Gesellschaft

Liebe-Denkmal im Stadtwald aufgewertet

Alle Akteure der Projekte vor dem Liebe-Denkmal.

Erschienen am 06.09.2023| Jahrgang: NG 18/23

Von Wolfgang Hesse Gera (NG). Wer es noch nicht weiß, es gibt im Stadtwald auf dem Weg vom Lutherkreuz zum Faulenzerweg auf der rechten Seite ein Denkmal für Karl Theodor Liebe (1828-1894). Im Jahre 1896 wurde es zu Ehren des Geologen und Ornithologen, der eine lange Zeit seines Lebens in Gera wirkte, auf dem Hainberg errichtet. Als Beispiel sei hier nur seine Lehrtätigkeit am Rutheneum in den Fächern Mathematik und Musik zu nennen, die er ab 1861 ausübte. 

Jetzt ist dieses Denkmal nicht mehr zu übersehen. Eine neue große Hinweistafel gibt Auskunft, warum diesem Mann ein Denkmal gesetzt wurde und eine Geraer Schule seinen Namen trägt. 

Im April 2023 begannen die Arbeiten an mehreren Projekten im Stadtwald, berichtet Hans-Dieter Hischer, der Vorsitzende des Fördervereins Stadtwaldbrücken Gera. Im Rahmen der Grünwerkstatt „Stadtwald erleben", zu der neben dem Verein auch die OTEGAU GmbH, Privatpersonen, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Gera und die Stadtverwaltung gehören, konnte am Bismarck-Stein eine neue Informationstafel aufgestellt werden. Über die aktuelle Wegführung durch den Stadtwald, westlich der Weißen Elster, ist eine neue Wanderkarte entstanden. An 13 Stellen der Stadtwald-Zugänge wurde diese Karte im A1-Format als Orientierung aufgestellt. Dazu hat das Bildungszentrum Ostthüringen Gera als Teil vom Bildungswerk BAU Hessen-Thüringen beigetragen, berichtet Dirk Franzisti-Scheibner, der Leiter der Einrichtung. „Die Schilder und die kleinen Dächer darüber wurden von den Zimmererlehrlingen in der Holzwerkstatt gefertigt." 

Am 26. August übergab Hans-Dieter Hischer, stellvertretend für alle Beteiligten, das Geschaffene an die Bürger der Stadt. „Ohne dieses Engagement und die Unterstützung der vielen anderen Helfer wäre es der Stadt kaum möglich, solche Orte dauerhaft instand zuhalten", betonte in diesem Zusammenhang Oberbürgermeister Julian Vonarb. „Ich danke den Mitarbeitern von Thüringenforst, insbesondere dem Leiter des Jugendwaldheimes Gera-Ernsee und Revierförster Daniel Heinrich für die Vorbereitung der Arbeiten rund um das Liebe-Denkmal", so Hischer. Schüler der 10. Klasse des Liebe-Gymnasiums Gera sorgten am Schülerfreiwilligentag für begehbare Zugänge zum Denkmals. Sie befreiten die beiden Halb-Ellipsen von Gebüsch und Bewuchs. 

Für alle Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtwaldes hat der Verein für 2023 insgesamt 7.000 Euro konzipiert. Auf Beantragung freuten sich die Vereinsmitglieder über 4.000 Euro aus dem Rücklauf von Lotto-Mitteln der Landesregierung. Die Finanzministerin Thüringens, Heike Taubert, übergab symbolisch diesen Betrag an den Verein. „Eine derartige Unterstützung basiert auf Vertrauen, auf dem Wissen um die geplanten Projekte und der Verlässlichkeit. Die ist alles hier beim Geraer Stadtwaldbrückenverein gegeben", so Heike Taubert. Sie kenne die Bedeutung des Waldes für die Thüringer Städte und den Wunsch der Menschen zum Wohlfühlen, auch in Gera, sehr genau. Dazu sollen nicht allein der Stadtwald, sondern auch attraktive Rastplätze mit Bänken und Informationstafeln beitragen. 

„Die geplanten Maßnahmen für 2023, initiiert durch den Verein, ergeben geschätzt einen symbolischen Wert von 22.000 Euro an Wertschöpfung und Steigerung der Attraktivität des Stadtwaldes", meint Hischer und freut sich auf weitere Unterstützung durch die Bürger der Stadt. Das große Ziel, die Marienbrücke wieder zu errichten, hat der Verein nicht aus den Augen verloren und wird auch zum Reformationstag, dem 31. Oktober am Lutherkreuz darüber berichten.

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