Sport

Pepe Krause sprintet zu Silber

Sprinter Pepe Krause vom 1. SV Gera belegt bei der Deutschen U 16-Meisterschaft in Stuttgart über 100 m Rang zwei. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 10.08.2023| Jahrgang: 31. Jahrgang / Nr. 16 2023

Von Jens Lohse 

Gera (NG). Bei den Deutschen U 16-Meisterschaften in Stuttgart hat Sprinter Pepe Krause vom 1. SV Gera ein dickes Achtungszeichen gesetzt. In der Schwaben-Metropole holte sich der Windischenbernsdorfer im 100 m-Endlauf in 11,24 s die Silbermedaille und musste nur dem Schweriner Johann Müller (11,06 s) den Vortritt lassen. „Ich war überhaupt nicht aufgeregt, habe mich nur auf mich konzentriert und überhaupt nicht nach den anderen geschaut. Das war wahrscheinlich das Erfolgsgeheimnis", verriet der 15-Jährige nach der Rückkehr. „Locker bleiben und nicht verkrampfen" - das hatten ihm seine Trainer Willy Held und Steven König mit auf den Weg gegeben. Beide waren in Stuttgart vor Ort. „Mit Johann Müller war ich auch im Vorlauf ausgelost. In 11,31 Sekunden bin ich da schon persönliche Bestzeit gelaufen. Es hat sich sehr gut angefühlt. Mit der zweitschnellsten Zeit habe ich mich für das Finale qualifiziert. Auffällig war, dass ich in diesem Jahr von Wettkampf zu Wettkampf immer schneller geworden bin. Daran hat sich auch bei der deutschen Meisterschaft nichts geändert", freute sich Pepe Krause. 

Zwischen Vor- und Endlauf lag lediglich eine gute Stunde. „Ich habe mich im Aufrufzelt nett mit Johann Müller unterhalten. Die Chemie zwischen uns hat irgendwie gleich gestimmt. Wir haben uns gut verstanden", erzählte der Neuntklässler von der Semper-Entdecker-Gemeinschaftsschule, der im Finale einen guten Start erwischte. Die ersten 30 Meter schien es, als könnte er mit dem Schweriner Favoriten mithalten, der sich dann aber im zweiten Drittel des Laufs etwas absetzen konnte. Pepe Krause zeigte keinerlei Schwäche und hielt als Zweiter die anderen Läufer auf Distanz. Nochmals verbesserte er seine Bestzeit um sieben Hundertstelsekunden. 

Im Ziel warteten schon die Staffelkameraden Lenny Porstmann, Oskar Hyckel, Eddie Behr und Tim Wehner, um ihm zur Silbermedaille zu gratulieren. Die Trainer hatten wie auch Vater Henry Krause den Endlauf von der Tribüne aus verfolgt. 

„Wir waren von Pepes Auftritten ziemlich beeindruckt. Nach den Vorläufen haben wir mit einer Medaille geliebäugelt, wussten aber nicht genau, ob die anderen schon alles gegeben hatten. Im Finale Bestzeit zu laufen - da spricht alles dafür, dass er und auch wir als Trainer vieles richtig gemacht haben", resümierte Willy Held. TLV-Sprinttrainer Tobias Schneider aus Erfurt meldete sich bereits bei Pepe Krause, will demnächst bei der Trainingsgestaltung und -intensivierung mithelfen. Eine Berufung in den Bundeskader scheint greifbar nahe. Das Sportgymnasium ist für den Sprinter allerdings kein Thema, weil er mit der zehnten Klasse die Schule verlassen wird. 

In der 4x100 m-Sprintstaffel war es für die Startgemeinschaft Bad Köstritz/Gera nicht nach Wunsch gelaufen. War bei der Mitteldeutschen Meisterschaft in Erfurt der erste Wechsel in die Hose gegangen, klappte diesmal die Stabübergabe von Pepe Krause auf Tim Wehner an Position drei nicht. Ärgerliche Folge war die Aufgabe im Vorlauf. Mit einem kurzen Abstecher zum Fußball hatte der nunmehrige deutsche Vizemeister seine sportliche Laufbahn begonnen. Mehr Gefallen fand er später an der Leichtathletik, wenngleich er auch hier während Corona eine 18-monatige Pause einlegte, um im Frühjahr 2022 wieder ernsthaft einzusteigen. Seit diesem Zeitpunkt geht es mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran. 

Im September stehen noch Meetings in Sömmerda und Bad Köstritz auf dem Programm, bei denen Pepe Krause der Elf-Sekunden-Marke gern noch näher kommen würde. Dann will er sich auch erstmals über 200 m testen, die dann in der U 18 auf dem Wettkampfprogramm stehen. „Die könnten mir auch liegen", blickt Pepe Krause voraus und strahlt angesichts von DM-Silber noch immer bis über beide Ohren.

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