Doppelausstellung zu Helmut Janka
Zur Helmut-Janka-Ausstellungseröffnung „Von den Alpen zum Darß“ ist die Kleine Galerie Gucke in Bad Köstritz bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: Jens Lohse
Von Jens Lohse
Bad Köstritz (NG). Zum 115. Geburtstag und zum 45. Todestag von Maler Helmut Janka (1909-1979) gibt es in Bad Köstritz eine Doppelausstellung in der Kleinen Galerie Gucke und der Schütz-Haus-Galerie. Während in der Kleinen Galerie Gucke Landschaftsbilder des Malers „Von den Alpen bis zum Darß" präsentiert werden, trägt die Ausstellung in der Schütz-Haus-Galerie den Titel „Die Weiße Elster zwischen Greiz und Bad Köstritz - Gestern gemalt - heute fotografiert". Die Fotografie-Gruppe der Kunstschule Gera wurde gewonnen, die Plätze zu suchen, an denen Helmut Janka seine Impressionen an der Weißen Elster gemalt hat. Kein einfaches Unterfangen, auch weil sich an der Flusslandschaft im Laufe der Jahre so viel verändert hat.
Zur Ausstellungseröffnung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kleinen Galerie Gucke sorgten die Elstertaler Alphornbläser für den passenden musikalischen Rahmen. 35 zum Teil persönlich anwesende Kunstliebhaber haben sich für drei Monate als Leihgeber von ihren Kunstwerken getrennt. Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses erklärte zu Beginn die Idee zur Ausstellung, die Robert Rosenberg und Dr. Holger Christel hatten.
Über Aufrufe in der Presse kamen etliche, bislang unbekannte Bilder ans Licht der Öffentlichkeit. „Mir war schnell klar, dass für die Vielzahl der Bilder das Heinrich-Schütz-Haus nicht ausreichen würde. So kam mir die Idee mit der Doppelausstellung", verriet Friederike Böcher und ergänzte: „Die Leihgeber haben die Bilder teilweise zu Hause von der Wand genommen. Jetzt hängen sie hier in unterschiedlichsten Größen und mit unterschiedlichen Rahmen. Von allem ist etwas dabei. Das macht die Ausstellung aus."
Dr. Holger Christel, der Helmut Janka nie persönlich kennengelernt hatte, ließ nochmals das Leben der Künstlers Revue passieren. 1909 in Pölzig geboren, zog er wenig später mit seiner Familie nach Gera, wo er eine Ausbildung als Dekorationsmaler absolvierte, aber schnell sein Talent fürs Kunstmalen entdeckte. Es besuchte die Gewerbeschule in Gera, wechselte dann an die Kunstgewerbeschule Nürnberg, ehe den Eltern das Geld ausging und er 1933 nach Gera zurückkehrte, um ein Malergeschäft in Zwötzen zu eröffnen. Als begeisterter Alpenfahrer und -maler bewarb er sich 1940 für die Gebirgsjäger in Mittenwald, um der Einberufung zur Infanterie nach Erfurt zu entgehen. Wegen eines Herzleidens war er allerdings nur für den Innendienst tauglich. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Helmut Janka 1945 nach Gera zurück, wo er ab 1948 als freischaffender Künstler agierte, aber aus ungeklärten Gründen niemals im Kulturbund Fuß fassen konnte, weshalb er in Gera auch nicht ausstellen durfte. Statt dessen stand ihm für die Präsentation seiner Werke ein Schaufenster der Firma Fischer auf der oberen Sorge und später eines in der Passage zur Großen Kirchstraße zur Verfügung. Seine Bilder vertrieb er meist selbst. Zu sehen sind beide Ausstelllungen bis zum 21. April.
Das Heinrich-Schütz-Haus plant in den nächsten Monaten weitere Projekte. Im Rahmen der Musikalischen Museumsrunde heißt es am 12. März um 14 Uhr „So ein Kind große Ohr Läplein hat, sols reich werden" - Der landesherrliche Kampf gegen den Aberglauben in den reußischen Ländern des 18. Jahrhundert. Den Vortrag hält Pfarrer Ulrich Prell aus Bad Köstritz. Am 12. April um 19 Uhr heißt es im Haus des Gastes „Erbschleicherei - Eine heitere Rechtsberatung" - Amüsantes Kleinkunsttheater zum Mitdenken.
Im Mai stehen die Maifeier am 1. Mai im Hof Haus des Gastes, das Maibaumsetzen am Drehling am 18. Mai und später am 15. Juni im Dahliengarten „Köstritz musiziert" auf dem reichhaltigen Programm.