Kultur

Eine sehenswerte „Begegnung“

Die Akteure der Ausstellung Christiane Schaller und Tamer Al Moslli mit seinem Betreuer Günther Linsel. Foto: Erika Baumann

Erschienen am 29.04.2024

Von Erika Baumann

Besser als „Begegnung" hätte man den Titel der derzeitigen Ausstellung in der Geraer Stadtbibliothek nicht wählen können. Da sind sich mal bei einer Ausstellung zwei Maler – Christiane Schaller aus Hundhaupten und Tamer Al Moslli aus Damaskus – begegnet, lernten sich kennen und stellen sich nun gemeinsam in einer kleinen, aber feinen Schau mit insgesamt 21 Arbeiten bis zum 1. Juni vor. Beide lieben kräftige Farben in Öl auf Leinwand oder Acryl auf Papier. Und beide stellten sich den Besuchern zur Eröffnung der Ausstellung vor und kamen mit ihnen ins Gespräch.
Seit etwa zehn Jahren ist der 39-jährige syrische und gut deutsch sprechende Tamer Al Moslli in Deutschland, betreibt einen Handy-Shop in der Geraer Leipziger Straße und daneben ein kleines Altstadt-Atelier. Wie er sagt, male er leidenschaftlich seit seiner Kindheit. Damit er seine unternehmerische Tätigkeit meistern kann, erhält er ein spezielles Coaching über das Job-Center. Sein Betreuer ist der Geraer Unternehmer (Projekte + Beratung) Dr. Günther Linsel. Er organisierte die jetzige Ausstellung und war Laudator der überhaupt ersten Ausstellung des Syrers in der Markersdorfer Kirche. Tamer malt für sich und im Auftrag, abstrakt, natürlich und nach Vorlagen: Tiere, Portraits, Stimmungen.
Die zweite im Bunde: Christiane Schaller, die an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle studierte, hat in ihrem künstlerischen Leben inzwischen mehr als 3.000 Bilder gemalt und vielfach hierzulande und auch im Ausland ausgestellt, darunter in Geras französischer Partnerstadt Saint Denis.
Angekauft haben Bilder u.a. auch das SRH Waldklinikum, Electronicon, PI Ceramik Lederhose, verschiedene Praxen und Kanzleien sowie gastrononische Einrichtungen in Gera und dem Umland.
Eine Auswahl ihres künstlerischen Schaffens zeigt sie nun in der Stadtbibliothek, u.a. ein Triptichon zum Thema Liebe, idyllische Landschaften und lustige Frösche. Zwei Grafiken zeigen eine feucht-fröhliche Runde beim Klassentreffen.
Besucherin Renate Rubel mit Begleiterin Marlene Speist diskutieren eifrig Bilder des Mitausstellers Tamer Al Moslli. „Da kommt man in eine ganz andere Welt, mir geht das Herz auf", schwärmt Frau Rubel, die sich selbst als Hobby mit Farben versucht. Diesen jungen Künstler müsse man weiter fördern und in die Kunstszene Geras fester integrieren. Anerkennend zeigt sich nach dem Rundgang ebenso der freiberufliche Kunstmaler Günter Domkowsky: „Seien Sie neugierig, gucken Sie sich die kleine, aber bemerkenswerte Ausstellung unbedingt an", möchte er weitere Besucher anlocken.

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