Gesellschaft

Abschied nach 40 Jahren und elf Monaten

Die Stadt Gera verabschiedet den langjährigen Leiter der Zentralen Leitstelle Wolfgang Hartick und Andreas Öhm standesgemäß auf dem Kornmarkt in den Ruhestand. Foto: Stadt Gera

Erschienen am 17.04.2023

Gera (NG). Nach 40 Jahren und elf Monaten im Dienst der Stadt Gera wurde der Leiter der Zentralen Leitstelle, Wolfgang Hartick, am 31. März in den Ruhestand verabschiedet. Ebenfalls verabschiedet wurde Andreas Öhm, der seit dem 1. Mai 1983 bei der Berufsfeuerwehr Gera tätig ist. Andreas Öhm ist bis zum Ende seiner Dienstzeit am 30. April noch als Maschinist und Truppführer auf der Feuerwache 2 beschäftigt. Seine Dienstzeit endet nach 40 Jahren im Dienste der Stadt. 

Wolfgang Hartick war zuletzt 14 Jahre als Abteilungsleiter für 34 hauptamtliche Beschäftigte verantwortlich. Bürgermeister Kurt Dannenberg verabschiedete den zukünftigen Pensionär gemeinsam mit zahlreichen Geraer Feuerwehrmännern im Zuge der letzten Ernennungsveranstaltung. 

„Die Stadt hat Herrn Hartick viel zu verdanken. Er war immer zur Stelle, hat stets mit angepackt und durch seinen jahrzehntelangen Einsatz im Dienst der Bevölkerung nicht zuletzt auch zahlreichen Menschen das Leben gerettet," würdigt der Geraer Bürgermeister die Arbeit. Nach eigenem Wunsch wurde die Versetzung in den gesetzlichen Ruhestand um vier Monate über die Regelaltersgrenze verschoben. „Ein weiteres Zeichen dafür, dass Herr Hartick ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele ist." ergänzt Kurt Dannenberg. 

In den 14 Jahren schätzten die Beschäftigten der Zentralen Leitstelle insbesondere die ehrliche, authentische und optimistische Art des Abteilungsleiters sowie seinen hohen Anspruch, sich auch selbst in allen Fachthemen auszukennen. Thilo Schütz, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, dankt für die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit: „Fachlich und menschlich hat er das Amt in jeder Funktion und damit auch all' unsere Bürgerinnen und Bürger höchst kompetent und strukturiert durch jeden Einsatz und Notruf geführt. Empfehlungen und Entscheidungen waren durchweg lösungsorientiert und fußten stets auf sachlichen Grundlagen. Das habe ich sehr geschätzt." 

Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Alarmierungen im Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst auf 105.224, die in der Zentralen Leitstelle Gera unter der Leitung von Wolfgang Hartick koordiniert wurden. Trotz steigender Aufgabenlast hat er nie die Freude an seiner Arbeit verloren: „Meine Arbeit war immer vielseitig und alles andere als langweilig. Es gab nichts, was es nicht gab." Er habe sein Hobby zum Beruf machen können und damit rückblickend die richtige Entscheidung getroffen. 

Sein Dienst in Gera begann 1982 als Einsatzkraft in der 1. Wachabteilung der Berufsfeuerwehr. Zuvor engagierte er sich vier Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr Gera-Dorna. In den vier Jahrzehnten im Amt für Brand- und Katastrophenschutz bildete sich der 61-Jährige stetig weiter. Beginnend mit seinem Studienabschluss als Diplom-Ingenieur für Brandschutz wurde er als Offizier für Staatliche Kontrolle und als Brandursachenermittler eingesetzt. Fortan übernahm Wolfgang Hartick für die Berufsfeuerwehr Gera Verantwortung in dem Bereich Aus- und Fortbildung als Lehrgangsleiter sowie als Sachgebietsleiter der Zentralen Leitstelle. Nach seiner Ausbildung zum Rettungssanitäter wurde er 2009 zum Abteilungsleiter für Rettungsdienst und Zentrale Leitstelle berufen. Zwischenzeitlich übernahm dieser dabei noch weitere Aufgabenbereiche. Während seiner Laufbahn im städtischen Amt für Brand- und Katastrophenschutz gab es einige Großbrände zu löschen - so unter anderem im Materiallager des Kraftfahrzeug-Instandsetzungswerkes Gera, im Schweinestall in Gera-Röppisch und der Teppichfabrik Münchenbernsdorf. 

„Prägend war der Einsatz im September 2002, bei dem wir die Dessauer Feuerwehr bei einem Hochwassereinsatz in der Ortschaft Mildensee unterstützten. Dabei trug ich die Verantwortung für rund 300 Einsatzkräfte an vier Tagen," erinnert sich Wolfgang Hartick im Rückblick zurück. Im vergangenen Jahr wurde Wolfgang Hartick für seine langjährigen Verdienste mit dem goldenen Brandschutzehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. 

 

Wolfgang Hartick wird der Freiwilligen Feuerwehr Gera-Dorna, den zwei Vereinsvorständen im Feuerwehrverein und Heimatverein sowie seiner Funktion als Ortsteilbürgermeister Gera-Röpsen treu bleiben.

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