Strahlender Sonnenschein beim Hofflohmarkt

Der Heimat- und Traditionsverein „Sellm´s su blau!“ hatte beim Hofflohmarkt einen eigenen Stand aufgebaut.
Von Jens Lohse
Söllmnitz (NG). Die Sonne strahlte mit den Händlern um die Wette. Bereits zum achten Mal hatte der Heimat- und Traditionsverein „Sellm´s su blau!" am Samstag zum Hofflohmarkt gerufen.
Dessen Vorsitzende Kerstin Heischmann zog ein positives Fazit. „Alle sind zufrieden. Das Wetter ist toll, obwohl es am Donnerstag und Freitag gar nicht danach ausgesehen hat. Gerade sind wir unsere letzte Roster losgeworden. Die vielen Helfer haben sich bezahlt gemacht. Wir konnten unsere Mitgliederzahl zuletzt von vier auf elf fast verdreifachen", freute sich Kerstin Heischmann, deren Verein auf dem Dorfplatz einen gemeinsamen Stand aufgebaut hatte. „Da hat jeder etwas beigesteuert. Angeboten haben wir es dann alle gemeinsam", verriet sie.
Der Dorfplatz im Söllmnitzer Ortszentrum wird immer mehr zur zentralen Anlaufstelle beim Hofflohmarkt. „Hier ist das Besucherinteresse am größten", berichtete ein Händler aus dem Ort, der sich schon das ganze Jahr über auf das Großereignis gefreut hatte.
„Ich sammle Antiquitäten, dazu Blechspielzeug und Emaille-Schilder. Von der alten Schreibmaschine bis zum Wiegemesser habe ich alles im Angebot. Der Hofflohmarkt belebt den Ort. In Leipzig wäre der Stand wahrscheinlich in zwei Stunden leergekauft. Aber darum geht es heute nicht", meinte Vater Micha, der für jedes seiner Produkte einen lockeren Werbespruch auf den Lippen hatte und seinen Stand mit Sohn Chris betrieb.
Auch der langjährige Ortsteilbürgermeister und jetziges Ortsteilrat-Mitglied Peter Zingel hatte mit seiner Familie einen Tisch aufgebaut. „Die Kinder freuen sich darüber, wenn sie ihr Taschengeld aufbessern können. Und wir hoffen darauf, dass durch das Verkaufte im Haus etwas mehr Platz wird", meinte er.
Auf der schattigen Bank mitten auf dem Dortplatz ruhte sich Familie Wöckel aus Weißenfels aus. „Wir sind fast jedes Jahr beim Hofflohmarkt hier. Wir verbinden unser Kommen mit dem Besuch unserer Verwandschaft. Es gefällt uns gut, dass auch viele junge Leute die Höfe besuchen. Alte Dinge abzugeben und wiederzuäußern ist nachhaltig und besser, als immer gleich alles in den Müll zu werfen. Und die Roster schmecken so gut. Sehr schön finde ich auch, dass man von Hof zu Hof läuft und damit auch noch für Bewegung an der frischen Luft gesorgt ist. Das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden - besser geht es nicht", äußerte sich die 80-jährige Rentnerin, während zeitgleich zwei junge Frauen aus Hermsdorf im Bücherkasten einer Händlerin auf zahlreiche alte Druckerzeugnisse stießen, die sich mit Holzarbeiten und Möbeln beschäftigten. „Ich habe von meiner Freundin einen gemeinsamen Flohmarkt-Besuchsgutschein zum Geburtstag geschenkt bekommen. Den haben wir heute eingelöst und schon einige Apothekengefäße abgestaubt", berichtete sie. Jetzt hatten es beide auf eine alte Kaffeemühle und eine messingfarbene Gießkanne abgesehen.
Nur bei der angedachten Osterolympiade der Jugendfeuerwehr Söllmnitz war der Zulauf beim Eierlaufen und Sackhüpfen eher gering. „Dann müssen wir unsere Süßigkeiten eben selbst essen. Im letzten Jahr am Sportplatz war mehr los", meinten die Verantwortlichen nach einem für Söllmnitz trotzdem erfolgreichen Hofflohmarkt.