Friederici-Bild und Jagdarmbrust
Förderverein kümmert sich um Entwicklung der historischen Sammlung. Das Friederici-Porträt gehört jetzt zum Fundus des Geraer Stadtmuseums. Besonders Franz Beutel (rechts) benüht sich seit Jahren um die Erinnerung an die Musikinstrumente-Produktion in Gera. Daneben Thomas Leidel, Vereinsvorsitzender. Fotos: Wolfgang Hesse
Von Wolfgang Hesse
Gera (NG). Nach über zehn Jahren hat sich der Verein als feste Größe zur Bewahrung und Erweiterung des Fundes des Geraer Stadtmuseums etabliert. Auch in diesem Jahr brachte sich der Förderverein aktiv zur Museumsnacht ein.
„Wir konnten vor ein paar Tagen stolz verkünden, dass die Summe zum Ankauf des einzigen bekannten Porträts des Geraer Klavierbauers Christian Ernst Friederici (1709-1780) in den Bestand des Museums übergegangen ist", freut sich Thomas Leidel, der Vereinsvorsitzende. „Insgesamt 43 Spenden, kleinere und größere Beträge, sogar bis zu 1.000 Euro, konnten wir verbuchen. Eine großzügige Unterstützung durch die Sparkassenstiftung in Höhe von 2.000 Euro ermöglichte schließlich den Ankauf des Gemäldes."
Damit zeigten die Bürger der Stadt ihre Verbundenheit mit dem Stadtmuseum und bedankten sich für die Sonderausstellung Musikinstrumentenbau in Gera, die sich als Besuchermagnet erwies. „Nach diesem Erfolg sollte es ein Musikinstrumente-Kabinett in der Dauerausstellung des Museum geben", wünscht sich Franz Beutel, gelernter Orgelbauer, Vereinsmitglied und Mitinitiator der Ausstellung. Er habe die Hoffnung, dass es langfristig so etwas geben werde.
Zwölf Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit und erstes Faltblatt
Bereits im Jahre 2011 fanden sich zehn Freunde des Museums zusammen und gründeten den Förderverein in Zeiten der wachsenden Finanznot als Unterstützung kultureller Einrichtungen. Erstaunlich ist, dass alle zehn Gründungsmitglieder noch heute im Verein mitarbeiten. Aktuell zählt der Verein 30 Mitglieder und kann auf eine sehr erfolgreiche Vereinsarbeit zurückschauen. Im Rahmen der Museumsnacht veröffentlichte der Förderverein Stadtmuseum Gera die erste Ausgabe des Vereinsfaltblattes „GEMEINSAM für das Stadtmuseum". Unter diesem Motto unterstützt der Verein das Museum beim Sammeln, Erforschen, Bewahren und Ausstellen der wechselvollen und interessanten Stadtgeschichte Geras. Einige Kostbarkeiten, die mit Hilfe des Vereins jetzt im Stadtmuseum vorhanden sind, werden in diesem Faltblatt beschrieben. Mittlerweile sind es über 40 Objekte an der Zahl, die in der Sonderausstellung „Fokus Stadtgeschichte" im Jahr 2022 den Besuchern des Stadtmuseums vorgestellt wurden. Thomas Leidel ist stets begeistert, wenn er das großformatige Ölgemälde von Theodor Fischer in der Ausstellung „Romantisches Gera" betrachtet. „Es zeigt das lebensgroße Ganzkörperporträt von Albine Spaethe, der Frau des Kaufmanns Franz Gustav Spaethe, dessen Name durch die nach ihm benannte Spaethe-Passage - von der Großen Kirchstraße in Richtung Sorge - in Gera weiterlebt. Der Verein sorgte 2016 gemeinsam mit Geldern der Thüringer Staatskanzlei für eine Restaurierung des Gemäldes", so Thomas Leidel, der 2021 zum Vereinsvorsitzenden gewählt wurde. Die Erstellung des Faltblattes wurde durch die Volksbank·Gera·Jena Rudolstadt finanziell unterstützt. „Wir helfen dem Verein gern mit diesem Druckexemplar, da ansprechende Werbung für eine wichtige Bildungsinstitution der Bürger gemacht wird", so Regionaldirektorin Stefanie Bärthel.
Gästeführer unterstützen Museumsverein
Zur Museumsnacht konnte ein weiteres Exponat für das Museum präsentiert werden. Die Jagdarmbrust aus dem 17. Jahrhundert stammt aus der Waffensammlung der Grafen und Fürsten Reuß jüngerer Linie auf Schloss Osterstein. „Es handelt sich hierbei um ein wichtiges Stück aus dem Reußenbesitz", weiß Konrad Kessler, der Leiter des Stadtmuseums. „Daher haben wir sie bei einer Auktion in Rudolstadt erworben." Der Förderverein des Stadtmuseum erhielt für den Ankauf eine Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei in Höhe von 1936 Euro und gibt selbst 1385 Euro dazu. Der Restbetrag stammt vom Verein Gästeführer Region Gera. Vereinsvorsitzende Karin Schumann übergab 300 Euro an Konrad Kessler. „Wir unterstützten das Stadtmuseum in der Vergangenheit und werden es auch weiter tun. Als Gästeführer liegt uns die Stadtgeschichte sehr am Herzen. Daher freuen wir uns, dazu beitragen zu können", so Karin Schumann.
In all den Jahren ist durch die Unterstützung des Fördervereins Stadtmuseum der Fundus für Dauer- oder Sonderausstellungen stetig gewachsen. „Das Museum als Ort der Sammlung, Bewahrung, Erforschung und Ausstellung materieller Zeugnisse des Stadtgedächtnisses und als Ort der breit gefächerten Bildung wird so immer lebendiger und wirksamer", fasst Thomas Leidel die Vereinsarbeit zusammen. Weiterhin gehören organisierte Ausflüge zu Museen in der Region, Sonderführungen, Vorträge und alle Veranstaltungen des Stadtmuseums hinzu. Das seien nur einige Punkte, die zu einer Mitgliedschaft im Verein einladen, sagt Thomas Leidel.
Das Vereinsfaltblatt liegt im Stadtmuseum aus und ist auf der Homepage der Stadt Gera/Stadtmuseum unter Förderverein in digitaler Form zu finden. www.gera.de/stadtmuseum/foerderverein
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