Sport

Tausendsassa Florian Röhr

Der 40-jährige Florian Röhr, Vizepräsident des FC Thüringen Weida, wird bei der Ehrenamtsgala des Landkreises Greiz für seine vielfältige Vereinsarbeit ausgezeichnet. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 30.04.2025| Jahrgang: NG 9/2025

Von Jens Lohse

Weida (NG). Unter den Ausgezeichneten bei der Ehrenamtsgala des Landkreises Greiz in der Greizer Vogtlandhalle war auch Florian Röhr. Der Vizepräsident des FC Thüringen Weida wurde für seine vielfältigen Tätigkeiten im Verein ausgezeichnet. Der 40-Jährige war selbst viele Jahre in Hohenleuben und Hohenölsen dem runden Leder nachgelagt, ehe eine schwere Verletzung die aktive Laufbahn des zentralen Mittelfeldspielers bereits mit Mitte 20 stoppte. Ans Aufhören dachte Florian Röhr nicht. Er schlug die Trainerlaufbahn ein, betreute Teams bei der SG Langenwetzendorf/Hohenleuben, von 2011 bis 2013 die C-Junioren des FC Motor Zeulenroda, ehe er sich wieder zurück bei der SG Langenwetzendorf/Hohenleuben um die Bambinis kümmerte. 2018 zog Florian Röhr samt Familie nach Weida, wo sein fußballerisches Engagement nicht lange verborgen blieb. Nach einer Anfrage von Christian Gerold brachte er sich beim FC Thüringen Weida ein, gründete auch hier 2020 eine Bambini-Mannschaft. Ende 2021 trat er in den neugebildeten, stark verjüngten Vorstand ein, übernahm das Amt des Vizepräsidenten und fungierte nach dem Rücktritt von Christian Rott als Nachwuchsverantwortlicher. „Wir haben ein neues Konzept für alle Altersklassen aufgestellt. Diverse Feriencamps haben wir auf den Roten Hügel geholt, von Dynamo Dresden über Real Madrid und RB Leipzig bis zur 11Teamsports-Academy, die zuletzt in den Osterferien in Weida vor Ort war. Wir haben Saisonabschlussfeiern bei RB Leipzig im Stadion durchgeführt, das DFB-Fußballabzeichen in Weida abgelegt und ein Torwarttraining mit dem Jenaer Kevin Kunz organisiert", erzählt Tausendsassa Florian Röhr, der sich im Verein für nichts zu schade ist, wenn Not am Mann ist, auch als Stadionsprecher fungiert oder den Bierwagen betreut.
Stolz ist der 40-jährige auf seine Trainertätigkeit bei den Weidaer E1-Junioren, bei denen auch seine beiden Söhne Matteo und Taylor kicken. Auch Inklusion liegt ihm am Herzen. Zum Team gehört auch ein „Downie", was keinesfalls abwertend gemeint sein soll. Finn ist zwar schon 14 Jahre alt, leidet an Trisomie 21, passt aber genau ins Team. „Er ist bei jeder Trainingseinheit, auf jedem Mannschaftsbild mit dabei und spielt mit ganz viel Leidenschaft Fußball. Bei den Auswärtsspielen begleitet er uns mit seinem Vater, ist immer mit in der Kabine. Nur Punktspiele darf er wegen seines Alters leider nicht bestreiten. Da legt uns der TFV Steine in den Weg. Bei freundschaftlichen Vergleichen hat er aber schon mitgewirkt. Da haben wir einfach die Gegner informiert und noch nie hatte jemand etwas dagegen", verrät Florian Röhr, der bis Mai 2020 auch 20 Jahre lang als Schiedsrichter fungierte und in dieser Zeit mehr als 1000 Partien leitete.
„Wir wollen nach dem schmerzlichen Rückzug unserer A-Junioren in zwei Jahren wieder alle Altersklassen besetzt haben und in den Großfeld-Spielklassen im Landesmaßstab agieren", blickt Florian Röhr voraus, der beruflich bei adhoc in Gera für den Vertrieb und das Sponsoring verantwortlich ist und die Vereine im Landkreis Greiz betreut. Zuvor war er zehn Jahre als Konzernbetriebsratsvorsitzender der Tallag-Gruppe tätig. „Jetzt habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, agiere in meinem Job mit Leidenschaft und Lust", verrät der 40-Jährige, der sich schon auf den nächsten Weidaer Fußball-Höhepunkt freut. Am 27. Juni gastiert die SG Dynamo Dresden zum ersten Mal nach knapp 45 Jahren wieder auf dem Roten Hügel, vorausgesetzt die Gelb-Schwarzen müssen nicht in die Aufstiegsrelegation, weshalb auch Florian Röhr den Dynamos die Daumen drückt.

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