Gesellschaft

Was du ererbst von deinen Vätern ...

Interessengemeinschaft zur Wiedererrichtung des Heinrich-Posthumus-Denkmals

Erschienen am 18.12.2024| Jahrgang: NG 26/24

Gera (NG). In der Fachgruppe „Interessengemeinschaft zur Wiedererrichtung des Heinrich-Posthumus-Denkmals", kurz „IG Posthumus-Denkmal", haben sich Bürger zusammengefunden, die eine möglichst originalgetreue Nachbildung des historischen Denkmals von Heinrich Posthumus auf dem Johannisplatz anstreben. 

Wer war Heinrich Posthumus? Heinrich der Jüngere Reuß von Plauen (10.6.1572 - 3.12.1635) mit dem Beinamen Posthumus, „der Nachgeborene", übernahm im Jahr 1595 im Alter von 23 Jahren die Regierung seines Landes,.Er war Herr zu Gera, Lobenstein und Oberkranichfeld. Im Verlauf seiner Regierungszeit erwarb er sich Verdienste als Begründer des gewerblichen Wohlstandes, des Ausbaus der Rechtspflege und des Bildungswesens. Die Gründung des Gymnasiums Rutheneum ist sein Werk. Die Unterstützung der aus Flandern vertriebenen Zeugmacher, hier sei besonders Nicolas De Smit genannt, brachte großen Wohlstand für die Stadt Gera. 

Bereits seit 1858 gab es in Gera ein „Comitee" zur Erbauung eines Denkmals für diesen Landesherren. Das Vorlagemodell des Denkmals fertigte der damalige Direktor der Nürnberger Kunstschule, August Kreling. Er war 1861 vom „Comitee" dazu beauftragt worden. Im Jahr 1863 erfolgte der Guss des Denkmals bei Lenz und Herold in Nürnberg. Am 12. Juli 1863 wurde es auf dem Johannisplatz festlich eingeweiht. Das Denkmal überstand unbeschädigt zwei Weltkriege und wurde aus ideologischen Gründen in der Nacht vom 24./25. April 1958 abgebaut und abtransportiert. Der Verbleib konnte trotz vieler Recherchen nicht geklärt werden. Umfangreiche Nachforschungen nach 1990 und die vorliegenden schriftlichen Nachlässe des Bildhauers Johannes Friedrich Rogge lassen definitiv den Schluss zu, dass es keinesfalls für die Bronzeplastik des sowjetischen Ehrenhains in der Straße des Bergmanns Verwendung fand. Dieses Gerücht hält sich bis heute hartnäckig unter den Alteingesessenen. 

Braucht Gera wieder ein Posthumus-Denkmal? Die Frage ist mit einem klaren „Ja" zu beantworten. Am 26. Januar 1991 gründete sich in Gera ein „Reussischer Posthumus Verein e.V." mit der Zielstellung der Wiedererrichtung eines Denkmals zu Ehren des großen Wohltäters. Damalige und aktuelle Recherchen ergaben, dass sich in der Gießerei keinerlei Unterlagen zum Denkmal mehr befinden. Der Verein erwog, durch einen Nürnberger Bildhauer eine neue Bronzeplastik nach historischem Vorbild und vorliegenden Fotos im Wachsausschmelzverfahren fertigen zu lassen. Der berechnete Kostenaufwand lag in einem höheren sechsstelligen Bereich. Auch daran scheiterte das Vorhaben. 

Mit der Erweiterung des Schulgebäudes von 1884 und der Neugestaltung des Platzes rund um das Gymnasium „Rutheneum seit 1608" ist das Fehlen des Denkmals noch spürbarer geworden. Das Areal des Rutheneums umfasst eine sehr große Fläche zwischen Johannisplatz - Kleine Kirchstraße - Reichsstraße - Florian-Geyer-Straße, ist für die Innenstadt ein wesentlicher Blickfang und würde durch das Denkmal eine enorme Aufwertung erfahren. 

Warum kann es jetzt gelingen? Mittlerweile haben sich viele Bürger der IG Posthumus angeschlossen und befürworten ein neues Denkmal in der historischen Form auf dem Johannisplatz. Aufgrund neuerer Verfahren eröffnen sich kostengünstigere Möglichkeiten. Eine Verwirklichung des Traumes von Generationen scheint machbar zu sein. 

Bereits mehrmals wurde im Rahmen der Fete de la Musique (jährlich am 21. Juni) ein Modell des Denkmals am historischen Ort aufgestellt und weckte reges Interesse der Geraer und ihrer Gäste. Auch für 2025 ist die Aufstellung wieder geplant. 

In den letzten zwei Jahren wurden in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Stadtrat grundlegende Voraussetzungen für die Realisierung des Vorhabens geschaffen. Es gibt einen Beschluss des Stadtrates und einen Vertrag mit der Stadt Gera zur Wiedererrichtung des Denkmals auf dem Johannisplatz. 

Die jetzt alles entscheidende Frage ist jedoch, wie das ehrgeizige Projekt finanziert werden kann.Die IG hat sich gegenüber der Stadt verpflichtet, das Denkmal kostenfrei zu errichten und auch für eine begrenzte Zeit die Unterhaltungskosten zu übernehmen.Um mit Goethe zu sprechen: „Am Geld hängt, zum Gelde drängt ..." 

Wir müssen Spenden einwerben. Wir wollen kein Denkmal für alle Reußen, sondern für diesen Reußen, der sich um Gera so verdient gemacht hat. Das Denkmal soll ein Beispiel sein für Tradition, Geschichtsbewußtsein und für die Dankbarkeit der Bürger gegenüber einem frühen und noch immer wirkenden Landesherrn sein. 

Wir würden uns freuen, Sie im Kreis der Unterstützer und Spender begrüßen zu können. Natürlich stehen wir gern für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Ab dem Februar 2025 wird es eine Internetseite geben. Dort werden wir Sie mit aktuellen Informationen versorgen. 

Die IG hat ein Konto bei der Sparkasse Gera-Greiz, IBAN: DE90 8305 0000 0014 6378 04 Ansprechpartner für Ihre Unterstützung ist gern Peter Trautmann Tel.: 0151-65146170 E-Mail: peter.trautmann@web.de 

Ich grüße Sie ganz herzlich und würde mich freuen, Sie persönlich kennnenzulernen. Ihr Manfred O. Taubert, Koordinator Tel.: 0177-1982536 posthumus-gera@web.de

Anzeige

Aktuelle Ausgabe

Neues Gera

Aktuelle Ausgabe

Neues Gera

Nr. 01-2025
vom 08. Januar

Aktuelle Ausgabe

Neues Gera

Neues Gera

Nr. 26-2024
vom 18. Dezember