Gesellschaft

Bauherr und Künstler

Nach altem Brauch obliegt dem Bauherr, den letzten Nagel in die Dachkonstruktion zu schlagen. Foto: Wolfgang Hesse

Erschienen am 23.01.2024| Jahrgang: NG 2/24

Von Wolfgang Hesse Gera (NG). Für Jochen Trautmann war am 15. Dezember 2023 ein gutes Stück Arbeit geschafft. Er feierte mit seiner Frau Katharina das Richtfest für das Haus in der Laasaner Straße. Der Weg bis dahin war ziemlich lang. Bereits am 2. Dezember 2021 erfolgten Spatenstich und damit der Start für das Neubauprojekt, das Haus „Katharina". Jochen Trautmann hat sich für die Zwischenbebauung als Ausdruck der Innenstadtentwicklung entschieden und wollte zeigen, dass auch in Gera qualitatives Bauen möglich ist. „Die Entscheidung für das Projekt geht zurück bis in das Jahr 2019. Keiner konnte damals die Corona-Pandemie und die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine erahnen", weiß Jochen Trautmann. „Die Rahmenbedingungen der Förderung ändern sich nicht mehr, wohl aber die Baupreise und die Kosten für die lange Bauzeit. Neu versprochene Förderungen gelten nur für Bauten mit neuerem Bauantrag. Die Regierung lässt begonnene Projekte völlig außer Acht", gibt er zu bedenken. 

Aus heutiger Sicht würde Jochen Trautmann keinem Privatmann solch ein Vorhaben empfehlen. Natürlich komme es auf die persönlichen Umstände an, meint er. „Gerne berate ich Interessierte, die in Gera investieren wollen, als Steuerberater und auch in meiner Funktion als Stadtratsmitglied", bietet er an. Bis zum Sommer 2024 sollen die Bauarbeiten am Gebäude vollendet sein, so dass im August der Erstbezug beginnen kann, so der Bauherr. „Insgesamt zehn Wohnungen stehen für die Mieter bereit. Das Haus ist mit KfW Standard 55 und Nachhaltigkeitszertifizierung ausgestattet. Eine Photovoltaikanlage, Fernwärmeanschluss und fünf überdachte Pkw-Stellplätze sind vorhanden. Es gibt einen Aufzug, barrierefreie Wohnungen und jede Wohneinheit hat einen Balkon." Das Richtfest nutzte die Familie Trautmann, sich bei allen Gewerken, Anwohnern, Freunden und Unterstützern zu bedanken. Nun hofft Jochen Trautmann auf eine zügige, störungsfreie Fertigstellung durch alle Gewerke. Jochen Trautmann ist nicht nur Geschäftsmann, Bauherr und Abgeordneter der CDU im Geraer Stadtrat, sondern beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit Malerei. Die meisten seiner Gemälde sind in den Jahren von 2018 bis 2023 entstanden. „Für mich ist das Malen ein Ausgleich für die Büroarbeit. Ich kann abschalten und das Schöne in meine Bilder legen", erklärt er. Neue Motive findet er auf Hiddensee, während des jährlichen Familienurlaubs. Seine Fotos erhalten durch Ölfarbe auf Leinwand zusammen mit eigenen Inspirationen eine neue Dimension. Neben realen Objekten legt er stets seine Gedanken und Emotionen beim Betrachten von Motiven aus dem Internet oder anderen Medien in seine Gemälde. 

Dazu gehören insbesondere auch christliche Motive, die ihn als gläubigen Menschen bewegen. 

Regelmäßig zeigt Jochen Trautmann seine Bilder in den Räumlichkeiten der Kanzlei und lädt zu Verkaufsausstellungen ein, wie am 5. Januar. Insgesamt 80 Bilder konnte er den Besuchern präsentieren und zum Kauf anbieten. „Oft übersteigt der Materialwert für Leinwand, Farben und Rahmen meinen vorgeschlagenen Verkaufspreis. Das stört mich nicht, weil alle Einnahmen als Spenden an den Ökumenischen Kirchbauverein gehen", so Trautmann. Er freute sich über den zahlreichen Besuch und die Spenden von 2.000 Euro, die zusammen kamen. In der Regel fließe dieses Geld in die Fassadensanierung der Johanniskirche, sagt er. 

„Seit 2019 sind durch Bilderspenden 8.365 Euro eingegangen", weiß Horst Richter, Schatzmeister des Ökumenischen Kirchbauvereins. „Einschließlich der Aktion bei Jochen Trautmann haben wir gegenwärtig 18.780 Euro auf dem Spendenkonto. Geld, das für den nächsten Bauabschnitt der Sanierung vorgesehen ist. Bisher seien 35.000 Euro an Spenden des Vereins in die Baumaßnahme geflossen, erklärt Richter.

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