Sport

Abschied von der Schlacke

Letztmals staubt es im Kreisliga-Punktspiel SV Langenberg - Langenwetzendorf (1:1) auf der trockenen Schlacke.

Erschienen am 28.06.2023

Von Jens Lohse 

Langenberg (NG). Abschied von der Schlacke hieß es jüngst beim Fußball-Kreisligisten SV Langenberg. Nach dem Hochwasser 1981 war der dortige Rasenplatz in einen mit „roter Erde" umgewandelt wurden. Was sich über viele Jahre bewährte, wurde zuletzt gerade bei der Nachwuchsgewinnung im Geraer Norden immer mehr zum Hindernis. Und so kam dem rührigen Vereinsvorstand mit Geschäftsführer Axel Schöpke die Idee, nach einem Kunstrasen zu streben. 

„Das war eine einmalige Chance! Viele glückliche Zufälle haben zusammengespielt. Das mussten wir nutzen", verriet Schöpke. Zu den 411.130 Euro aus dem Topf mit insgesamt zwei Millionen Euro zur Förderung für Vereine mit eigener Sportanlage, die Landessportbund-Vizepräsident Lutz Rösner am Spieltag überbrachte, kamen weitere Gelder aus Lotto-Mitteln sowie von Unternehmen aus Langenberg, Gera und der Umgebung hinzu. „Das Konzept der Langenberger hat uns von Anfang an überzeugt. Wir freuen uns, die Vereine unterstützen zu können. Manchmal muss man eben klotzen und nicht kleckern, wenn man etwas erreichen will. Das war hier der Fall. Normalerweise bin ich nicht mit solch großen Schecks unterwegs", meinte Lutz Rösner im Vorfeld der Übergabe. 

„Heute ist der letzte Tag unserer geliebt-verhassten Schlacke. Ich habe eine Träne im Auge, freue mich aber auch, dass in Bälde eine neue Ära im Langenberger Fußball beginnt. Mit finanziellen Rückstellungen seitens des Vereins und der Unterstützung unserer zahlreichen Zuschauer konnten wir das stemmen", erzählte Axel Schöpke vor dem eigentlichen Spatenstich, den neben anderen Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD), Geras Stadtsportbund-Präsident Kurt Dannenberg und der Vereinsvorsitzende des SV Langenberg, Dieter Schütze vornahmen. „Wir wollten unsere Nachwuchsarbeit weiter intensivieren, konnten aber keine Zuwächse mehr erzielen, weil die Schlacke in den Sommermonaten kontraproduktiv wirkte. Aber jetzt herrscht wieder großes Interesse. Der Kunstrasen wird uns einen Schub verleihen", so der Langenberger Geschäftsführer. 

Starten soll die Baumaßnahme, die von der Firma SK Sport- und Freianlagenbau Hermsdorf ausgeführt wird, spätestens Mitte Juli. Den Bauherrn SV Langenberg unterstützen dabei die Adelheid Meißner GmbH, das Chemiewerk Bad Köstritz, die DEW Bau, Dietzel Hydraulik, die Gugelfuss GmbH, die Hofmann Betonbau GmbH, die Sparkasse Gera-Greiz, die Wohnungsgenossenschaft „Neuer Weg" und weitere Sponsoren. Im November - bei gutem Wetter auch schon im Oktober - soll der neue Kunstrasen bereits nutzbar sein. 459 Zuschauer kamen unterdessen zum letzten Spiel auf der Langenberger Schlacke. Der SV Langenberg trennte sich in der Kreisliga-Staffel B vom Schlusslicht SG Langenwetzendorf 1:1. Beide Treffer resultierten aus Elfmetern. Die Gastgeber-Führung durch Yannic Hill (51.) glich Langenwetzendorf durch Vincent Büttner (88.) kurz vor Schluss aus. Bei hochsommerlichen Temperaturen zeigte sich der Hartplatz nochmals von seiner besten Seite - trocken und staubig. Langenberg beendete die Saison auf Rang sechs. 

„Alle Spieler haben nochmal die volle Härte des Schlackeplatzes zu spüren bekommen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir uns vor toller Kulisse verabschiedet. Jetzt werden sich dem Verein neue Möglichkeiten eröffnen", blickte Abwehrchef Benjamin Sänger, der als Abteilungsleiter der Fußballer in den gesamten Prozess des Kunstrasen-Baus eingebunden war, zuversichtlich in die Zukunft.

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