Sport

Wismut Gera mit neuem Vorstand

In den neuen Vorstand der BSG Wismut Gera gewählt: Heiko Lorenz (Nachwuchs), Matthias Kaiser (Tradition), Stefan Schumann (Vizepräsident), Mandy Beck (Schatzmeisterin), Maximilian Weiß (Präsident), Heinz-Josef Rungen (Recht) und André Fischer (Nachwuchs/v.l.). Fotos (2): Jens Lohse

Erschienen am 15.12.2022

Von Jens Lohse Gera (NG). 

Die BSG Wismut Gera hat einen neuen Präsidenten. Der erst 23-jährige Versicherungsmakler Maximilian Weiß übernahm das Amt vom aus gesundheitlichen Gründen scheidenden Frank Neuhaus, der dem Verein seit März 2019 vorgestanden hatte. 

99 Mitglieder waren im Stadion am Steg anwesend, um die Zeichen für den inszwischen 450 Mitglieder starken Verein in Richtung Zukunft zu stellen. Der Umbruch im Vorstand war notwendig geworden, weil auch Vizepräsident Andreas Schröder und der Nachwuchs-Verantwortliche Michael Dietl nicht mehr kandidierten. 

So wählten die Vereinsmitglieder mit überwältigend großen Mehrheiten einen siebenköpfigen Vorstand, zu dem keine Person aus dem bei der letzten Wahl auserkorenen Präsidium mehr gehörte. Vizepräsident ist der 38-jährige Stefan Schumann, selbst noch Kapitän der Thüringenliga-Männermannschaft und mit enormer fußballerischer Erfahrung ausgestattet. Zur Schatzmeisterin wurde mit Mandy Beck die einzige Frau des Gremiums gewählt. André Fischer und Heiko Lorenz zeichnen für den Nachwuchs und Matthias Kaiser für die Tradition verantwortlich. Heinz-Josef Rungen berät den Verein im Vorstand zu Rechtsfragen. 

Im Vergleich zur letzten in Anwesenheit durchgeführten Präsidiumswahl kam man diesmal mit drei Stunden Versammlungszeit aus. 

Der scheidende Frank Neuhaus berichtete zunächst über die letzten dreieinhalb Jahre. Während das sportliche Ziel der Oberliga-Rückkehr dreimal in Folge verfehlt wurde, konsolidierte sich der Traditionsverein finanziell und steht in dieser Beziehung mittlerweile auf einem soliden Fundament. 

Neuhaus erinnerte an die verschobene 70-Jahr-Freier des Vereins mit der Enthüllung des Manfred-Kaiser-Gedenksteins und das Traumspiel gegen den Drittligisten FSV Zwickau im Juni diesen Jahres. 

Seit dem Trainerwechsel im Mai - Marcus Dörfer war durch Frank Müller ersetzt wurden - hat das Thüringenliga-Team eine vielversprechende Entwicklung genommen. „Vor allem die Art, Fußball zu spielen, gefällt vielen. Der 1:0-Erfolg im Landespokal gegen Rot-Weiß Erfurt war sicherlich der Höhepunkt bisher. Wir sind aber noch längst nicht am Ende", so Frank Neuhaus.

 Problemkind im Verein ist die zweite Mannschaft, die in der Kreisoberliga punktlos abgeschlagenes Schlusslicht ist. „Aber auch hier wird es weitergehen. Selbst wenn wir absteigen, nehmen wir in der Kreisliga einen neuen Anlauf", meinte Maximilian Weiß im Laufe der Veranstaltung. 

Nach dem Rückzug der neu ins Leben gerufenen Frauen-Mannschaft in der Vorsaison nimmt diese in diesem Spieljahr wieder am Wettkampfgeschehen teil, doch fehlen weiterhin personelle Breite und sportliche Erfolgserlebnisse. Durchhaltevermögen ist gefragt. Im Nachwuchsbereich stachen in der Vorsaison die C-Junioren heraus, die sich den Landesmeistertitel sicherten und nur haarscharf gegen den VfL Halle 96 in zwei Partien am Regionalliga-Aufstieg vorbeischrammten. 

Der Dank für die Zusammenarbeit in der Nachwuchsakademie gebührte der WBG Glück Auf, die für 2023 schon eine Vertragsverlängerung ins Auge gefasst hat. Mittlerweile stehen elf Nachwuchsteams mit mehr als 200 Kindern und Jugendlichen im Spielbetrieb. 

Nachholebedarf gibt es in Sachen Vereinsleben. Die Rückkehr der aktiven Fanszene zu den Thüringen-Partien war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Trotz neuer Sponsorenverträge mit dem AVS Autohaus Scholz oder der Sparkasse Gera-Greiz werden die finanziellen Rahmenbedingungen für den Verein auch angesichts des Rückzugs zweier größerer Unterstützer in den kommenden Wochen und Monaten nicht einfacher. 

Zudem fehlt eine beachtliche Zahl an Schiedsrichtern, was in diesem Jahr zu einer 1.000 Euro-Strafe an den Thüringer Fußballverband führte und 2023/24 schon mit Punktabzügen für die erste Männer-Mannschaft sanktioniert werden kann. 

Wegen der schrumpfenden Einnahmen und der erhöhten Transportkosten wurde eine Erhöhung der monatlichen Mitgliedsbeiträge auf 17 Euro für Erwachsene und 15 Euro für Kinder und Jugendliche sehr kontrovers und ausführlich diskutiert, am Ende aber doch durchgesetzt. Aus den Satzungsänderungen stach die Abschaffung des Aufsichtsrats heraus.

„Unser sportliches Ziel heißt Oberliga!" bekräftige Vizepräsident Stefan Schumann zum Abschluss. Leicht wird das nicht. Auch wenn einen Tag nach der Versammlung das Spitzenspiel gegen Arnstadt mit 2:3 verloren wurde, die Grundlagen für einen Aufstieg sind dennoch gelegt.

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