Gesellschaft

Wenn auf dem Schulhof Handschellen klicken ...

Der siebenjährige Mischka (Mitte) wird beim Ball-Dart von den Mitschülern angefeuert. Fotos (3): J. Lohse

Erschienen am 14.05.2024

Von Jens Lohse

Gera (NG). 279 Schüler, elf Klassen, zwei Lerngruppen - das ist die Lusaner Erich-Kästner-Grundschule. Für Unterricht und Betreuung stehen derzeit 13 Lehrer, elf Erzieherinnen, eine Sonderpädagogin und zwei Sozialpädagogen zur Verfügung. Konflikte sind gerade im größten Geraer Stadtteil aufgrund des hohen Migrationsanteils vorprogrammiert, weshalb sich die Schule entschloss, ein Projekt zum „Tag der gewaltfreien Erziehung" ins Leben zu rufen. Unterstützt von Schulamt, Jugendamt und Stadtverwaltung wurde das größte Schulfest aller Zeiten initiiert, das gleich zwei Tage in Anspruch nahm.
Unter dem Motto „Wir sind alle Kinder dieser Welt" eröffete der Schulchor die Projekttage. Für den Kuchenbasar hatten die Eltern gebacken. Am Glücksrad konnte gedreht werden. Themen wie Kinderrechte, Mobbing, Konfliktmanagement und „Ich bin richtig wichtig" über Selbstvertrauen standen ebenso auf dem Programm wie zahlreiche Teamspiele.
Auch der Sport kam nicht zu kurz. Der SSV Gera 90 hatte Trainerin Heike Schramm geschickt, die mit ihrem BMX-Radparcours den Grundschülern einiges in Sachen Fahrradbeherrschung abverlangte. Eine große Hüpfburg war aufgebaut. Beim Fußball-Dart und Bogenschießen konnte man sich versuchen, konnte Stoffbeutel bedrucken und eigene Button an einer Presse herstellen.
Dicht umringt war das Polizeiauto, wo auch schon mal die Handschellen klickten - natürlich nur aus Schüler-Neugier. Vertreten waren zudem der Stadt- und Landesverband des Kinderschutzbunds, der Schlupfwinkel e.V. und das Sorgentelefon Gera, die Suchtberatungsstelle Gera - Diako Thüringen GmbH, die Tanzschule Schulze und Stadtteilbibliothek Lusan.
„Meines Wissens sind wir die erste Grundschule mit einem solchen Projekt in Gera. Beide Tage waren komplett durchgeplant. Viele Geschwisterkinder und ehemalige Schüler haben es sich nicht nehmen lassen, bei unsere Aktivitäten dabei zu sein", freute sich Katrin Schulze-Hässelbarth, die momentan als Klassen- und Beratungslehrerin sowie als Vertreterin der Schulleitung in Personalunion fungiert.
„Der Aufwand in Sachen Organisation war groß. Schließlich mussten alles Klassen untergebracht werden. Ein besonderer Dank gebührt Schulsozialarbeiterin Jennifer Metzner, die viele Mittel organisierte, um den Schülern zwei ereignisreiche Tage zu bieten", ergänzte Katrin Schulze-Hässelbarth, deren Arbeitspensum in den nächsten Tagen und Wochen nicht geringer ausfallen wird.
Nach dem Tag der offenen Tür am 10. April geht es nun schon los mit dem Schreiben der Zeugnisse und der Bearbeitung der Anmeldungen für das nächste Schuljahr.

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