Stoffe mit Ideen und Fantasie
Anke Pradel-Schönknecht vor ihren Arbeiten „Traumlandschaft“ (links) und „Frische“. Foto: Wolfgang Hesse
Von Wolfgang Hesse
Es sind dreidimensionale Kunstwerke, Gemälde zum Anfassen und dennoch erscheinen sie wie ein Bild, wenn man Anke Pradel-Schönknechts Werke aus einer gewissen Entfernung betrachtet. In der Nähe entdeckt man die Details, die Fäden, die Farbe und die mehrschichtige Anordnung der Materialien. Damit ist jedes Objekt der Ausstellung einzigartig, nicht kopierbar und Ausdruck der Künstlerin selbst. „Was wir hier sehen, das bin ich", sagt sie dazu.
Bereits vor sieben Jahren waren Arbeiten von ihr im Sanitätshaus Carqueville zu sehen. „Ich wurde damals so herzlich vom Peter Carqueville aufgenommen, dass es mir eine Freude war, wiederzukommen." Der Mazen selbst freut sich über diese neue Schau, weil sie das zwanzigste Jubiläum in den Räumlichkeiten in Töppeln markiert. Für Carqueville bieten diese Ausstellungen eine Möglichkeit, Gleichgesinnte anzusprechen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Im der aktuellen Schau stellt Anke Pradel-Schönknecht neue, in den letzten Jahren entstandene Arbeiten sowie einige noch nie gezeigte Werke aus. Insgesamt 47 Kunstwerke auf Leinwand montiert oder als Artquilt gestaltet zeigt sie in Töppeln.
Schon in frühester Jugend liebte es die geborene Berlinerin, zu Malen. Mit 18 Jahren durfte sie in einer Einzelausstellung ihre Seidenmalereien einem breiten Publikum vorstellen. Die Malerei begleitet sie bis heute, doch ihre ganze Kreativität und ihr Glücksgefühl hat sie in der Gestaltung von Mixed Media Objekten gefunden. „In Verpackung, Stoff, Spitze, Karton, Fundstücke aller Art, Garne oder Draht eröffnen sich für sie eine unendliche Vielfalt malerischer, gestalterischer und plastischer Möglichkeiten", betonte Angelika Bohn in ihrer Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung.
Zum Lieblingsfach während ihres Kunststudiums hat Anke Pradel-Schönknecht Textil und Flächendesign gekürt, worin sie als Jahrgangsbeste das Diplom erwarb. Das Malen ist inzwischen zum Handwerk geworden. „Ich wollte etwas Neues erschaffen, selbst kreativ sein und etwas herstellen." Die Kunst am Schöpfen ist der Ausdruck ihrer Bilder. Seit 25 Jahren widmet sie sich dieser künstlerischen Beschäftigung und kann selbst ihre geschaffenen Werke kaum noch zählen. 100 bis 150 Arbeiten befänden sich gegenwärtig im Atelier „arcanum", das sich in ihrem Heimatort, Reichenbach bei Gera, befindet.
„Die Ideen für meine Kreationen entstehen im Kopf, stammen von Reisen, aus der Natur, dem Blick in den Weltraum oder sind einfach Visionen, die mich bewegen", erklärt die Künstlerin, die 16 Jahre als Kostümbildnerin am Meininger Staatstheater tätig war. Als Assistentin des Ausstattungsleiters für Bühne und Kostüm wurde sie von ihren Chef Helge Ullmann gefördert und durfte einige komplette Kostümausstattungen entwerfen.
Heute hat sie ihre Berufung als Kunstlehrerin gefunden. In der Grundig Akademie und an der Volkshochschule Gera lehrt sie jungen und älteren Erwachsene die Technik der Malerei und unterrichtet Kunstgeschichte. Diese Arbeit sei ihr ein Bedürfnis geworden und sie erkennt an der Resonanz, dass es bei den Lernenden sehr gut ankommt.
Noch einige Monate werden die „Bilder" von Anke Pradel-Schönknecht im Sanitätshaus Carqueville zu sehen sein. In der ersten Etage des Gebäudes kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Sanitätshauses, in der Flurstraße 6 besucht werden. Entdecken Sie mit Ihrer Fantasie die Bilder selbst und kommen Sie nach Töppeln. Alle Exponate lassen sich käuflich erwerben. Eine Preisliste liegt aus.
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