Kommt Bayer mit Ulf Kirsten nach Gera?
Heiko Schulze (l.), Vorsitzender des Fördervereins Kinder- und Jugendfußball, bei der Eröffnung des 24. Geraer Oldie-Turniers im Gespräch mit MDR-Sportreporter Christian Müller. Foto: Jens Lohse
Von Jens Lohse Gera (NG). Das 24. Geraer Oldie-Turnier ist Geschichte. Zum zweiten Mal in Folge trug sich die Geraer Stadtauswahl in die Siegerlisten ein. In der Nachbetrachtung unterhielten wir uns mit Heiko Schulze, dem Vorsitzenden der Fördervereins Kinder- und Jugendfußball, der zugleich als Gesamtleiter fungierte:
Die 24. Auflage des Geraer Oldie-Turniers bot wiederum tollen Hallenfußball. Welches Fazit ziehen Sie?
Das Turnier war fußballerisch niveauvoll, bot abwechslungsreichen Sport, viele Tore und war erneut gut besucht. Was will man als Veranstalter mehr? Die Zuschauer sind gegen Mitternacht zufrieden nach Hause gegangen. Natürlich sind die Ausgaben für uns als Förderverein Kinder- und Jugendfußball gestiegen. Alles ist teurer, die Sponsoren eher weniger geworden. Antrittsgelder und Übernachtungskosten sind gestiegen. Wir haben sicherlich einige Tausend Euro mehr bezahlt. Deshalb werden wir nichr umhinkommen, die Preise für die Eintrittskarten perspektivisch zu erhöhen, eventuell auch schon bei der 25. Jubiläumsauflage. Sportlich war das Turnier ausgeglichener besetzt als im Vorjahr. Die Spannung war bis zum Schluss groß, auch wenn das Finale dasselbe wie 2023 war. Auch die Hallensprecher haben ihre Sache gut gemacht. Die Interaktion zwischen MDR-Sportreporter Christian Müller und dem Fußballexperten Lutz Lindemann gefällt mir immer sehr gut.
Wie bewerten Sie die Stimmung in der Halle?
Ich fand sie besser als im Vorjahr, wobei die Meinungen auseinandergingen. Die Spiele der Stadtauswahl und die von Borussia Mönchengladbach wurden von den gut 1.500 Zuschauern besonders lautstark begleitet. Hingegen kann Rekordsieger FC Carl Zeiss Jena die Fans nicht mehr so begeistern. Die aufgebotenen Spieler sind zu alt, um mit den anderen Teams mithalten zu können. Das verpasste Halbfinale war die logische Konsequenz.
Gibt es etwas zu verbessern?
Das gibt es immer. Wir sind im Fluss. Für die 25. Auflage wollen wir das Programmheft etwas verändern. Zu den Schalmeien gab es geteilte Auffassungen. Der Spielmodus bleibt aber so, wie er ist. Natürlich streben wir immer nach bekannten Namen in den Teams, nach Ex-Profis, die Jung und Alt kennt. Da haben mich besonders die Gladbacher Borussen überzeugt, während ich von der Besetzung beim Hamburger SV etwas enttäuscht war. Dass die Geraer Stadtauswahl wieder bis ins Finale vorgedrungen ist, war natürlich ein Gewinn für das Turnier.
Sie haben Borussia Mönchengladbach schon erwähnt. Das Weisweiler-Traditionself hat die Zuschauer begeistert. Was sagen Sie zu deren Auftritten?
Das war auf jeden Fall die namhafteste Truppe. Spieler wie Karlheinz Pflipsen, Mike Hanke, Raffael oder Chiquinho kennt der geneigte Fußballanhänger noch aus dem Fernsehen. Zudem sind die Gladbacher sehr sympathisch aufgetreten. Im Laufe des Turniers haben sie aber leistungsmäßig etwas nachgelassen. Gerade die Arbeit nach hinten nach Ballverlusten war problematisch, weshalb es am Ende nur zu Rang vier gereicht hat. Den vielen Gladbach-Fans in der Panndorfhalle hat es trotzdem gefallen.
Hat die Geraer Stadtauswahl nach den Turniererfolgen 2023 und 2024 jetzt ein Sieger-Abonnement abgeschlossen?
Das hoffe ich nicht. Es hat auch noch keine Mannschaft geschafft, beim Geraer Oldie-Turnier dreimal hintereinander ganz oben zu stehen. Wir brauchen die Abwechslung. Allerdings hat die Stadtauswahl das Turnier verdient gewonnen. Die akribische Vorbereitung durch Trainer Frank Schäfer hat sich ausgezahlt, wobei die Mannschaft diesmal auch spielerisch überzeugen konnte. In der Vorrunde war man angesichts des 0:2-Rückstands gegen Rot-Weiß Erfurt schon fast ausgeschieden. Mit der Aufholjagd und dem 3:2-Siegtreffer durch Marcel Peters Sekunden vor Schluss hat die Stadtauswahl die Zuschauer endgültig hinter sich gebracht. Das war dann auch in Halbfinale und Endspiel der Schlüssel zum Erfolg.
Das 25. Jubiläumsturnier wirft seine Schatten voraus. Welche Überlegungen gibt es schon dazu?
Viele. Wir sind jetzt schon dabei, die Mannschaften zusammenstellen. Uns liegt ein unterschriftsreifer Vertrag von Bayer Leverkusen vor, das mit Spielertrainer Ulf Kirsten nach Gera kommen würde. Bayer Leverkusen gehörte beim Oldie-Turnier zu den Teams der ersten Stunde, war auch bei der Premiere 1999 dabei. Da könnte sich ein Kreis schließen. Auch den Geraer Tobias Werner haben wir mit dem FC Augsburg nicht aus den Augen verloren. Darüber, die Halle wieder mit Kunstrasen auszulegen, wird wegen der hohen Kosten kontrovers diskutiert. Bei den Spielern ist der Kunstrasen ohnehin nicht sonderlich beliebt. Eine internationale Mannschaft steht auf unserer Wunschliste. An Rapid Wien sind wir dran, wobei im Team auch bekannte Namen stehen müssten. Zu englischen Teams fehlen uns bisher die Kontakte. Auf jeden Fall können sich die Stammgäste des Oldie-Turniers schon jetzt auf eine hochinteressante Jubiläumsauflage freuen.
-
Sport
Schneller als die Olympia-Zweite
Mit vier Titeln beschließt die Geraerin Neele Krech bei den deutschen Kanuslalom-Meisterschaften in Hagen-Hohenlimburg …
-
Sport
130-jähriges Vereinsjubiläum im März
Kürzlich beendeten die Mitglieder des Radfahrklubs „Solidarität“ 1895 Gera e.V. ihre Radfahrsaison mit einem …