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Deutsche Küche im Gasthaus „Zum Klosterhof“

Silvia Greiser führt das Gasthas „Zum Klosterhof“ in Wünschendorf-Cronschwitz schon seit 1998. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 14.11.2023| Jahrgang: NG 23/23

Von Jens Lohse Wünschendorf (NG). Das Gasthaus „Zum Klosterhof" im Wünschendorfer Ortsteil Cronschwitz an der Gondelstation verfügt über eine lange Tradition. 1998 hat die heute 55-jährige Silvia Greiser das Objekt von ihren Eltern übernommen. In Familienbesitz befindet es sich aber schon seit 1897. „Meine Urgroßeltern haben es gekauft. Sie hatten vorher in Gera ein Café, wollten aber raus aus der Stadt. Damals war es schon ein Gasthaus. Die alten Kaufverträge gibt es heute noch", erzählt Silvia Greiser, deren Großvater Walter Vollhardt 1928 die Gondelstation ins Leben rief. „Die war immer unser Privateigentum. Selbst den Sozialismus in der DDR haben wir überstanden, was sicher daran lag, dass mein Großvater Mitglied der KPD, der SPD und dann auch der SED war", erzählt die heutige Eigentümerin, die 1990 mit ins Gasthaus einstieg und es 1998 von der erkrankten Mutter fortführte. „Ich bin in ihre Fußstapfen getreten. Wenn der Opa aus dem Himmel auf uns schaut, wird ihm das gut gefallen", sagt Silvia Greiser, die auf die traditionelle Thüringer Küche setzt. Sülze, Rostbrätel, auch mal Roulade oder Entenkeule stehen auf der Speisenkarte. 

Wie alle Gastronomen beschäftigen sie die derzeitigen Alltagssorgen. „Viele Probleme sind von Seiten der Regierung hausgemacht. Die Gäste tun mir leid. Sie müssen für alles bezahlen. Wir können froh sein, dass es überhaupt noch Leute gibt, die auswärts essen gehen", sagt sie. Silvia Greisers Glück sind die vielen Ausflugsgäste. „Wir liegen direkt am Elsterperlenweg für Wanderer und am Elsterradweg. Außerdem interssieren sich viele für eine Bootsfahrt an der Gondelstation. Man kann bis zum Wünschendorfer Märchenwald mit Kanu oder Kajak fahren und dort dann zu Fuß weiter gehen", erklärt die Gastwirtin, die noch zwei Mitarbeiterinnen beschäftigt. „Vor Corona waren wir noch zu viert. Jetzt sind Marika Liebold - sie arbeitet schon 20 Jahre hier - und Margitta Saalmann geblieben. Viele Mitarbeiter sind in andere Branchen abgewandert. Bei uns ist das Wochenende nicht frei. Unser Sonnabend und Sonntag sind Dienstag und Mittwoch. Da gehört schon viel Liebe dazu, um hier durchzuhalten. Man muss kompromissbereit sein, auch mal eine Stunde länger aufmachen, wenn das Geschäft läuft", verrät sie und hat schon das nächste Problem vor Augen. „Sollten zum 1. Januar 2024 wieder die 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen eingeführt werden, dann könnte das der Todesstoß für viele Gastronomen sein. Die Inflation, die stark gestiegenen Einkaufs- und Energiepreise - all das lastet schon auf unseren Schultern", erzählt Silvia Greiser, die zu Weihnachten ein volles Bestellbuch vor sich hat. 

Vor Weihnachten gibt es am 16. Dezember mit dem Weihnachtsmarkt noch einen besonderen Höhepunkt. Ab 15 Uhr wartet die Weihnachtsmalstraße auf interessierte Kinder, spielt die Wünschendorfer Bläsergruppe Weihnachtslieder zum Mitsingen. Natürlich darf auch der Weihnachtsmann nicht fehlen. Zuvor wird das Dorf weihnachtlich geschmückt. Für die kulinarische Versorgung vor Ort ist gesorgt.

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