Sport

In der großen Turnfamilie zu Hause

Die 18-jährige Annika Quaschny vom Geraer Liebegymnasium erhält den Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis 2023. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 10.08.2023| Jahrgang: 31. Jahrgang / Nr. 16 2023

Von Jens Lohse 

Gera (NG). Drei Pierre-de-Coubertin-Preisträger des Jahres 2023 kommen aus Gera. Anliegen des Schulpreises ist es, dem Schulsport einen fördernden Impuls zu geben, ehrenamtlichen Einsatz zu würdigen und Schüler auch nach ihrer Schulzeit für ein Engagement im Sport zu motivieren. Unter den geehrten Schülern, für die es seit der Corona-Pandemie keine gemeinsame Auszeichnungsveranstaltung mehr gibt, ist neben Pauline Spies vom Rutheneum und Fabio Schönfeld vom Zabelgymnasium auch Annika Quaschny vom Liebegymnasium, die sich schulintern ganz knapp gegen Tischtennisspieler Paul Neumann durchsetzen konnte, am Ende in Sachen Auswahlkriterien nur einen Punkt vor ihm lag. Schon mit fünf Jahren hatte Annika Quaschny in der Vorschule mit dem Turnen begonnen. Im Kreativ-Kindergarten tat sie im Rahmen der Kooperation mit dem TV Gera ihre ersten Schritte auf der Bodenmatte. Als sie mit dem Schulstart an die Otto-Dix-Grundschule nach Untermhaus wechselte, setzte sich die turnerische Ausbildung an den Geräten fort, wobei sich die heute 18-Jährige auch in anderen Sportarten ausprobierte. Beim Capoeira versuchte sie sich ebenso wie auch beim Triathlon, für den sie über die Schulcrossläufe geworben wurde. „Viele meiner Freunde aus der Kita waren beim Triathlon. Da wollte ich natürlich auch hin", erinnerte sie sich, die sich aber in der 5. Klasse für das Turnen entschied. „Selbst unsere Trainerin Frau Klemmert hat das überrascht. Aber in der großen Familie Turnverein habe ich mich irgendwie heimisch gefühlt", verriet sie. Ab der Altersklasse 9 stellten sich beim Turnen erste Podestplatzierungen ein. In der AK 10/11 erturnte sich Annika Quaschny 2016 ihre erste Bronzemedaille bei einer Landeseinzelmeisterschaft. Ein Jahr später ließ sie in der AK 12//13, Leistungsklasse IV Silber folgen. 2018 wurde sie Vizelandesmeisterin in der Leistungsklasse III. „Annika hat sich für ihren Trainingsfleiß belohnt. Im Vorjahr ist sie noch in der Leistungsklasse 4 gestartet. Da ist eine Entwicklung erkennbar", lobte damals Trainerin Elke Klemmert. Auch während der Corona-Pandemie ging bei Annika Quaschny die Freude am Turnen nicht verloren. Gemeinsam mit Kristina Telesch trainierte sie zunächst ein bis zwei Stunden im gemeinsamen Videochat, der später auf die gesamte Trainingsgruppe ausgeweitet wurde. Mit 14 Jahren legte sie ihre erste Kampfrichter-Prüfung ab, qualifizierte sich auch auf diesem Gebiet weiter und darf mittlerweile sogar bundesweit werten. 

2020 stand Annika Quaschny in der siegreichen Riege des Liebegymnasiums, die das Landesfinale „Jugend trainiert für Olympia" im Turnen in der Wettkampfklasse II dominierte, in der es allerdings kein Bundesfinale gab. Im Schulsport zeichnete sie sich ohnehin durch zahlreiche Aktivitäten aus, nahm an schulinternen Volleyballturnieren, am Drei-Stunden-Schwimmen, an „Laufen mit Herz", am Sprinter-Cup und am Tag des Geraer Radsports um den Olaf-Ludwig-Pokal teil. Annika Quaschny betätigte sich aber nicht nur auf dem Gebiet des Sports. Bei „Jugend creativ" erreichte sie mit ihren „Zukunftstheorien" die Gera-Ebene, belegte zudem beim Charlotte-Figulla-Preis 2021 in Thüringen für einen gemeinsamen Podcast mit ihren Mitschülerinnen Rang vier. 

Mit einem Notendurchschnitt von 1,1 hat die 18-Jährige ihr Abitur absolviert. „So gut hatte ich es gar nicht erwartet", meinte sie hinterher stolz und bescheiden zugleich. Nun will sie in Jena oder Leipzig Chemie studieren, hat die Trainerlizenz im Auge und will keinesfalls mit dem Turnen auhören. „Von Jena könnte ich pendeln. In Leipzig hätte ich Kontakt zu einem Turnverein, will aber auf jeden Fall weiter für den TV Gera starten", blickte sie voraus. Ihre Trainerin Elke Klemmert wird es freuen ...

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