Stolz auf neue Fachkräfte

Die besten Junggesellen des Jahrgangs 2025, darunter Juri Ottenschläger (3.v.r.) vom Liebschwitzer Betrieb GeraTech Landmaschinen GmbH, mit den Ehrengästen der Gesellenfreisprechung. Foto: Erika Baumann
Von Erika Baumann
Gera (NG). Ein großer Tag für das Thüringer Handwerk: Feierliche Gesellenfreisprechung von gefragten Land- und Baumaschinenmechatronikern. 43 junge Leute aus ganz Thüringen fanden sich dazu in der modernen Bildungsstätte der Ostthüringer Handwerkskammer in Gera-Aga ein. Nach erfolgreicher Ausbildung erhielten sie ihre Gesellenbriefe. Zu den Junggesellen gehörte auch Juri Ottenschläger von der GeraTech Landmaschinen GmbH. Der 21-Jährige hat im vergangenen Jahr vorzeitig auf Grund seiner guten Leistung ausgelernt und ist nun schon seit einem halben Jahr in seinem Liebschwitzer Ausbildungsbetrieb tätig. „Die tägliche Arbeit an Baumaschinen oder Traktoren ist recht vielfältig und macht mir großen Spaß", meint er. Und fügt hinzu, dass er noch in diesem Jahr eine Meisterausbildung beginnen will. GeraTech Landmaschinen-Chef Peter Degelmann bescheinigt Juri Ottenschläger Eigeninitiative, stark motiviertes Interesse am Beruf. Das sei eben ein junger Mann, auf den man stolz sein könne. So wie er werden junge Fachkräfte dringend gebraucht und schon sehnsüchtig in den Betrieben der leistungsstarken Thüringer Landwirtschaft erwartet.
Zur Gesellenfreisprechung begrüßte Torsten Juch, Landesinnungsmeister der LandBauTechnik Thüringen, angesehene Ehrengäste: den Präsidenten des Thüringer Landtags Dr. Thadäus König, den Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes Dr. Klaus Wagner, den Präsidenten der Handwerkskammer für Ostthüringen Wolfgang Jacob sowie den Vorsitzenden des Gesellenprüfungsausschusses der Thüringer Landesinnung LandBauTechnik Klaus-Dieter Volger. Sie alle gratulierten den Junggesellen herzlich und betonten: Ausdauer und Leistungsbereitschaft, gepaart mit handwerklichem Können, seien die Garanten für ihre sichere Zukunft. Und es gelte, den eingeschlagenen Weg mit Engagement und Weitsicht weiterzugehen. Denn die Branchen Landwirtschaft und Landtechnik mit ihren hohen Standards ständen niemals still. Der Dank ging an alle, die zur guten Ausbildung der Junggesellen beitrugen.
„Noch nie hat sich Vieles so rasant auch für die Landwirtschaft geändert wie in unserer heutigen Zeit", betonte Dr. Klaus Wagner. Er verglich diese Entwicklung mit der Erfindung der Dampfmaschine oder des Kunstdüngers. KI-gestützte Maschinen und Drohnen zur Unkrautbekämpfung seien längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern ein realer Schritt zu einer umweltschonenden Landwirtschaft. Doch die beste Technik sei nutzlos ohne gut ausgebildete Menschen, die sie verstehen und umsetzen können.
Auf das hohe Gut des Grundrechts auf Arbeit, das in der Verfassung gesichert ist, verwies Dr. Thadäus König. Das Sprichwort „Handwerk hat goldenen Boden" habe nach wie volle Gültigkeit und sei krisensicher. An die Junggesellen gerichtet, sagte er:„Sie haben sich nicht für das Büro, sondern für die Werkstatt entschieden. Das ist eine gute Entscheidung." Eine Werkstatt sei auch der Plenarsaal des Thüringer Landtages, eine Werkstatt der Demokratie. König lud die Junggesellen ein, den Thüringer Landtag zu besuchen und sich als Bürger für die Gesellschaft zu engagieren.
Während der Gesellenfreisprechung gab es eine besondere Ehrung. Mit der „Ehrennadel der Handwerkskammer für Ostthüringen in Silber" zeichnete Handwerkskammer-Präsident Wolfgang Jacob den Ingenieur für Landtechnik und Vorsitzenden des Gesellenprüfungsausschusses LandBauTechnik Landesinnung Thüringen, Klaus-Dieter Volger, aus. Damit werden seine Verdienste besonders für die Ausbildung des Berufsnachwuchses gewürdigt. 35 Jahre Ehrenamtstätigkeit im Gesellenprüfungsausschuss, davon 33 Jahre als Vorsitzender, sind eine beeindruckende Lebensleistung.