Wirtschaft

Horsch lässt aufhorchen

Neue Produktionshalle ist wichtig für bessere Arbeitskräftelage in der Region. Auf dem Betriebsgelände ein riesiger Autokran mit einer stark frequentierten Aussichtsgondel. Aus luftiger Höhe schauen die Besucher auf das quirlige Betriebsgelände mit der neuen Montagehalle. Foto: Baumann

Erschienen am 28.10.2022

Von Harald Baumann

Horch was kommt von draußen rein, heißt es in einem alten Volkslied. Horsch, der moderne Landtechnikhersteller, kommt nicht von draußen rein. Nein, er ist schon da und zwar seit 2005 in Ronneburg bei Gera. 2007 begann er mit dem Aufbau einer respektablen Halle. Jetzt kommt ein weiterer Knüller hinzu – eine neue Montagehalle von beeindruckender Größe, wodurch sich die Produktionsfläche verdoppelt. Was Horsch für die Region in und um Gera wertvoll macht: Mit Leuten von hier wird gebaut und produziert, und es werden Lehrlinge ausgebildet. Als starker Partner in der Region zählt Horsch inzwischen über 750 Beschäftigte. Ja, die Zahl der Mitarbeiter soll sogar weiter wachsen. Eine erfreuliche Entwicklung für die industriearme Geraer Region mit ziemlich hoher Arbeitslosenzahl.

Dieser Tage gab es einen ungewöhnlichen Besucheransturm zum „Tag der offenen Tür". Ein Heer von parkenden Autos voller wissbegieriger Besucher hat die Region wohl kaum zuvor gesehen. Im Mittelpunkt des Interesses steht der Gang durch die neuzeitliche Landtechnik produzierenden Hallen und vor allem die feierliche Einweihung der neuen Produktionshalle. Ihren Eingang schmückt ein Spruchband mit der Aufschrift „Hier geht's durch das Qualitätstor". Unternehmenschef Philipp Horsch und Standortleiter Cornelius Weiß erläutern der großen Zahl von Zuhörern das Neueste. So werde mit dem Ausbau der Technik dieses Jahr ein Wachstum von 60 Prozent angestrebt. Die Ziele für 2023 sind sogar noch höher. Für den Neubau der Montagehalle wurden 17 Millionen Euro investiert.

Was die Besucher aus Nah und Fern mit Genugtuung hören: Die Horsch Maschinen GmbH hat auch ein Herz für die Heranbildung des fachlichen Nachwuchses. So wird es sicher in unserer industriearmen Region bei jungen Leuten Interesse geben für solche Ausbildungsberufe wie Konstruktions- oder Fertigungsmechaniker, Verfahrensmechaniker, Fachlagerist und weitere. Zum Kennenlernen des Berufsziels bietet das Unternehmen auch Praktika an. Näheres finden Interessenten auf Instagram horsch_azubis. Bei Neustartern im Industriebereich kaum oder noch ungenügend entwickelt ist das Bemühen um gute soziale Bedingungen. Horsch ist mit der neuen Halle auf dem Wege zu einer besseren Pausenbetreuung für die Mitarbeiter. Vorgesehen ist z.B. demnächst die Eröffnung eines Restaurants.

Horsch Landmaschinenbau hat sich aus bescheidenen Anfängen heraus zu einem der Marktführer im Inland und Ausland gemausert. Alles begann in einer kleinen Bauernhof-Werkstatt in der bayerischen Region um Passau. Heute reichen die Geschäftsbeziehungen, wie den Besuchern auf Tafeln anschaulich gezeigt wird, von Brasilien bis China, von Peterbourogh bis in die Ukraine, kurzum in alle Welt. Der Umsatz entwickelt sich gut. Es ist von derzeit 670 Millionen Euro die Rede. Das Auftragsbuch für 2023 ist voll.

Aus einem kleinen Familienbetrieb wurde ein führendes weltweites Maschinenbauunternehmen für den traditionellen Ackerbau. Auf einem Werbefoto zu sehen: Theodor Leep, Cornelia, Michael und Philipp Horsch. Allen leitenden Machern hat an diesem Tag die Schalmeienkapelle 1962 Löbichau e.V. einen flotten Gruß übermittelt. Beifall ringsum. Ja, das Unternehmen vor den Toren Geras macht sich. Horsch lässt aufhorchen.

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