Sport

Wo jeder ein Champion ist

Beim Tauziehen in der Panndorfhale hatten alle Teilnehmer viel Spaß. Foto: Reinhard Schulze

Erschienen am 25.11.2024| Jahrgang: NG 24/24

Von Reinhard Schulze

Gera (NG). „Besser kann wohl ein Tag nicht beginnen, als mit Musik gespielt von einer Schalmeienkapelle", begrüßte Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg die Teilnehmer in der Panndorfhalle. Sie haben diese Klänge sehr vermisst, denn der traditionelle Einmarsch, diesmal auch wieder mit der Stadtmaus der GWB „Elstertal" Geraer Wohnungsbaugesellschaft mbH, war für sie all die Jahre ein wirkliches Highlight.
„Ich habe die Nacht davon geträumt, hoffentlich klappt alles und bin froh darüber, dass es endlich wieder los geht", freute sich Heidrun Langhammer, Präsidentin der Lebenshilfe Gera. Kurt Dannenberg beschwor, dass mit der Lebenshilfe, einem gemeinnützigen Sportverein, OTG 1902 Gera, mit Unterstützung vom Bildungswerk für Gesundheits- und Sozialberufe Gera-Kaimberg, etwas Gemeinsames auf die Beine gestellt wird.
Nach dem stimmungsvollen Einmarsch und der sich anschließenden Erwärmung begann an 13 Stationen das sportliche Treiben.
Franziska Fiedler war schon ganz aufgeregt. „Eigentlich war ich von Anbeginn dabei und habe mich jedes Jahr darauf gefreut. Mir hat in den letzten Jahren etwas gefehlt", erzählte sie. Sie bedauerte, dass die Station „Wäscheaufhängen" wieder fehlte. „Das kann ich besonders gut, arbeite ja in der Wäscherei", erzählt sie und muss lachen. Basketball und Tauziehen gehören zu ihren Lieblingssportarten.
Ingo Stricker hat da eher die Qual der Wahl, wenn es um die einzelnen Aktivitäten geht. „Vielleicht das Torwandschießen, aber doch eigentlich alles", sagte er. Im normalen Leben gehört seine Liebe der Holzbearbeitung. „Ich arbeite in einem Förderbereich, fertige Holzfiguren oder Baumscheiben. Gut angekommen war unsere 90er-JahreParty. Unser Haus in Niederndorf gibt es schon seit 1994", erzählt er. Auch er freut sich, mit anderen in Kontakt zu kommen, vielleicht auch neue Freunde kennenzulernen.
„Der Wunsch, das Integrationssportfest nach dem Aus 2021 in Folge der Corona-Pandemie wiederzubeleben, bestand eigentlich immer. Ich freue mich darüber, dass wir nun nach drei Jahren wieder zusammengefunden haben", verriet Britta Rietz, 1. Vorsitzende des geschäftsführenden Vorstands, die besonders das Engagement von Anne Bähr lobte,.
Erleichterung über den Neustart auch beim OTG-Vorsitzende Uwe Müller: „Für uns als Verein bleibt das Integrationssportfest das wichtigste Sportereignis. Es ist längst zu einer Herzenssache geworden und wenn die Schalmeienkapelle aufspielt, sind die Gedanken bei unserem ehemaligen Vorsitzenden Klaus Hemmann, einem der Urväter des Integrationssportfestes. „Wie wichtig dieses Sportereignis für uns ist, zeigt auch, dass nur drei Vorgespräche ausreichten, um die Details abzusprechen. Rasch waren wir uns in alle Details einig", erzählte er und freute sich besonders darüber, dass Evelyn Drzensla, die sich altersbedingt aus dem Gymnastiksport zurückgezogen und über viele Jahre die Aufwärmphase geleitete, ganz spontan ihre Mithilfe zugesagt hatte.
Hier zählt der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles. Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmer Medaillen und Urkunden, gestiftet vom Stadtsportverein sowie ein Präsent. Ein besonderer Dank ging an die Förderer, die Sparkasse Gera-Greiz und das Autohaus Böttcher in Gera-Lusan, die seit 2005 ein Herz für den Behindertensport zeigen.
Ein Wermutstropfen bleibt. Die 1. Vorsitzende wünscht sich, dass auch andere Vereine der Stadt teilnehmen. „Damit es zu einem wirklichen Integrationsfest wird."

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