Sport

Kampfsportler Patrick Meißgeier

Vom Grundschul-Fußballer zum Vize-Europameister. Patrick Meißgeier (links) mit seinem ersten Trainer an der Dix-Grundschule, Klaus Amling. Beide freuen sich über die Medaillen des Kampfsportlers. Foto: M. Malinka

Erschienen am 05.08.2022

Von Manfred Malinka

Das Jahr 2022 ist das bisher erfolgreichste in der Laufbahn des Kampfsportlers Patrick Meißgeier von der Wing Tsun-Schule Gera. Deutscher Meister im Nogi (auch: Grappling oder Submission Wrestling), ist die Spielart des Brazilian Jiu-Jitsu, die man ohne Kimono betreibt, in Bruchsal, Sieger bei einem großen internationalen Turnier der NAGA in Limburg/Lahn und Vize-Europameister am 26. Juni in Brüssel sind Erfolge, die sich sehen lassen können. Und der 29-jährige Geraer hat noch viel vor, will Ende des Jahres zur Weltmeisterschaft nach Los Angeles.
Das Geraer Urgestein besuchte die Dix-Grundschule, wo er erste Kontakte mit dem Sport hatte, war in der IGS Lusan und erlangte die Fachholschulreife in Bieblach-Ost. Er ließ sich zum Erzieher ausbilden und ist heute selbständiger Trainer für Selbstverteidigung und Gewaltprävention und Kampfsportler. In die Schule für Selbstverteidigung in Gera-Lusan, die Wing Tsun heißt und auf mittlerweile 400 qm Studiofläche verfügt, ist er praktisch reingewachsen. Seit 2005 gehört er dem Familienunternehmen an, führt es mit seinem Vater Mario, die Mutti macht die Buchhaltung. Nicht so gern denkt er an die Corona-Zeit zurück.
„Mit Online-Training hielten wir uns über Wasser", erinnert sich der stets gut gelaunte Sportsmann. Offen ist das Wing Tsun für gemischte Kampfsportarten (MMA), Bodenkampf und Tai-Ji für Jungen und Mädchen ab fünf Jahre. Zirka 400 Mitglieder gehören der Selbstverteidigungsschule an, das älteste ist 76 Jahre. Aktuell sucht Meißgeier Trainer für seine Gruppen und bildet sie auch aus.
Und wie der Juniorchef beteiligt man sich natürlich auch an Wettkämpfen. In Bruchsal, zur „Deutschen", startete Patrick Meißgeier in zwei Kategorien und belegte ohne Kimono Platz eins – Deutscher Meister. In Limburg an der Lahn Ende Mai waren über 1500 Teilnehmer beim bedeutendsten deutschen Turnier am Start und „Meiße" gewann das weltoffene NAGA-Turnier nach Siegen unter anderem gegen einen Deutschen, einen Tschechen und einen Italiener. „Da stand die Luft", wertete Patrick die Veranstaltung. Über den 2. Platz bei der EM in Brüssel hat sich der Geraer etwas geärgert. Der Gegner rettete sich über die Zeit: „Ich habe nur mit zwei Punkten Rückstand ganz knapp verloren."

Patrick Meißgeier lebt nur für den Sport, auch seine Familie und sein Kind, mit dessen Mutter er verlobt ist. Zur WM nach Los Angeles möchte er gern mit seinem Trainer Ulf Ehlert reisen. Mit seinem ersten, Klaus Amling, hat er noch guten Kontakt, obwohl es bei ihm um Fußball ging. Grundschul-Fußball, der in Gera mächtig eingeschlafen ist, und der 1. SV Gera waren im Sport die ersten Stationen des EM-Zweiten im Kampfsport.

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