Bieblacher Hang ist Grünanlage
Blick zum Erzhammerweg Foto: Klaus Schultheiß
von Klaus Schultheiß
Vortrag und Gespräch zu aktuellen Herausforderungen bei Gestaltung und Unterhaltung mit Laura Kreisel, Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde, fanden am 29. Februar 2024 in der Geraer Bibliothek am Puschkinplatz statt.
Die Geraer Gehölzfreunde in der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera e.V. und die Stadt- und Regionalbibliothek luden ein zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit der Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde Laura Kreisel zum Thema „Aktuelle Herausforderungen bei der Gestaltung und Unterhaltung des Bieblacher Hanges als Grünanlage im Wohnbereich".
Der Stadtteil Bieblacher Hang war das erste komplex geplante und erbaute Wohngebiet, das nach dem 2. Weltkrieg in Gera errichtet wurde. Der Grundstein wurde 1957 gelegt. Bis Ende der 1980er Jahre entstanden fast 2.300 Wohnungen, Schulen, Kindertagesstätten, Verkaufseinrichtungen und mit der Wismut-Poliklinik eine hochmoderne medizinische Einrichtung.
Von Beginn an wurde die Wohnbebauung durch eine gartenkünstlerisch anspruchsvolle Durchgrünung verbunden. Dazu gehören die zwei aufwendig gestalteten Parkanlagen: der Erholungspark „Grüne Mulde" und der an der Berliner Straße gelegene, bereits von dem Gartenarchitekten Siesmeyer entworfene Bieblacher Volkspark mit den zusammengelegten Gärten der Villen Münch und Remy. Offene, von Gehölzgruppen gegliederte und der Geländestruktur angepaßte Wiesen prägen das Bild des Neubaugebietes.
Seit 1998 steht das Wohngebiet „Bieblacher Hang" als bauliche Gesamtanlage einschließlich aller Parke und Grünanlagen unter Denkmalschutz. Für die umfassende denkmalgerechte Sanierung wurde die Geraer Wohnungsbaugesellschaft „Elstertal" 2011 mit dem Thüringischen Denkmalschutzpreis geehrt.
Diese Entwicklung lief und läuft nicht konfliktlos. Für leerstehende Wohnblocks und Garagen, aber auch zeitgemäße Forderungen nach Abstellflächen für Pkw, E-Bikes, Rollatorenboxen, Feuerwehraufstellflächen muß die Balance gefunden werden, um zum einen das wertvolle Gartendenkmal zu erhalten, zum anderen aktuell Notwendiges zu ermöglichen.
Mehr Informationen zur Bibliothek unter: biblio.gera.de