist für Linus Weber eine ideale. Denn mit ihm spielt er auch in der Nationalmannschaft. „Dadurch sind wir perfekt aufeinander abgestimmt, was sich noch in diesem Jahr auszahlen könnte", weiß der Geraer.
Nach einer kurzen Corona-Pause Anfang Januar setzt die Superlega ihre Vorrunde fort. Zwölf Spieler und Staff-Mitglieder von Pallavolo Padua wurden zu Beginn des Jahres positiv auf Corona getestet. Anderen Vereinen erging es nicht anders. „Ich bin verschont geblieben, hatte Corona schon in der ersten Welle, als ich noch in Mailand war. Zu viert konnten wir noch mit dem Ball trainieren. Mehr Spieler waren nicht übrig geblieben. Die anderen mussten sich zu Hause mit Workouts so gut wie möglich fit halten", so Linus Weber, der sich jüngst vor Ort boostern ließ. Für Padua geht die Saison in die letzte Phase. Die jüngste Niederlagenserie nach der Corona-Pause ließ die Mannschaft von Linus Weber in der Tabelle auf Rang zwölf abrutschen. Um die Playoffs doch noch zu erreichen, bedarf es in den verbleibenden Begegnungen wieder einer gehörigen Steigerung.
Trotzdem fühlt sich Linus Weber in Padua wohl. „Allein die Lage ist fantastisch. In einer Stunde bin ich sowohl am Meer, als auch in den Bergen. Das italienische Lebensgefühl gefällt mir. Wir haben viele junge Spieler im Team, verstehen uns gut. Mittlerweile verstehe ich auch Italienisch komplett. Und auch das Sprechen gelingt immer besser", erklärt der 22-Jährige.
Einiges vor in diesem Jahr hat Linus Weber auch noch mit der Nationalmannschaft. Anfang Mai beginnt die Vorbereitung auf die Nations League der weltbesten 16 Mannschaften, deren Vorrunde im Juni und Juli diesmal in drei Turnieren in Kanada, auf den Philippinen und in Japan ausgetragen wird. Im August ruft Bundestrainer Andrea Giani dann zur WM-Vorbereitung. Im russischen Ufa trifft die DVV-Auswahl - zumindest nach derzeitigem Stand - in der Vorrunde auf Olympiasieger Frankreich, Kamerun und EM-Finalist Slowenien. Dann will Linus Weber unter Beweis stellen, was er bei Pallavolo Padua dazugelernt hat.

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