Zur Friedensdemo in Gera mehr als 1.000 Menschen
Ein langer Demonstrationszug durch die Geraer Innenstadt. Mehr als 1.000 Menschen, überwiegend mit den blauen Friedensfahnen bestückt. Die Teilnehmer kamen teils von weither. Foto: A. Thomä
Von Dr. Harald Frank
Es gab wieder den üblichen Wirbel um eine Großveranstaltung in Gera. Unter dem Motto „Ruf nach Frieden aus Gera - schließt Euch an" war eingeladen worden auf den Hofwiesenparkplatz. Das Plakat und den Flyer zierte sehr deutlich das Friedenssymbol schlechthin - die weiße Friedenstaube. So weit, so gut. Solche Friedenskundgebungen gab es schon oft in dieser Stadt, meistens zum 1. Mai und organisiert von den Linken, dem DGB und der SPD. Diesmal jedoch - welch Graus - war der Anmelder der Veranstaltung der bekannte Geraer Christian Klar und der wesentlich unbekanntere Geraer Christian Urban als Organisator. Ersterer ist ein patriotischer Aktivist mit sehr bewegter Vergangenheit, der andere war Kandidat der SPD für die Wahl zum Thüringer Landtag. Inzwischen ist Christian Urban raus aus der SPD und Christian Klar im Bundesvorstand der Heimat. Das ist beides ausreichend, um eine von den beiden angeschobene Kundgebung gegen den Krieg in dieser Welt und für den Frieden zu verteufeln. Man kann in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung sein, aber es ist bestimmt falsch, richtige Vorhaben nur deshalb abzulehnen, zu verweigern oder gar zu bekämpfen, nur weil sie von den „Falschen" vorgebracht werden.
Sind die 40 Gegendemonstranten nun gegen den Frieden, halten sie die Taube für das falsche Symbol, ist „Nazis töten" besser als „Schwerter zu Pflugscharen"?
Es war ein deutliches Bekenntnis zum Frieden - in der Welt, in der Ukraine, im Nahen Osten und in den Köpfen unserer Politiker.
Im Polizeibericht steht:
Während dieser Veranstaltung wurde ein Schneeball von der Gegendemonstration in Richtung eines Pressevertreters geworfen. Die Polizei erfasste sowohl diesen Vorfall als auch einen weiteren Verstoß gegen das Versammlungsrecht.